Mensch ärgere dich nicht!

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Das beliebte Brettspiel „Mensch ärgere dich nicht“ gilt wohl als einer DER Klassiker unter den deutschen Gesellschaftsspielen. Erstmals erschienen ist es vor 110 Jahren, „erfunden“ hat es, wenn man so will, der Gründer der berühmten Schmidt Spiele, Josef Friedrich Schmidt, der 1907 auf Basis alter indischer Vorbilder die heute bekannte Version entwickelte. Der Name ist dabei Programm, denn während jeder Spieler versucht, seine vier Figuren als erster nachhause zu bringen, kann einiges passieren; kommt eine gegnerische Figur aufs gleiche Feld, fliegt die eigene raus und muss von vorne beginnen – worüber sich manche mehr und andere weniger ärgern können. Wer diese Kolumne hier häufiger verfolgt, ahnt wahrscheinlich schon, dass mit dieser Einleitung eine kleine, aber feine Parallele zu den Ereignissen rund um die US-amerikanische Präsidentschaftswahl gezogen werden soll. Da heißt der Sieger nach allem, was wir wissen, nämlich Joe Biden, und der Verlierer ärgert sich. Keinen Grund zur (Achtung, Wortspiel!) Klage gibt es hingegen an den Märkten:

Vor der Schallmauer!

Die schalteten nach der Ankündigung eines baldigen Impfstoffs durch BioNTech/Pfizer am Montag in den Rallyemodus und schraubten sich auf neue Rekordhöhen, zumindest brachen Dow Jones sowie S&P 500 kurzzeitig auf frische Bestmarken aus. Im Falle des US-Leitindex reichte es vorbörslich sogar für einen ganz kurzen Lupfer über die 30.000er-Schallmauer, die jedoch im regulären Handel nicht mehr überwunden werden konnte. Hierzulande ließen es die Kurse etwas ruhiger angehen, der DAX kletterte im Top bis auf 13.297 Punkte, blieb unter dem Strich aber einmal mehr im Bremsbereich rund um 13.200 Punkte stecken. Interessant daran war vor allem die Rotation von den Tech- hin zu den Standardwerten, der so genannten und oft gescholtenen Old Economy. Ob diese Tendenz anhält, muss sich allerdings erst noch zeigen, zumal den Bullen am gestrigen Donnerstag auch schon wieder die Luft ausging, weshalb wir zunächst zur Unterseite blicken:

Hochspannung garantiert!

„Nächster Halt: 13.000-Punkte-Marke!“, um es heute mal wie eine S-Bahn-Durchsage klingen zu lassen. Das sind immerhin genau 1.000 Zähler mehr als in der vergangenen Ausgabe, in der wir an dieser Stelle noch die Doppelunterstützung aus GD200 und 12.000er-Schwelle als Haltezone ausgemacht hatten. Die spielt aktuell jedoch keine Rolle, denn bevor es um die gehen würde, müsste die wichtige Volumenspitze rund um 12.400 nach unten durchbrochen werden. Wenn wir schon dabei sind: eine ausführliche DAX-Analyse hatten natürlich auch die hochgeschätzten Kollegen Birgit Klein und Sebastian Hoffmann am Mittwoch im SG Active Trading-Webinar der Société Générale auf der Agenda, die Aufzeichnung der Veranstaltung können Sie sich hier gerne noch einmal anschauen! Bleibt noch die Oberseite, und die ist weiterhin schnell umrissen – oberhalb der 13.200er-Barriere wartet noch das September-Top bei 13.460, bevor ein Angriff auf das Allzeithoch aus dem Februar starten könnte. Und für beide Seiten gilt: Es bleibt in jedem Fall spannend!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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