BioNTech und Pfizer: Das deutsch-amerikanische Corona-Erfolgsrezept

Bildquelle: Pressefoto © BioNTech SE 2020, all rights reserved

Am Montag gab es sehr erfreuliche Nachrichten, die Hoffnung machen, dass es schon bald große Fortschritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie geben wird: Als erste westliche Corona-Impfstoff-Hersteller haben BioNTech (WKN: A2PSR2 / ISIN: US09075V1026) und Pfizer (WKN: 852009 / ISIN: US7170811035) vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung entscheidenden Studie veröffentlicht.

Mehr als 90-prozentiger Schutz

Demnach bietet der Impfstoff des deutschen Biotech-Unternehmens und des US-Pharmakonzerns einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Die beiden Unternehmen erklärten, dass schwere Nebenwirkungen bislang nicht registriert worden seien.

Faire Verteilung

BioNTech und Pfizer wollen voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU erklärte, dass er von einer parallelen Beantragung der Zulassung bei der FDA und der europäischen Arzneimittelbehörde Ema ausgeht. Als deutscher Gesundheitsminister wolle er erreichen, dass ein Impfstoff eines deutschen Unternehmens „nicht zuerst in anderen Ländern zur Verfügung steht“. Auch BioNTech verkündete, die vorhandenen Dosen sollten „fair“ verteilt werden. Es werde nicht „ein Land alles erhalten“.

Entwicklung seit Mitte Januar

BioNtech hatte den Impfstoff BNT162b2 im Projekt „Lightspeed“ (Lichtgeschwindigkeit) seit Mitte Januar entwickelt. Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann ab Ende Juli in verschiedenen Ländern. Bis zum Montag dieser Woche haben mehr als 43.500 Menschen mindestens eine der beiden Impfungen bekommen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Nach Angaben der Hersteller wird ein Impfschutz eine Woche nach der zweiten Injektion erreicht.

In der Studie wurden demnach bis Sonntag insgesamt 94 Fälle der Krankheit bestätigt. Die Ergebnisse werden nach Angaben von BioNtech und Pfizer erst dann abschließend ausgewertet, wenn insgesamt 164 Fälle erreicht sind. Außerdem werde geprüft, in welchem Maß die Impfung nicht nur vor Covid-19 schützt, sondern auch vor schweren Verläufen der Krankheit. Insgesamt sollen sowohl die Schutzwirkung als auch etwaige Nebenwirkungen über einen Zeitraum von zwei Jahren ausgewertet werden.

Spahn fordert Vertrag

Jens Spahn fordert, dass die EU so schnell wie möglich einen Vertrag über die Lieferung eines Corona-Impfstoffs mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech und Pfizer abschließt. Es gebe bisher einen Vorvertrag, aber keinen Abschluss, kritisierte Spahn am Montagabend im „heute journal“ des ZDF.

Die EU-Kommission verhandelt bereits seit einiger Zeit mit Biontech und Pfizer über einen Rahmenvertrag zur Lieferung des Impfstoffs an alle EU-Staaten. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte am Montagnachmittag auf Twitter, man werde bald einen Vertrag über bis zu 300 Millionen Impfdosen abschließen.

Große Hoffnung

Viele Experten zeigten sich äußerst hoffnungsvoll, was den neuen Impfstoff von BioNTech und Pfizer anbelangt. Für den Fall der Zulassung macht beispielsweise Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing Hoffnung auf einen raschen Impfstart: „Wenn dieser Schritt erfolgen wird, könnte in der Tat bereits Ende 2020 eine Impfwelle anrollen.“ Die vorgestellten Ergebnisse seien ein „Silberstreifen an dem sonst so düsteren Horizont“.

Pfizer-Aktie: Weiteres kräftiges Gewinnpotenzial

Die positiven Nachrichten zum neuen Corona-Impfstoff sorgten für Kurssprünge bei den Papieren von BioNTech und Pfizer. Die Aktie von Pfizer ging am Montag mit einem Zugewinn von elf Prozent aus dem Handel. Am Dienstagvormittag legten die Notierungen zwischenzeitlich um weitere drei Prozent zu, was ein Fünf-Monats-Hoch bedeutete (aktuell: 34,20 Euro). Die nächsten Kursziele sind hier die Hochs vom Mai (36,40 Euro) und vom Januar (37,10 Euro). Mittelfristig eröffnet sich hier weiteres Gewinnpotenzial bis zum Allzeithoch vom Dezember 2018 bei 41,33 Euro.

BioNTech-Aktie: Allzeithoch im Visier

Die Aktie von BioNTech beendete den Börsenhandel am Montag mit einem Kursplus von 15 Prozent. Am Dienstagvormittag ging es zeitweise um weitere acht Prozent nach oben (aktuell: 96,50 Euro). Damit notiert die Aktie nur knapp unter dem März-Allzeithoch bei 102 Euro. Ein Ausbruch nach oben würde hier ein weiteres starkes Kaufsignal bedeuten. Die nächsten Kursziele stellen sich dann auf die runden Marken bei 110 und 120 Euro.

Anleger, die von der Stärke der BioNTech-Aktie überzeugt sind, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MA2WCH / ISIN: DE000MA2WCH4) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Wer dagegen auf ein weiteren Kursanstieg der Pfizer-Aktie setzen möchte, kann ebenfalls zu entsprechenden Long-Zertifikaten (WKN: MC470M / ISIN: DE000MC470M3) greifen.

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