LVMH, Tiffany, Richemont & Co: Luxusgüterindustrie setzt auf das richtige Pferd

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Auch die Luxusgüterindustrie konnte sich den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht ganz entziehen. Schließlich ist das Shoppen in Mode-, Schmuck- oder Parfümgeschäften in Zeiten von COVID-19 nicht mehr in der Form möglich wie in der Vergangenheit.

Schwierige Zeiten

Der französische Branchenriese LVMH (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014) mit seinen 75 Marken musste für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2020 einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 30,3 Mrd. Euro ausweisen. Im dritten Quartal lag das Umsatzminus jedoch nur noch bei 7 Prozent.

Weniger Kopfschmerzen

Einige Bereiche hatten sich gegenüber den durch Lockdowns belasteten Geschäften im Frühjahr wieder stabilisieret. Trotzdem hatte man bei dem Unternehmen, das für Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior oder Bulgari steht, Kopfschmerzen angesichts der Übernahme des US-Edel-Juweliers Tiffany.

Am Ende konnte sich die Parteien, nachdem sie sich zunächst gegenseitig vor Gericht gezerrt hatten, auf einen niedrigeren Übernahmepreis einigen. LVMH wird 131,50 US-Dollar pro Tiffany-Aktie auf den Tisch legen. Dies entspricht einem Kaufpreis von rund 15,8 Mrd. US-Dollar.

Das macht Sinn

Der ursprüngliche Preis lag bei 135,00 US-Dollar, so dass nun die Kopfschmerzen bei den Franzosen etwas weniger geworden sein dürften. Zumal der Deal vor Corona Sinn gemacht hatte. Schließlich verbessert LVMH auf diese Weise den Zugang zum US-Markt.

Auch an der Börse schienen Anleger keine Kopfschmerzen mehr in Bezug auf Investments in die LVMH-Aktie zu haben. Diese kletterte zuletzt sogar auf neue Höchststände. Neben der neuen Klarheit in Sachen Tiffany-Übernahme ist es auch der Umstand, dass sich zuletzt insbesondere einige für die Luxusgüterindustrie wichtige Märkte von Corona erholen konnten, der für Schwung sorgte. Dazu gehören insbesondere China und die aufstrebenden Schwellenländer Asiens.

Die neue Nummer eins

Wie wichtig vor allem China ist, sah man an den jüngsten Geschäftsergebnissen bei Richemont (WKN: A1W5CV / ISIN: CH0210483332). Der Schweizer Luxusgüterkonzern hatte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (Ende September) in China einen Umsatzsprung um 78 Prozent vermeldet und damit Schwächen in Europa und den USA ausgeglichen. Vielmehr sorgte diese Entwicklung dafür, dass China für Richemont nun der wichtigste Einzelmarkt ist und die USA überholt hat.

Dies ist wenig verwunderlich, da das Wachstum der Luxisgüterbranche in den vergangenen Jahren zunehmend vom Wachstum in China und den größer werdenden Mittelschichten in den Emerging Markets angekurbelt wurde. Wie gut für die Branche, dass diese offenbar mit Corona deutlich besser fertig werden als es in Europa oder den USA der Fall ist.

FAZIT

Die Luxusgüterbranche profitiert davon, dass für sie wichtige Märkte relativ gut mit Corona fertig werden. Zudem zwingt die Pandemie sie auch dazu, neue Wege zu gehen und das Thema E-Commerce deutlich ernster zu nehmen, um auf diese Weise mehr Kunden gewinnen zu können.

Anlegern stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um auf den weiteren Erfolg des Luxusgütersektors zu setzen. Darunter ist auch das Open End Index-Zertifikat auf den Vontobel Luxury Performance-Index (WKN: VTA3LU / ISIN DE000VTA3LU9) zu finden. In diesem sind neben LVMH und Richemeont weitere Branchenvertreter wie Kering, Swatch oder Burberry zu finden.

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