Walmart: Warum der Einzelhandelsriese langsam zur Gefahr für Amazon wird

(Bildquelle: Pressefoto Wal-Mart)

Der US-Einzelhandelsgigant Walmart (WKN: 860853 / ISIN: US9311421039) konnte jüngst mit überraschend starken Geschäftszahlen aufwarten. So wurde der Umsatz im dritten Geschäftsquartal (per Ende Oktober) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 134,7 Mrd. US-Dollar gesteigert. Analysten hatten nur mit Erlösen von im Schnitt 132,1 Mrd. US-Dollar gerechnet.

Beeindruckender Gewinnsprung

Unter dem Strich wurde im dritten Geschäftsquartal ein Nettogewinn von 5,1 Mrd. US-Dollar beziehungsweise 1,81 US-Dollar je Aktie verbucht, was auf Jahressicht ein beeindruckendes Plus von 55 Prozent bedeutete. Die Analysten-Prognose lag hier nur bei 1,18 US-Dollar pro Aktie.

Starkes Online-Geschäft

Die starken Geschäftszahlen resultierten dabei vor allem aus dem Online-Geschäft, in dem die Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 79 Prozent gesteigert werden konnten. Wegen der Pandemie bestellen die Verbraucher immer mehr über das Online-Angebot von Walmart.

Auf dem Online-Wachstumskurs

Im Vergleich zu Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) ist der Rückstand im E-Commerce immer noch gewaltig groß. Während der weltweit führende Versand-Händler Schätzungen zufolge im digitalen Einzelhandel in den USA auf einen Marktanteil von 40 Prozent kommt, liegt der Marktanteil bei Walmart nur bei etwa fünf Prozent. Doch Walmart ist hier klar auf dem Wachstumskurs, denn der US-Konzern hat die Zeichen der Zeit längst erkannt und investierte in den vergangenen Jahren massiv in digitale Technologien und in das entsprechende Know-how. Deshalb konnte Walmart in den zurückliegenden Monaten ähnlich wie Amazon mit stark steigenden Online-Umsätzen von der Pandemie profitieren.

Geschäftsmodell angepasst

Dabei hat Walmart von Amazon gelernt und das Geschäftsmodell den modernen Gegebenheiten immer besser angepasst. So bietet Walmart+ zum Beispiel den interessierten Kunden seit einiger Zeit eine Alternative zu Amazon Prime, dem beliebten Paket aus günstigen Einkaufsangeboten und einem effizienten Liefer-Service.

Klare Stärke gegenüber Amazon

Walmart verfolgt dabei das Ziel, langfristig eine einheitliche, integrierte Kundenbeziehung über alle Verkaufskanäle hinweg aufzubauen. Dabei dürfte Walmart von seinem enormen Filialnetz und den etablierten Logistikketten profitieren. Walmart betreibt in den USA über 5.000 Filialen, wobei geschätzt rund 90 Prozent aller Amerikaner im Umkreis von zehn Meilen in der Nähe eines dieser Geschäfte leben. Diese beeindruckende Infrastruktur ist eine klare Stärke gegenüber dem Online-Rivalen Amazon.

Kundengewinnung fällt immer leichter

Ein weiterer Pluspunkt im Vergleich zu Amazon ist die Umsatzstärke. So wurden 2019 Erlöse von 524 Mrd. US-Dollar erzielt, während Amazon, vor allem dank des starken Cloud-Geschäfts, „nur“ einen Umsatz von rund 280 Mrd. US-Dollar verbuchte. Dementsprechend geht es bei Walmart nicht darum, immer neue Kunden zu gewinnen, sondern mehr darum, den bestehenden Kundenstamm geschickter und profitabler zu bedienen. Dank des Ausbaus des E-Commerce-Angebots scheint aber selbst die Kunden-Akquise immer besser zu klappen. So konnte Walmart während der Corona-Krise viele jüngere Verbraucher gewinnen und gleichzeitig ältere Kunden verstärkt zum Online-Einkauf bewegen. Dieser Trend dürfte in den kommenden Jahren weiter anhalten. Walmart ist damit auf dem besten Wege, Amazon im Online-Geschäft in Zukunft verstärkt Paroli zu bieten.

Aktie seit Jahren im Aufwärtstrend

Die positive Entwicklung schlägt sich auch in der Aktienkursentwicklung bei Walmart nieder. Seit 2016 ging es für die Notierungen sukzessive bergauf. Dabei wurde zuletzt am 17. November ein neues Allzeithoch bei 130 Euro verzeichnet (aktuell: 127 Euro). Weitere Rekordstände dürften in Kürze folgen.

Anleger, die von der Fortsetzung der Kurs-Rallye bei Walmart überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA043Z / ISIN: DE000MA043Z2) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Wal-Mart / Spencer Tirey