Kunst als Investment: Sammeln Sie!

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Für viele Menschen ist die Welt der Kunst eine ferne. Sie scheint etwas zu sein für vermögende Intellektuelle, die selbstverliebt einem überflüssigen Hobby nachgehen. Dabei sind die Motive für Sammler so vielfältig wie die Kunst selber. Rein ideelle Hintergründe spielen dabei genauso eine Rolle wie die Suche nach einem Statussymbol.

Anderen geht es mit Blick auf die Investition einen „guten Deal“ zu landen, also ein lukratives Investment zu tätigen. Häufig verschwimmen die Beweggründe von Kunstkäufen ineinander oder verändern sich im Laufe eines Sammlerlebens.

Kunstsammler aus Leidenschaft

Es gibt sie eher selten, die geborene Kunstsammlerin oder den passionierten Kunstsammler. Kunst sammeln ist zumeist ein Prozess. Man muss zu Beginn nicht über außergewöhnlich hohen Kunstsachverstand verfügen oder selber ständiger Museumsgänger und Ausstellungsbesucher sein.

Auch ein größeres Vermögen ist keine Grundlage dafür, eine Sammlerleidenschaft zu entwickeln. Die einzige Eigenschaft, die man mitbringen sollte, ist der Leidenschaft für schöne Dingen, für Besonderes, und die Freude, Neues zu entdecken.

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Einsteiger zu günstigen Preisen

Für den Einsteiger entscheidend ist der Kauf von Werken zu einem angemessenen Preis. Die zunehmende Digitalisierung, die in der Kunst weiterhin großen Nachholbedarf hat, sorgt über die mittlerweile im Internet verfügbaren Daten für ein deutlich höheres Maß an Transparenz.

Ebenso ist es sinnvoll, sich in Galerien Preise konkret erklären zu lassen. Galerien folgen mit ihren Programmen einem kuratorischen Leitfaden, während Kunsthandelsplattformen, die langsam aber doch spürbar an Bedeutung gewinnen, ein möglichst breites Spektrum von Kunstrichtungen anbieten möchten.

D.h. die Breite der Kunst können Sie sich als Einsteiger über Plattformen einsehen, genauso wie über Messen und Ausstellungen, wenn sie denn wieder stattfinden dürfen. Die Tiefe der Kunst erfährt und das Verständnis für sie gewinnt man über den Dialog mit Galeristen, Künstlern, Museumsleuten oder Kunstberatern.

Showroom – gestern und heute

COVID-19 sorgt auch in Sachen Informationsgrad für eine Veränderung. Die Not vieler Galeristen und Messebetreiber durch abgesagte Messen, Ausstellungen und Vernissagen bringt die Künstler und ihre Werke mehr und mehr ins Netz.

Zwar ist mancher, sogenannter Showroom – auch der ganz großer, international agierender Galerien – nichts anderes als eine erweiterte Internetseite einer Künstlerin oder eines Künstlers und der dazugehörigen Werke, aber die Möglichkeit des Erkenntnisgewinns über das Internet nimmt zweifelsohne zu.

Der Einsatz von Augmented Reality ermöglicht bereits seit einigen Jahren das Werk des Interesses in den eigenen Räumlichkeiten aufzuhängen, also seine Wirkung zu simulieren, bevor man eine Kaufentscheidung trifft. Einzig das „Life-Erlebnis“ mag bei diesen digitalen Bemühungen, die derzeit entwickelt werden, nicht voll befriedigt werden. Dafür wachsen Vielfältigkeit und Zugriff auf Werke für Sammler.

Fangen Sie an zu sammeln!

Fangen Sie an zu sammeln! Seien Sie dabei nicht ängstlich. Nicht alles, was heute gefällt, muss in 10 Jahren noch fester Bestandteil ihrer Sammlung sein. Andererseits werden Dinge, die Sie möglicherweise heute selber noch nicht so erreichen, wichtige Stücke Ihrer Sammlung werden.

Wählen Sie verschiedene Medien. Damit erhöhen Sie die Bandbreite und auch die Sicherheit im Sinne der Werthaltigkeit. Unbekannte Künstler sind günstiger als die großen Namen, aber auch bei bekannten Künstlern ergeben sich immer wieder Gelegenheiten, etwa durch den Kauf von Sonderausgaben oder Seriendrucken, sog. Multiples.

Die Freude des Sammelns steht nicht am Anfang, sie entwickelt sich fortlaufend. Sie steigt mit der wachsenden Sachkenntnis und der Fortentwicklung des eigenen Kunstportfolios.

Ein Beitrag von Arne von Neubeck

Er ist Gründer & Geschäftsführender Gesellschafter von The Global Fine Art. Das Augsburger Kunsthandelshaus verbindet die Leidenschaft für die Kunst mit der kaufmännischen Analyse von Kunstwerken.
www.tgfag.de

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