Rohöl, Platin und EUR/USD und die Märkte abseits von Aktien

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Rohöl

Der Verbund erdölexportierender Staaten Opec plus hat die Differenzen am vergangenen Donnerstagabend ausgeräumt und einen Beschluss gefasst, der vorsieht, im neuen Jahr die Menge des gruppenweit geförderten Rohöls um 500.000 Barrel pro Tag anzuheben. Damit weicht die 23 Länder umfassende Ölallianz von dem bislang geltenden Deal ab, demzufolge die Produktionsmenge 2021 um zwei Millionen Barrel täglich steigen sollte. Obwohl viele Marktteilnehmer davon ausgingen, dass die Opec plus die Ölfördermenge auch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres gar nicht anhebt, konnten die Ölpreise zuletzt deutlich zulegen.

Die Kurse für Rohöl der Sorten Brent und WTI markierten Anfang Dezember zeitweise neue Neunmonatshochs bei rund 50 respektive 47 US-Dollar je Barrel. Laut den Rohstoffexperten der US-Bank Goldman Sachs wird an den Märkten mit Wohlwollen registriert, dass die Opec plus künftig monatlich und damit deutlich kurzfristiger als bisher über mögliche Anpassungen bei der Ölproduktion berät. Diese Flexibilität sei der Schlüssel für die Opec plus, für steigende Preise zu sorgen und gleichzeitig zusätzliche Marktanteile zu gewinnen. Goldman Sachs zufolge droht auch von der US-Schieferölindustrie vorerst keine starke Konkurrenz, was nicht zuletzt die drastisch reduzierten Ausgaben für neue Projekte bei den US-Schieferölriesen Exxon und Chevron gezeigt haben sollen.

Open End-Turbo-Optionsschein auf Brent Crude Future (Call)
WKN TT3085
ISIN DE000TT30855
Emissionstag 4. November 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent HSBC Trinkaus & Burkhardt

 

EUR / USD

Nachdem der Euro gegenüber dem US-Dollar zwischen Februar 2018 und März 2020 um rund 15 Prozent korrigierte und damit auf ein 35-Monats-Tief bei 1,06 US-Dollar fiel, startete die europäische Gemeinschaftswährung eine beeindruckende Aufhol-Rallye. Dabei ging es bis zum zurückliegenden Freitag in der Spitze auf 1,2177 US-Dollar nach oben, was den höchsten Stand seit dem April 2018 bedeutete. Aktuell notiert der Euro im Abstand von sechs Prozent über der 200-Tage-Linie (1,14 US-Dollar), womit charttechnisch die Trendpfeile klar aufwärts zeigen.

Einer der Gründe für die Schwäche des US-Dollar sind die positiven Corona-Impfstoffnachrichten und die damit verbundenen besseren Aussichten für die Weltkonjunktur. In der Regel ist der US-Dollar insbesondere in Krisenzeiten gefragt, wenn Anleger Risiken meiden. Steigt dagegen die Risikobereitschaft wieder, tendiert der Greenback häufig schwächer. Genau diese gestiegene Risikofreude spiegelt sich auch in der Entwicklung der Aktienmärkte wider, an denen die wichtigsten US-Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 Anfang Dezember wieder einmal neue Rekordstände markiert haben. Derzeit sieht deshalb alles danach aus, dass der Euro den Höhenflug vorerst weiter fortsetzen wird. In diesem Fall stellt sich das nächste Kursziel hier auf das Februar-2018-Jahreshoch bei 1,2555 US-Dollar. Die nächste Zielmarke oberhalb ist dann die runde 1,30er-Marke.

BEST Turbo-Optionsscheine auf EUR/USD (Call)
WKN SB2EL8
ISIN DE000SB2EL87
Emissionstag 30. Juni 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Société Générale

Platin

Der Platinkurs verzeichnete an den Rohstoffbörsen im laufenden Jahr einen heftigen Rückschlag und ein beeindruckendes Comeback. Zwischen Januar und März brach das Edelmetall im Zuge des Börsen-Crashs in der Spitze um 45 Prozent auf 577 US-Dollar je Feinunze ein. Doch von diesem Boden aus startete eine steile Aufhol-Rallye. Seitdem konnte der Kurs um rund 80 Prozent zulegen, wobei am vergangenen Freitag ein Vierjahreshoch bei 1.082 US-Dollar markiert wurde. Für Kursauftrieb sorgten zuletzt die positiven Impfstoff-Nachrichten und die Hoffnung auf eine baldige Erholung der Weltwirtschaft, die auch auf die Autoindustrie durchschlagen dürfte.

Denn dieser Sektor macht rund 30 Prozent der Nachfrage nach dem weißen Edelmetall aus. Hier wird Platin insbesondere bei der Produktion von Katalysatoren für Dieselmotoren verwendet. Dieser Optimismus ist durchaus gerechtfertigt. Zum einen, weil sich der Marktanteil der Dieselfahrzeuge im wichtigen europäischen Markt zuletzt stabilisiert hat. Zum anderen, da sich auch die chinesische Autonachfrage überraschend schnell und stark erholt hat. Längerfristig betrachtet sollte Platin auch von der Entwicklung der Wasserstofftechnologie profitieren. In diesem Bereich nimmt Platin als Katalysator für die chemische Reaktion der Energiegewinnung eine bedeutende Rolle ein. Deshalb bestehen gute Chancen, dass sich die Platin-Rallye weiter fortsetzen wird.

Turbo Open End Long auf Platin
WKN MA3UEE
ISIN DE000MA3UEE9
Emissionstag 26. November 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Morgan Stanley

 

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