Ceconomy: So will der Elektronik-Riese jetzt wieder auf die Erfolgsspur wechseln

Bildquelle: Pressefoto MediaMarktSaturn

Die Elektronikkette Ceconomy (WKN: 725750 / ISIN: DE0007257503) wurde durch die Corona-Krise kräftig zurückgeschlagen. Um wieder auf die Erfolgsspur zurückzuwechseln, wurden jetzt einschneidende Maßnahmen beschlossen.

Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding

Wie der Konzern am Montagabend bekanntgab, gehört zum Umbau des Unternehmens die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding. Ziel ist es dabei, einen Schlussstrich unter die seit Jahren schwelenden Konflikte mit der Familie Kellerhals zu ziehen.

Ceconomy erklärte, dass die von der Familien-Holding Convergenta gehaltene Beteiligung von 21,62 Prozent übernommen werden soll. Im Gegenzug erhält Convergenta bis zu 29,99 Prozent an dem Elektronikhändler und wird damit dessen größter Aktionär. Geplant ist, dass Convergenta auch in Zukunft im Aufsichtsrat vertreten sein wird. Das Volumen der Übernahme liegt bei 815 Mio. Euro.

Einsparungen in Millionenhöhe

Durch die Transaktion soll die komplizierte Struktur des Konzerns vereinfacht werden. Man erhofft sich Einsparungen in Millionenhöhe und eine positive Auswirkung auf das Ergebnis.

Ausbau des Online-Geschäfts

Auch operativ wurden neue Maßnahmen beschlossen, um den Konzern wieder auf Erfolg zu trimmen. Dazu soll das Online-Geschäft weiter ausgebaut werden und einen Umsatzanteil in Richtung 30 Prozent erreichen. Dieser lag im vergangenen Geschäftsjahr nur bei 20 Prozent. Ziel ist es, die größte Omnichannel-Plattform Europas zu bauen.

Neues Ladenkonzept

Auch im stationären Handel sind Veränderungen geplant. Hier sollen die Läden künftig in vier Kategorien eingeteilt werden. Den Schwerpunkt bilden die klassischen Märkte mit einer Fläche von in Zukunft im Schnitt 1.750 Quadratmetern. Deutlich kleiner fallen dagegen die „Smart“-Märkte aus, bei denen der Schwerpunkt auf der schnellen Mitnahme der Produkte und auf Dienstleistungen liegen soll. Dazu kommen ein Shop-in Shop-System sowie Flagship-Läden, in denen etwa die neuesten Technologien gezeigt werden sollen.

Mehr Eigenmarken

Außerdem sind unter anderem neue Produktkategorien geplant, wie beispielsweise im Bereich der Gesundheit, ein größeres Angebot in den Sparten Mobilität und Smart Home. Des Weiteren soll der Anteil der Eigenmarken ausgebaut und die Logistik verbessert werden. Mittelfristig ist so geplant, die Erlöse bis 2022/2023 auf über 22 Mrd. Euro anzukurbeln.

Betriebsgewinn soll deutlich steigen

Erste Erfolge des Konzernumbaus zeichnen sich bereits ab. So wird für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 (per Ende September 2021) ein leichtes Umsatzwachstum erwartet. Das EBIT soll von 236 Mio. Euro im Vorjahr auf 320 bis 370 Mio. Euro zulegen.

Kräftige Aufhol-Rallye

Wegen der Corona-Pandemie, hausgemachter Probleme und der generellen Schwierigkeiten des stationären Einzelhandels durch das Internet zählte die Cecomomy-Aktie seit der Abspaltung von Metro im Sommer 2017 zu den größten Verlierern unter den deutschen Standardwerten. So brachen die Notierungen zwischen Januar 2018 und März 2020 in der Spitze um 87 Prozent auf 1,68 Euro ein.

Doch von diesem Kursboden aus startete die Aktie eine kräftige Kurs-Rallye. Dabei legten die Notierungen bis Mitte Dezember um zeitweise über 200 Prozent zu, wozu auch der kräftige Kurssprung vom Dienstagvormittag um über 24 Prozent mitbeitrug (aktuell: 5,10 Euro). Damit notiert die Aktie jetzt wieder so hoch wie zuletzt im Februar.

Hier liegt das nächste Kursziel

Sollte sich die Aufholbewegung fortsetzen, stellt sich das nächste Kursziel auf das 2019er-Jahreshoch bei 6,16 Euro. Das bedeutet ein weiteres Gewinnpotenzial von 21 Prozent.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der Kurs-Rallye bei Ceconomy überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC9U6K / ISIN: DE000MC9U6K8) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben Gelegenheit, mit einem entsprechenden Short-Zertifikat (WKN: MC1ZES / ISIN: DE000MC1ZES0) auf fallende Kurse der Ceconomy-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto MediaMarktSaturn