S&T: Profiteur der neuen industriellen Revolution

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Zu den Megatrends, welche die Industrie immer stärker prägen, gehören unumstritten die zunehmende Digitalisierung und das sogenannte Internet der Dinge (Internet of Things, kurz: IoT), also eine globale Infrastruktur miteinander vernetzter Geräte, die sowohl mit den Nutzern als auch untereinander über das Internet kommunizieren.

Breites Dienstleistungsangebot

Ein Unternehmen, das sich in diesem Zukunftsmarkt frühzeitig positioniert hat und von der rasant steigenden Nachfrage der Industrie nach entsprechenden Anwendungen profitiert, ist die S&T AG (WKN: A0X9EJ / ISIN: AT0000A0E9W5). Der österreichische Technologiekonzern mit Sitz in Linz, der aus der ehemaligen Gericom AG und dem Systemhaus S&T System Integration & Technology Distribution hervorgegangen ist (Gründung 2008), gehört zu den führenden Anbietern von IT-Dienstleistungen und IT-Lösungen in Zentral- und Osteuropa. Die Leistungen des unabhängigen Systemhauses erstrecken sich dabei von der IT-Beratung, Integration und Outsourcing über den SAP-Betrieb und die mobile Prozessabbildung bis hin zur Software-Implementierung, Software-Individualentwicklungen (u.a. .NET, Java, C#) und eben spezifische Anwendungen für das Internet der Dinge.

Fokus auf das Internet der Dinge

Um sich im letztgenannten Bereich noch stärker aufzustellen, ist S&T im Jahr 2016 bei der Kontron AG – einem der Weltmarktführer im Bereich Embedded Computer (industriell eingebettete Computersysteme) – eingestiegen und zählt seitdem mit einem großen Portfolio an selbstentwickelten Technologien in den Sparten Anwendungen, Cloud-Sicherheit, Software und Smart Energy zu den global führenden Anbietern von Industrie-4.0- beziehungsweise Internet-of-Things-Technologie.

Wie richtig die Entscheidung war, sich von einem klassischen Systemhaus immer stärker auf diesen Zukunftsmarkt auszurichten, zeigt die Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre. So konnte der Konzern, der rund 5.300 Mitarbeiter beschäftigt und mit Niederlassungen in über 30 Ländern vertreten ist, den Umsatz beispielsweise im Zeitraum 2013 bis 2019 im Schnitt um 22 Prozent jährlich steigern, wobei im vergangenen Jahr Rekorderlöse in Höhe von 1,1 Mrd. Euro erzielt wurden. Der Nettogewinn legte im selben Zeitraum sogar um durchschnittlich 26 Prozent jährlich zu (Gewinn 2019: 49 Mio. Euro).

Kräftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen

Die positive Geschäftsentwicklung setzte sich trotz der Corona-Pandemie auch im laufenden Jahr fort. So verbesserte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 836 Mio. Euro. Beim Gewinn wurde auf Jahressicht ein Plus von neun Prozent erzielt (31,5 Mio. Euro).

Vorstandschef Hannes Niederhauser erklärte deshalb, dass trotz weiterer Lockdowns die Prognose für 2020 von 1.150 Mio. Euro Umsatz und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 115 Mio. Euro übertroffen wird. Die neue Prognose sieht nun einen Umsatz von rund 1.200 Mio. Euro und ein EBITDA von mindestens 122 Mio. Euro vor. Niederhauser zufolge könnte diese neue Prognose sogar noch übertroffen werden, wenn sich die Einflüsse der erneuten Lockdowns in Grenzen halten. Außerdem bekräftigte der CEO das Mittelfristziel für das Jahr 2023 mit einem geplanten Umsatz in Höhe von zwei Mrd. Euro und einem EBITDA von 220 Mio. Euro.

Gewinnmargen können signifikant gesteigert werden

Auch auf dem virtuellen Capital Market Day, der Anfang Dezember 2020 veranstaltet wurde, bestätigte Niederhauser noch einmal, dass sich trotz der jüngsten Lockdowns das Geschäft positiv entwickelt, sodass die erhöhte Prognose für 2020 übertroffen werden dürfte. Im Rahmen der Vision 2030 sollen die Digitalisierungsentwicklungen von S&T vorangetrieben werden, die sehr gutes Wachstumspotenzial versprechen. Das organische Wachstum soll dabei unterstützt werden durch Übernahmen. Auf dem Capital Market Day 2020 erklärte der Vorstandschef, dass durch den Abschluss des Wandels vom IT-Service-Anbieter zum fokussierten Internet-der-Dinge-Technologiekonzern die Gewinnmargen langfristig weiter signifikant gesteigert werden können.

Achterbahnfahrt seit 2018

An der Börse verzeichnete die Aktie von S&T, die im Nebenwerteindex SDAX und im Technologieindex TecDAX notiert ist, in den vergangenen Jahren einen steilen Höhenflug gefolgt von einem zweijährigen extrem volatilen Seitwärtslauf. Nachdem sich die Papiere zwischen 2015 und 2018 beinahe verneunfachten und im September 2018 ein 15-Jahres-Hoch bei 28 Euro markierten, folgte eine regelrechte Achterbahnfahrt in der Spanne zwischen 26 Euro auf der Oberseite (Januar-2020-Hoch) und 13 Euro auf der Unterseite (13 Euro).

200-Tage-Linie im Fokus

Mitte Dezember notierte die S&T-Aktie zeitweise im Bereich der 18-Euro-Marke. Ein neues Kaufsignal würde es hier geben, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (21 Euro) gelingt. Die nächsten Kursziele wären dann das Januar-2020-Top bei 26 Euro und das September-2018-Hoch bei 26 Euro. Bis zu letzterem Kursziel eröffnet sich aktuell ein mittelfristiges Gewinnpotenzial von über 40 Prozent. Spekulativ ausgerichtete Anleger könnten also einen möglichen Sprung über die 200-Tage-Linie mit kleinem Kapitaleinsatz zum Einstieg nutzen. Vorerst bleibt die Lage für die Aktie aber angespannt.

Das sind die Dividendenpläne

Eine Dividende wurde im laufenden Jahr für 2019 nicht ausgeschüttet. So wurde der gesamte Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorgetragen. Ziel dieser Maßnahme war es laut S&T, wegen der aktuellen Corona-Situation den Konzernunternehmen höchstmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Für die Zukunft plant S&T aber, bis zu 50 Prozent der erwirtschafteten Gewinne in Aktienrückkaufprogramme zu investierten oder als Dividende auszuschütten, die anderen 50 Prozent sollen für das weitere Wachstum des Konzerns verwendet werden.

Fazit

Der Fokus auf das Internet der Dinge hat sich für S&T ausgezahlt, wie wieder einmal die jüngsten Geschäftszahlen gezeigt haben. An der Börse verzeichnete die Aktie von S&T seit 2018 einen extrem volatilen Seitwärtslauf. Hier steht aktuell die 200-Tage-Linie im Fokus. Im Falle der Rückeroberung würde sich bei der Aktie kräftiges Gewinnpotenzial eröffnen. Wegen der hohen Volatilität kommt der Titel aber derzeit nur für spekulativ ausgerichtete Anleger in Frage.

Anleger, die von der Fortsetzung der Kurs-Rallye bei S&T überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MF44C0 / ISIN: DE000MF44C05) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Wer dagegen von fallenden Notierungen bei S&T ausgeht, kann hier ebenfalls zu passenden Short-Zertifikaten (WKN: MA399F / ISIN: DE000MA399F0) greifen.

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