Was gab es vor rund einem Jahr für einen Medienrummel, als der DAX seinen 25. Geburtstag feierte. Beinahe alle großen Tageszeitungen und Anlegermagazine widmeten dem Jubiläum eigene Titelgeschichten. Vergleichsweise bescheiden fiel dagegen die Geburtstagsfeier des SDAX aus. Der Index, der 50 kleinere Unternehmen (sogenannte Small Caps) enthält, die den im DAX und MDAX enthaltenen Gesellschaften hinsichtlich Börsewert und Handelsvolumen folgen, hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel: Am 21. Juni feierte das Auswahlbarometer seinen 15. Geburtstag.
Gemessen an der Performance muss sich der SDAX hinter seinem großen Bruder keinesfalls verstecken: Am Tag seiner Einführung ging der Small-Cap-Index mit einem Stand von 2.851 Punkten aus dem Handel. 15 Jahre später notiert er bei knapp 7.500 Zählern. Daraus errechnet sich eine Performance von mehr als 160 Prozent. Trotz einiger Rückschläge liegt das durchschnittliche Plus bei stattlichen 6,7 Prozent p.a. Damit haben die vermeintlichen Zwerge des deutschen Aktienmarkts gegenüber den Schwergewichten im DAX klar die Nase vorn: Im Vergleichszeitraum bringt es der deutsche Leitindex auf eine annualisierte Rendite von 4,2 Prozent. Auch im laufenden Jahr liegt der SDAX bis dato vor dem DAX: Einem Zuwachs von 8,4 Prozent bei den Nebenwerten steht ein Plus von lediglich 2,4 Prozent bei den Blue Chips gegenüber.
Der SDAX ist eine echte Erfolgsgeschichte. Seit jeher finden sich in dem Index Unternehmen, die in ihrer Nische und relativ unabhängig von der weltwirtschaftlichen Großwetterlage gedeihen. Zunächst setzte sich die Benchmark aus 100 in den unterschiedlichsten Branchen tätigen Gesellschaften zusammen. Im Zuge der großen deutschen Indexreform im Jahr 2002 wurde die Auswahl auf 50 Werte verkleinert.
Aus der 1999er-Startformation sind heute immerhin noch elf Unternehmen dabei. Allerdings schaffte es nur ein einziges Unternehmen aus der Anfangsaufstellung, die Deutsche Beteiligungs AG, ununterbrochen an Bord zu sein. Während viele Gesellschaften den Aufstieg in den „nächsthöheren“ Index MDAX schafften, sind fast 20 Gesellschaften wie etwa der Gartengeräte-Spezialist Gardena und die Kinokette Cinemaxx übernommen worden. Das unterstreicht den Reiz des SDAX. Spektakuläre Pleiten wie vom Baukonzern Walter Bau und der Großdruckerei Schlott Gruppe blieben glücklicherweise die Ausnahme.
Die Qualität der Small Caps spricht auch heute noch für ein Investment mittels Index-Zertifikaten. Eine Handvoll Emittenten haben Papiere auf den SDAX im Programm. Von den durchwegs attraktiv gepreisten Papieren, die ohne Managementgebühr aus-kommen und Dividenden – wie der Index auch – selbstverständlich anrechnen, kommt der Tracker (ISIN DE000HV0SDX3) von UniCredit onemarkets mit einem Spread von 0,14 Prozent am günstigsten daher.
Das war es dann aber auch schon. Wer nicht volles Risiko gehen will, kann weder auf Bonus- noch auf Discount-Zertifikate ausweichen. Mit anderen Worten: Das Angebot an Zertifikaten auf den SDAX ist äußerst dürftig. Abhilfe schafft ein Einstieg in Etappen: Eine erste Position des Index-Zertifikats kann sofort erworben werden, eine weitere nach einer Korrektur des Index. Bleibt der Rücksetzer aus, bietet es sich an, bei einem neuen Höchststand des SDAX nachzuordern. Denn ein besseres Kaufsignal gibt es eigentlich nicht.
Seit Anfang 2014 liegt der SDAX ebenfalls klar vor dem DAX: Einem Zuwachs von 8,4 bei den Nebenwerten steht ein Plus von 2,4 Prozent bei den Blue Chips gegenüber. Das Small-Cap-Barometer ist auf den 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten normiert. Es umfasst 50 kleinere Unternehmen (sogenannte Small Caps), die den im MDAX enthaltenen Gesellschaften gemessen an ihrem Börsewert sowie an ihrem Handelsvolumen folgen. Vier Mal pro Jahr – im März, Juni, September und Dezember – wird die Zusammensetzung des SDAX überprüft. Aktuell notiert der Performanceindex nur knapp 2,8 Prozent unter seinem Anfang Juni erreichten Allzeithoch. Dem SDAX Kursindex, der ohne Dividenden berechnet wird, fehlen dazu noch gut sieben Prozent.
Fazit: Das SDAX-Index-Zertifikat von UniCredit onemarkets bildet die Entwicklung des deutschen Small-Cap-Index eins zu eins ab. Das Bezugsverhältnis beträgt 0,001. Beim aktuellen Indexstand von 7.630,75 Punkten kostet ein Zertifikate ein Tausendstel davon, nämlich 7,37 Euro. Legt der SDAX um einen Punkt zu, steigt das Zertifikat um einen Cent. Dies gilt natürlich auch in die andere Richtung: Fällt der Index einen Punkt, vermindert sich der Wert des Zertifikats um einen Cent. Dividenden werden dem SDAX angerechnet. Entsprechend bildet auch das Zertifikat die Ausschüttungen ab. Daher und weil es ohne Managementgebühren auskommt, eignet sich das Produkt hervorragend als Depotbeimischung für Anleger, die vom Erfolg der deutschen Nebenwerte profitieren wollen.
Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.
Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse