Amazons nächster brillanter Schachzug

(Bildquelle: Pressefoto Amazon)

Jeff Bezos musste Anfang 2021 eine Niederlage einstecken. Dank der Kursrallye der Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) überholte ihn Tesla-Chef Elon Musk auf der Liste der reichsten menschen der Welt. Sein Unternehmen, Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067), bleibt jedoch in Sachen Marktkapitalisierung weiterhin vor dem kalifornischen Elektrowagenbauer.

Neue Umsatzrekorde

Vielmehr hat die weltweite Corona-Pandemie mit Kontaktbeschränkungen, Lockdowns und Schließungen im Einzelhandel die Marktposition des E-Commerce-Riesen gestärkt.

Bereits in den Vorjahren war Amazon dafür bekannt, im Rahmen des Black Friday oder Cyber Monday neue Verkaufsrekorde aufzustellen.

COVID-19 hat die Bestellungen vom heimischen Sofa aus im Jahr 2020 zusätzlich angeheizt und dem E-Commerce-Sektor einen weiteren Wachstumsschub versetzt.

Elektrisch angetriebene Zustellfahrzeuge

Der corona-bedingte Wachstumsschub für den E-Commerce-Bereich ist nur ein Grund, warum sich Amazon nun noch stärker dabei engagieren möchte, die bestellten Waren selbst zu den Kunden zu bringen.

Das Unternehmen experimentiert seit geraumer Zeit mit Zustelldrohnen. Darüber hinaus will der Konzern mit einer Beteiligung am US-Start-up Rivian, unter anderem seine Flotte von elektrisch angetriebenen Zustellfahrzeugen massiv vergrößern.

Amazon geht neue Wege

Der jüngste Schritt betrifft den Kauf von Flugzeugen. So kauft Amazon den Fluggesellschaften Delta Air Lines und WestJet insgesamt elf Maschinen des Typs Boeing 767-300 ab. Dies ist deshalb interessant, da Amazon bisher Flugzeuge lediglich geleast hat.

Auf diese Weise kontrolliert Amazon in Zukunft einen größeren Teil der Wertschöpfungskette. Neben der Reaktion auf den anhaltenden E-Commerce-Boom lassen sich auch Angebote wie die Lieferung von Waren am Tag der Bestellung (same-day-deliveries) besser steuern.

Mit dem jüngsten Schritt kommt Amazon auch seinem Ziel näher, die 2016 gestartete eigene Flugzeugflotte mit geleasten und gekauften Maschinen auf insgesamt 85 Flugzeuge in 2022 auszubauen.

Zumal es für Amazon eine gute Gelegenheit war, günstig an gebrauchte Flugzeuge von Airlines zu kommen. Diese müssen ihre Flotten im Zuge der Corona-Krise und der Reisebeschränkungen nach unten fahren.

DHL Express baut Flugzeugflotte aus

Während Amazon immer mehr Aufgaben von Logistikern selbst übernehmen möchte, bleiben diese nicht untätig. Die Deutsche-Post-Tochter DHL Express hat acht weitere neue Boeing 777 Frachtflugzeuge bestellt.

Die Investition ist ein weiterer Schritt in Richtung Expansion des interkontinentalen Luftfrachtnetzes von DHL Express, um der Kundennachfrage auf den schnell wachsenden internationalen Expressversandmärkten zu begegnen. Die ersten Auslieferungen der neuen B777F Maschinen sind für 2022 geplant, hieß es von Unternehmensseite.

Cash-Maschine AWS

Amazon ist jedoch nicht nur als Logistiker oder Handelsplattform unterwegs. In den vergangenen Jahren hat sich der Cloud-Bereich Amazon Web Services (AWS) immer mehr als Wachstumsmaschine und Proitabilitätsbringer entpuppt.

Mit AWS ist der Konzern zu einem der führenden Dienstleister für Cloud Computing aufgestiegen. AWS ist spätestens durch Corona zu einer wahren Cash-Maschine für Amazon geworden. Das wird häufig vergessen. Auch an der Börse ist Amazon äußerst erfolgreich. Die Aktie legte auf Zehnjahressicht im Schnitt um 33 Prozent jährlich zu.

Anleger, die auf eine Kurs-Rallye bei Amazon setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen profitieren möchten, schauen sich entsprechende Hebelprodukte (WKN: MA0Y18 / ISIN: DE000MA0Y187) auf der Long-Seite an.

Bildquelle: Pressefoto Amazon