Streaming-Riese Netflix hat geliefert!

Bildquelle: Pixabay / mohamed_hassan

Wer genauer hingesehen hat, konnte in den jüngsten Netflix-Zahlen das ein oder andere Haar in der Suppe finden. Alles in allem zeigten sich Marktteilnehmer jedoch von dem jüngsten Zahlenwerk beim führenden Online-Streaming-Dienst begeistert.

Aktienrückkäufe in Sicht

Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) sieht sich kurz davor, nachhaltig einen positiven Free Cashflow zu erzielen. Ein Grund für das Management, darüber nachzudenken, ein neues Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Wie wir in den vergangenen Jahren sehen konnten, lieben Börsianer Aktienrückkäufe.

Starkes Wachstum

Neben den in Aussicht gestellten Aktienrückkäufen konnte Netflix auch an anderen Stellen mit dem jüngsten Quartalsbericht überzeugen.

Zwar blieb der Gewinn je Aktie im Dezember Quartal mit 1,19 US-Dollar unter den Markterwartungen von 1,39 US-Dollar, dafür lagen die Umsatzerlöse bei 6,64 Mrd. US-Dollar, während Analysten einen Wert in Höhe von 6,62 Mrd. US-Dollar erwartet hatten.

Besonders überzeugend fiel jedoch das Wachstum bei den Bezahlabos aus. Dieses gehört seit Jahren zu den wichtigsten Kennzahlen bei der Bewertung von Netflix.

Wichtige Kennzahl

Zwischen Oktober und Dezember 2020 kamen weltweit 8,51 Millionen neue zahlende Kunden hinzu. Am Markt wurde lediglich mit einem Wert von 6,5 Millionen gerechnet. Netflix selbst hatte sich lediglich 6,0 Millionen neue User zugetraut.

Auf Gesamtjahressicht lag der Zuwachs netto bei 37 Millionen neuen Netflix-Usern. Ein Plus von 31 Prozent. Zu diesem starken Anstieg hatte auch die weltweite Corona-Pandemie beigetragen. Bei Netflix freute man sich vor allen über die erfolgreiche Internationalisierung.

83 Prozent der Netflix-Kunden kommen inzwischen nicht aus den USA oder Kanada. Damit haben sich die enormen Investitionen der vergangenen Jahre in eigene Inhalte, häufig auch in den jeweiligen Landessprachen, bezahlt gemacht.

Zunehmende Profitabilität

Für das laufende erste Quartal 2021 und darüber hinaus rechnet das Management mit einer Fortsetzung des Wachstums. Zudem soll die Profitabilität weiter verbessert werden. Im März-Quartal sollen 6,0 Millionen neue User hinzukommen.

Besonders interessant: Seit Anfang 2018 wurde die Zahl der Bezahlabos von 111 Millionen auf etwa 204 Millionen gesteigert. Gleichzeitig stieg der Umsatz pro Kunde von 9,88 US-Dollar auf 11,02 US-Dollar. Dies half Netflix nicht nur organisch zu wachsen, sondern auch die Profitabilität zu verbessern.

2020 stieg die operative Marge um 5 Prozentpunkte auf 18 Prozent. 2021 soll sie 20 Prozent erreichen. Im Schnitt wird von Managementseite jedoch jährlich im Schnitt ein Plus von 3 Prozent angepeilt.

FAZIT

Der jüngste Netflix-Quartalsbericht hat einige Sorgen von Anlegern in Bezug auf den Video-on-Demand-Anbieter ausräumen können. Jedoch nicht alle. Zumal Aktienrückkäufe für ein Wachstumsunternehmen wie Netflix nicht immer nur positiv zu sehen sind. Schließlich könnte das Geld besser für Wachstumsinvestitionen und die Produktion von noch mehr eigenen Inhalten verwendet werden. Das Management hat jedoch gelobt, dass Serien- und Filmfans auch weiterhin mit in Eigenregie produzierten Leckerbissen versorgt werden sollen.

Anleger, die von einem Anstieg der der Netflix-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC9SW7 / ISIN: DE000MC9SW74) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Pessimisten haben dagegen mit passenden Short-Produkten (WKN: MA23K5 / ISIN: DE000MA23K54) die Möglichkeit, auf fallende Kurse der Netflix-Aktie setzen.

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