Die Schwelle zum Post-Tourismus-Zeitalter

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Die Herbst-Winter-Corona-Welle ist da und mit ihr der zweite Lockdown. Überall in Europa hört man Stimmen, dass der Lockdown großen Schaden für den Tourismus bringe und dass der Staat helfen müsse…

Oftmals geht es dabei nur ums Geld um eigentlich schon tote Tourismusbetriebe unter dem Deckmantel „Corona-Hilfe“ zu sanieren, denn seit Jahrzehnten ist die Tourismusindustrie hoch verschuldet, es gibt weltweite Überkapazitäten, die daraus resultieren, dass nahezu jedes abgelegene Gebiet, das nichts anderes vorzuweisen hat, auf den Tourismus setzt.

Viele Hotels sitzen auf einem Schuldenberg

In einem derart kompetitiven Umfeld muss der Gast mit immer tolleren Angeboten umworben werden, immer bessere Qualität muss geboten und immer mehr Investitionen müssen getätigt werden und das obwohl sich meist die vorhergehenden Investitionen noch gar nicht amortisiert haben…

Viele Hotels sitzen daher auf einem Schuldenberg, der schon vor Corona nicht mehr zurück zu zahlen gewesen wäre. Doch ist das sinnvoll und gesellschaftlich überhaupt gewollt den Massentourismus zu retten?

Massentourismus retten?

Blenden wir doch einmal 12 Monate zurück, Ende 2019 klang das alles noch ganz anders….

Überall hörte man Beschwerden über Overtourismus, über Bettenburgen die gebaut werden und die schöne Landschaft verunstalten, über Kreuzfahrtschiffe die nicht mehr in Lagunenstädten anlegen sollten und von Touristenmassen die die Einheimischen aus den Altstädten vertreiben. Es wurden Eintrittsgelder in Altstädte geplant und teilweise auch umgesetzt.

Quelle: Copyright St. Moritz Tourismus/ Foto: Filip Zuan

Touristische Zugänge für malerische Orte in den Alpen oder das eine oder andere Adria-Küstenstädtchen wurden auf eine bestimmte Anzahl von touristischen Besuchern täglich begrenzt, der Zugang zu Machu Picchu wurde temporär für Touristen überhaupt gesperrt. Vielerorts überlegte man schon weitere Restriktionen um dem Monster des Massentourismus Herr zu werden.

Dazu kam, dass von Schweden ausgehend sich bei immer mehr Menschen „die Flugscham“ durchsetzte, weil man endlich begonnen hatte sich einzugestehen, dass touristische Reisen das Klima sehr belasten und stark reduziert werden müssen, um die Klimaziele noch einigermaßen erreichen zu können, dies gilt insbesondere für Fernreisen und Kreuzfahrten…

Ist also der Lockdown schuld am Niedergang des Massentourismus?

Nein, er ist nur ein Beschleuniger für einen Prozess der aus der Notwendigkeit des Klimaschutzes und aus Gründen des Zeitgeistes ohnehin eingetreten wäre…

Doch was ist stattdessen zu tun?

Fördern wir den wirtschaftlichen Strukturwandel in den vom Tourismus dominierten Gebieten, damit diese langfristig eine Zukunft haben, denn das ist nachhaltig und erstrebenswert für Mensch und Natur. Ersetzen wir unsere Fernreisen durch die gute alte Sommerfrische in Erholungsgebieten nahe unseres Wohnortes. Das stabilisiert die Wirtschaft dort wo wir leben. Auch nahe unseres Wohnortes gibt es vieles neu oder wieder zu entdecken. Packen wir es an, für uns, für unsere regionale Wirtschaft und für unseren Planeten…

Ein Beitrag von Gregor Rosinger 

Er ist Generaldirektor der österreichischen Rosinger Group und entstammt einer alten Börsianer- und Investorendynastie, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Er selbst ist seit 1985 als Investor erfolgreich aktiv und hat bisher weltweit 63 Unternehmen an die Börse geführt. Das von Gregor Rosinger und seiner Gattin Yvette 1993 entwickelte Vorgehensmodell „RMS Regionale Mittelstands Sicherung“ ist mittlerweile State of the Art des Investmentbankings für den gehobenen Mittelstand. Der von der Wiener Börse täglich berechnete und veröffentlichte „Rosinger Global Investments Index“ (ROSGIX) untermauert eindrucksvoll die Kompetenz Rosingers. www.rosingerfinance.com

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