Blaue Wellen, heiße Tipps und B117

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Die USA haben einen neuen Präsidenten: Joe Biden. Zusammen mit seiner Vizepräsidentin Kamala Harris soll er das „Land of the Free“ wieder zu alter (moralischer) Größe zurückführen. Inwiefern das gelingen wird, muss man abwarten. An der Börse werden derweil die „blauen Wellen“ gespielt. Doch über allem schwebt nach wie vor die Corona-Pandemie. Sortieren wird das ganze einmal.

Die neue Politik des demokratischen Präsidenten wird sicher zu einer veränderten US-Wirtschaft führen. Themen wie der Klimawandel und Umweltschutz werden eine bedeutendere Rolle spielen. Als Europäer sollte man dabei weniger staatlichen Dirigismus, als vielmehr das Setzen von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten. Gute Nachrichten also für Investoren.

Blaue Wellen als Chancen

Wo Themen wie Fracking oder fossile Brennstoff wegfallen, tun sich mit Erneuerbaren Energien, neuen Mobilitätskonzepten und vielen anderen Themen neue Investmentchancen auf. Grob umrissen sind die meisten dieser Anlageideen, doch welche und wie genau attraktiv sein werden, muss man abwarten.

Blaue Wellen, die die Wall Street auch in den nächsten Jahren überrennen sind also nicht zu erwarten. Erst recht nicht, weil viele bestehende Wall Street-Größen – angefangen bei Amazon, Apple oder Tesla schon genau auf dieser Welle schwimmen. Die Börsenstars der Zukunft könnten also auch die der Vergangenheit sein.

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Heiße Tipps oder heiße Luft?

Diese Hoffnung gilt übrigens nicht für die heißen Tipps, die derzeit die Runde in und aus den USA machen. Plattformen wie Reddit werden dort seit kurzem für das Pushen von Pennystocks genutzt. Besser man lässt die Finger davon weg, bevor echtes Geld verloren wird. Ganz genau so, wie man auch um die in Deutschland in diversen Börsen-Communities gespushten Explorer einen großen Bogen machen sollte.

Fokussieren wir uns lieber auf die laufende Berichtssaison für das vierte Quartal. Bisher sahen die Zahlen aus Europa und den USA überhaupt nicht schlecht aus. Die nächsten Tage liefern uns dann die großen Hightechs eine Richtschnur für das Gesamtbild. Optimismus scheint dabei durchaus angesagt zu sein.

Unsicherheitsfaktoren

Die größten Unsicherheitsfaktoren sind und bleiben die aktuellen Entwicklungen bei Corona. Während die Impfkampagne deutlich langsamer anläuft als von Optimisten erhofft, lassen die Virus-Mutationen B117 aus Großbritannien oder sein südafrikanischer Bruder B1351 immer wieder die Sorgenfalten auf der Stirn erscheinen. Es muss gelingen deutlich schneller die Bevölkerung durchzuimpfen, sonst drohen uns noch gefährlichere Mutationen.

Die neuen Kooperationen etwa von Sanofi mit Biontech machen Hoffnung, dass die gesamte Branche an einem Strang zieht. Geschäft ist damit aller Voraussicht nach je sowieso noch viel verbunden. Von daher hoffen wir weiter, auf eine Fortsetzung des seit knapp zehn Monate anhaltenden Optimismus.

FAZIT

Das neue Jahr schickt sich an, ähnlich erfreulich zu verlaufen wie 2020. Doch sollte man auch nicht blauäugig in die Zukunft schauen. Die durch die Lockdowns angerichteten Schäden in der Realwirtschaft werden erst mit Verzögerung auf die Konjunktur durchschlagen. Manches kaputte Unternehmen wird sicher zu Recht vom Markt verschwinden, andere gesunde jedoch leider auch. Die Effekte lassen sich noch nicht abschätzen. Bei aller Euphorie um die Chancen der Pandemie und die Beschleunigung von Wandel sollte man auch die Risiken bedenken.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und eine ruhige Vorweihnachtszeit

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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