Philips oder Siemens Healthineers im Depot?

Bildquelle: Siemens Healthineers

Die Aktie von Siemens Healthineers (WKN: SHL100 / ISIN: DE000SHL1006) hat in den vergangenen Wochen kräftig zugelegt. Wegen der starken neuen Geschäftszahlen könnte sich diese Aufholbewegung weiter fortsetzen.

Laut dem Medizintechnik-Konzern wurde der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 (per Ende Dezember 2020, finale Zahlen) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 3,9 Mrd. Euro gesteigert. Der Nettogewinn verbesserte sich dabei auf Jahressicht sogar um 44 Prozent auf 437 Mio. Euro.

Siemens Healthineers übertrifft Markterwartungen

Mit diesen Zahlen wurden laut der Siemens (WKN: 723610 / ISIN: DE0007236101)-Tochter die Markterwartungen deutlich übertroffen. Für das starke Ergebnis ist dem MDAX– und TecDAX-Konzern einerseits die Nachfrage nach Standard-Prozeduren verantwortlich, die sich auf ein Niveau normalisiert hat, das dem vor der Pandemie entsprach.

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Andererseits konnte dank des breiten Portfolios und der starken globalen Aufstellung auch die Nachfrage im Zusammenhang mit der Pandemie bedient werden. Dazu gehörte unter anderem der Antigen-Schnelltest, mit dem potenziell infizierte Menschen innerhalb von nur 15 Minuten Gewissheit erlangen, ob der Corona-Virus nachweisbar ist.

Starker Ausblick

Aufgrund der starken Geschäftsentwicklung hat der Vorstand die Umsatzwachstums-Prognose auf vergleichbarer Basis für das Geschäftsjahr 2020/2021 auf acht bis zwölf Prozent angehoben (von bisher plus fünf bis plus acht Prozent).

Der bereinigte unverwässerte Gewinn je Aktie dürfte demnach nun bei 1,63 bis 1,82 Euro liegen (bisherige Schätzung: 1,58 bis 1,72 Euro, Vorjahr: 1,41 Euro je Aktie).

Aktie klar im Aufwärtstrend

An der Börse startete die Aktie von Siemens Healthineers Anfang Dezember vergangenen Jahres eine neue Aufholbewegung, im Zuge der es bis Anfang Februar 2021 auf zwischenzeitlich 47 Euro nach oben ging. Die Aktie notiert aktuell im Abstand von 15 Prozent über der 200-Tage-Linie (41 Euro) und damit in einem klaren Aufwärtstrend.

Gelingt als Nächstes der Ausbruch über das Mai-2020-Allzeithoch bei 47,26 Euro würde das ein starkes Kaufsignal bedeuten. Die weiteren Kursziele sind dann die nächsten runden Marken bei 50, 60 und 70 Euro.

Philips-Aktie ebenfalls mit kräftigem Gewinnpotenzial

Ebenfalls aussichtsreich ist derzeit die Aktie des niederländischen Medizintechnik-Konkurrenten Philips (WKN: 940602 / ISIN: NL0000009538). Hier startete im November vergangenen Jahres eine neue Kurs-Rallye.

Dabei legte der Aktienkurs bis zum 27. Januar dieses Jahres auf knapp über 47 Euro zu, was den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 bedeutete (aktuell: 46 Euro).

Die Aktie notiert aktuell deutlich über der 200-Tage-Linie (42 Euro), womit die Trendpfeile klar nach oben zeigen. Die nächsten Kursziele sind das Januar-2021-Hoch (47,35 Euro) und das 2000er-Allzeithoch bei 58 Euro.

Überzeugende Geschäftszahlen

Die Chancen für weitere Kurszuwächse stehen auch hier gut, denn Philips konnte mit den jüngsten Geschäftszahlen, die am 25. Januar 2021 bekanntgegeben worden sind, ebenfalls überzeugen.

So wurde im vergangenen Jahr 2020 ein Umsatz von 19,54 Mrd. Euro erzielt, womit das Umsatzniveau von 2019 (19,48 Mrd. Euro) verteidigt wurde. Der Nettogewinn verbesserte sich auf Jahressicht um drei Prozent auf 1,20 Mrd. Euro.

Mit diesen Zahlen hat Philips das vergangene Jahr etwas besser beendet als von Analysten erwartet wurde. Der Konzern erklärte das gute Ergebnis vor allem mit der Sparte um Monitoring- und Beatmungsgeräte, die von der Corona-Pandemie profitierte und die Geschäftsentwicklung deutlich vorantrieb.

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Vorsichtiger Ausblick

Für 2021 bleibt der Vorstand erst einmal vorsichtig. Demnach wird für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis im niedrigen einstelligen Prozentbereich angepeilt.

Gut möglich ist aber, dass der Umsatzzuwachs höher ausfallen wird. Denn viele medizinische Operationen wurden wegen der Corona-Pandemie aufgeschoben. Werden diese 2021 nachgeholt, würde das der Diagnose- und Behandlungssparte von Philips kräftigen Auftrieb bescheren.

Philips erklärte, die Profitabilität weiter steigern zu wollen. Die weitere Geschäftsentwicklung soll auch durch 25 neue strategische Partnerschaften forciert werden, die im vierten Quartal 2020 abgeschlossen wurden. Bei den Langzeitkooperationen will das Unternehmen mit Krankenhäusern in den USA, Europa und Asien zusammenarbeiten.

Fazit

Die Medizintechnik-Konzerne Siemens Healthineers und Philips präsentierten wieder einmal starke Geschäftszahlen. Für die Aktien dürfte es deshalb weiter nach oben gehen. Da der weitere Geschäftsausblick bei Siemens Healthineers aktuell noch deutlich zuversichtlicher ausfällt als bei Philips, eröffnet sich bei der Aktie derzeit möglicherweise das größere Gewinnpotenzial.

Anleger, die auf eine Kursrallye der Philips-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Notierungen profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: MC3HWM / ISIN: DE000MC3HWM9) auf der Long-Seite an. Wer dagegen das größere Gewinnpotenzial beim Konkurrenten Siemens Healthineers sieht, hat ebenfalls mit entsprechenden Long-Zertifikaten (WKN: MC83SR / ISIN: DE000MC83SR8) die Möglichkeit, überproportional an einem Kursanstieg zu partizipieren.

Bildquelle: Siemens Healthineers