Stabilus: Kfz-Zulieferer gibt wieder Gas

Bildquelle: Pressefoto Stabilus

Die Automobilbranche wurde durch die Corona-Krise und der damit einhergehenden Produktionsunterbrechungen und einer gesunkenen Autonachfrage schwer zurückgeschlagen. Doch inzwischen gibt es in der Branche Zeichen der Erholung, was auch auf die Sparte der Automobilzulieferer durchschlägt.

Starke Zahlen

Das zeigt sich beispielsweise an den neuesten Geschäftszahlen von Stabilus (WKN: A113Q5 / ISIN: LU1066226637), einem der führenden Anbieter von Gasfedern, Dämpfern und elektromechanischen Antrieben zur Bewegungssteuerung. Der Konzernumsatz im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2020/2021 (per Ende Dezember 2020) verbesserte sich auf Jahressicht um zwei Prozent auf 235,4 Mio. Euro. Bereinigt um Währungseffekte lag der Umsatzzuwachs sogar bei sieben Prozent.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im ersten Geschäftsquartal bei 32,3 Mio. Euro, nach 30,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 14,3 Mio. Euro verzeichnet (Q1 2019/2020: 16,4 Mio. Euro), wobei der Rückgang Stabilus zufolge aber vor allem auf Währungsumrechnungs-Effekte zurückzuführen war.

Automobilgeschäft zieht wieder an

Laut dem Vorstandschef Michael Büchsner hat Stabilus dank der starken Entwicklung des Automobilgeschäfts einen erfolgreichen Start in das neue Geschäftsjahr hingelegt. Dem CEO zufolge hat insbesondere die Sparte Automotive Powerise, in der unter anderem Elektromotoren für Kfz-Heckklappen und Spindelantriebe für Koffer- und Laderäume hergestellt werden, von der hohen Nachfrage großer OEMs (Original Equipment Manufacturer / Originalausrüstungs-Hersteller) wegen steigender Produktions- und Installationszahlen überproportional profitiert.

Wichtiger Meilenstein

Vor diesem Hintergrund zeigte sich Büchsner besonders erfreut darüber, dass das neue Powerise-Werk in der Nähe von Schanghai weitestgehend fertiggestellt ist und das Hochlaufen der Produktion dort in Kürze beginnt. Dies sei ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Wachstumspläne des Unternehmens in Asien.

Prognose bestätigt

Wegen der wieder angezogenen Geschäftsentwicklung bestätigte der Vorstand von Stabilus die Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2020/2021 und geht unverändert von einem Umsatz von 850 bis 900 Mio. Euro (Vorjahr: 822,1 Mio. Euro) aus. Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) soll nach wie vor in einer Bandbreite zwischen zwölf und 13 Prozent liegen (Vorjahr: 11,8 Prozent).

Die jüngsten Geschäftszahlen und die bestätigte Prognose zeigen, dass es für Stabilus inzwischen wieder aufwärts geht, nachdem der Automobilzulieferer im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2019/2020 (per Ende September 2020) noch einen scharfen Ergebniseinbruch präsentieren musste. So gaben die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 822,1 Mio. Euro nach, und beim Gewinn wurde sogar ein Minus von 63 Prozent auf 30,0 Mio. Euro verzeichnet.

Weltmarktführer

Der scharfe Gewinneinbruch macht deutlich, dass auch Marktführerschaft keinen verlässlichen Schutz darstellt, wenn diese in einer so konjunktursensiblen Branche wie dem Automobilzulieferer-Bereich vorliegt. Hier ist das 1934 gegründete Unternehmen mit Sitz in Luxemburg und Hauptverwaltung und Stammwerk in Koblenz eigenen Angaben nach der weltweit führende Anbieter von Gasdruckfedern, hydraulischen Dämpfern und elektromechanischen Antrieben.

Breites Produkt-Portfolio

Die bekanntesten Produkte von Stabilus sind Gasdruckfedern, die vorwiegend bei Heckplatten und Motorhauben von Pkw verwendet und unter der Marke Lift-O-Mat vertrieben werden. Zum breiten Produktangebot des Konzerns gehören außerdem unter anderem Edelstahlgasfedern für den Einsatz in der Medizin- und Rehatechnik, (Büro-) Stuhl-Höhenverstellungen, Motorschwingungs- und Lenkungsdämpfer, stufenlose Türfeststellungs-Mechanismen in Pkw, Vorrichtungen zum elektromechanischen Klappen von Öffnungs- und Schließsystemen (z.B. Heckklappen), Hydraulik-Zylinder (bspw. beim Einsatz in Cabrio-Verdecken) und Lifte zum stufenlosen Verstellen von Krankenhausbetten und Tischen oder auch zum Einsatz in Marktständen, um Klappen auch unter Belastung (z.B. Schnee) offenzuhalten.

Weltweit aktiv

Stabilus verfügt über ein weltweites Produktionsnetzwerk in elf Ländern. Mit den Regionalbüros und Vertriebspartnern ist der Konzern darüber hinaus in über 50 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika sowie im asiatisch-pazifischen Raum vertreten. Weltweit beschäftigt Stabilus mehr als 6.000 Mitarbeiter.

Tal-und-Berg-Fahrt an der Börse

An der Börse verzeichnete die im Prime Standard der Frankfurter Börse und im Nebenwerteindex SDAX notierte Aktie in den vergangenen Jahren eine Tal-und-Berg-Fahrt. Nachdem im Jahr 2018 ein Allzeithoch bei 89 Euro markiert wurde, brachen die Notierungen bis zum März 2020 unter heftigen Schwankungen auf 29 Euro ein.

Nach diesem Fünfjahrestief ging der Kurs wieder in den Steigflug über und legte bis Anfang Februar 2021 auf zeitweise 64 Euro zu. Die Aktie notiert damit in deutlichem Abstand über der 200-Tage-Linie (50 Euro), womit die Trendpfeile hier wieder klar nach oben zeigen.
Das nächste Kursziel ist das historische Top vom Juni 2018 bei 89 Euro. Bis hierhin eröffnet sich ein weiteres Gewinnpotenzial von aktuell rund 40 Prozent.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat wollen auf der am 10. Februar 2021 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,50 Euro pro Aktie für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2019/2020 vorschlagen (Vorjahr: 1,10 Euro je Aktie). Für Anleger, die bei der Aktie jetzt einsteigen, errechnet sich damit eine Dividendenrendite von aktuell 0,8 Prozent.

Fazit

Dank der Erholung der Automobilbranche ist Stabilus erfolgreich ins neue Geschäftsjahr gestartet. So wurden die Erlöse und der Betriebsgewinn im ersten Geschäftsquartal 2020/2021 auf Jahressicht gesteigert und die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Für die Aktie des Automobilzulieferers dürfte es deshalb weiter nach oben gehen.

Anleger, die von der Fortsetzung der Kurs-Rallye bei Stabilus überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA2MAG / ISIN: DE000MA2MAG1) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Stabilus