Die alte und neue Gaming-Welt

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Auch weil GameStops Geschäftsmodell inzwischen überholt ist, konnte das einstmals erfolgreiche Unternehmen an der Börse zum Spekulationsobjekt werden. Der Videospieleindustrie insgesamt geht es dagegen blendend.

Auf der Suche nach Ablenkung

Schon vor Corona erlebte die Videospieleindustrie ein beeindruckendes Wachstum. Die Lockdowns rund um COVID-19 verstärkten diesen Trend sogar. Schließlich mussten sich die Menschen irgendwie ablenken. Warum also nicht gleich in ganz eigene Spielewelten entfliehen.

Die Stimmung wurde zusätzlich durch den Launch der beiden Next-Gen-Spielekonsolen Play Station 5 und Xbox Series X von Sony (WKN: 853687 / ISIN: JP3435000009) bzw. Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) angeheizt. Und nun kam sogar angesichts des Hypes rund um GameStop (WKN: A0HGDX / ISIN: US36467W1099) eine weitere Komponente hinzu.

Eine neue Welt

Die US-Einzelhandelskette hat sich auf den Verkauf von Konsolen und Videospielen spezialisiert. Allerdings brechen dem Unternehmen die Geschäfte weg, da Spiele heutzutage ganz einfach im Internet heruntergeladen werden können oder gleich als Browser-Games fungieren.

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An der Börse hatten Short-Seller diese Schwäche genutzt, um sich mit Shorts auf GameStopp einzudecken. Einigen von ihnen wurden diese Wetten zuletzt jedoch zum Verhängnis, da sie ihre Rechnung ohne die jungen, internetaffinen, Reddit-User und häufig auch Videospielefans gemacht hatten.

Wachstumstrends

Auch wenn einige dieser Videospielefans, die im Zuge des GameStop-Börsen-Hypes einige Gewinne erzielen konnten und einen Teil dieser Gewinne für Spielekäufe bei GameStop nutzen dürften, hat sich die Branche längst weiterentwickelt.

Ein wichtiger Wachstumsfaktor ist Cloud Gaming. Dies bedeutet, dass die Spiele auf zentralen Servern vorgehalten werden und diese für deren einwandfreien Betrieb verantwortlich sind. Zudem sind in den vergangenen Jahren reine Online-Spiele wie Pilze aus dem Boden geschossen. Stationäre Händler wie GameStop werden nicht mehr benötigt.

Activision Blizzard trumpft mit Call of Duty auf

Auch E-Sports ist zu einem weltweiten Phänomen geworden und hat der Videospiele-Branche zusätzliche Relevanz verliehen. Darüber hinaus bescherte Corona der Industrie zusätzlichen Schub. Dies sah man nun auch an den jüngsten Geschäftsergebnissen der Branchengrößen Activision Blizzard (WKN: A0Q4K4 / ISIN: US00507V1098) und Electronic Arts (WKN: 878372 / ISIN: US2855121099).

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Activision Blizzard, verantwortlich für Spiele wie Diablo, Warcraft oder Call of Duty, verbuchte im Schlussquartal 2020 ein Umsatzplus im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 2,41 Mrd. US-Dollar. Das Gesamtjahr 2020 war zudem das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte. Bei Electronic Arts lag das Umsatzplus im Dezember-Quartal bei 5 Prozent auf 1,67 Mrd. US-Dollar.

FAZIT

Activision Blizzard, Electronic Arts, Microsoft, Nintendo und Sony sind nur einige Profiteure des Wachstums in der Videospieleindustrie. Laut dem Researchunternehmen Mordor Intelligence hatte der weltweite Gaming-Markt 2019 ein Volumen von 151,6 Mrd. US-Dollar. Bis 2025 soll er auf etwa 257,0 Mrd. US-Dollar anwachsen, was einem jährlichen Plus von fast 10 Prozent entsprechen würde.

Anleger haben spannende Möglichkeiten, eine auf E-Sports & Videospiele bezogene Anlagestrategie zu fahren: Eine von ihnen ist das Open-End Partizipationszertifikat auf den aktiv gemanagten Vontobel E-Sports & Gaming Index (WKN: VP9VJV / ISIN: DE000VP9VJV9).

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