Tesla zeigt, wo es was zu verdienen gibt

Bildquelle: Pressefoto Tesla

Über Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) wird dieser Tage viel geschrieben. Doch meist liegt der Fokus auf den Autos oder den Erfolgen von Elon Musk. Weniger berichtet wird, warum Tesla eigentlich so erfolgreich ist. Man könnte es platt formulieren: Der US-Konzern nutzt alle Möglichkeiten des Kapitalismus gnadenlos aus. Weniger platt: Jede Möglichkeit, Geld zu verdienen wird genutzt.

Die hübschen Abgaszertifikate

So toll die Zahlen für 2020 bei Tesla auch auf den ersten Blick waren, vom Autobau allein könnte Tesla (aktuell) nicht leben. Wieder einmal halfen die Einnahmen aus dem Handel mit Abgaszertifikaten mit anderen Automobilherstellern dem E-Auto-Bauer von Elon Musk aus der Patsche.

Im Dezember-Quartal brachten diese 401 Mio. US-Dollar und im Gesamtjahr knapp 1,6 Mrd. US-Dollar – bei 721 Mio. US-Dollar Gesamtgewinn.

Die billigen Fördergelder

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Neue Giga-Factorys baut Tesla derzeit an vielen Standorten. Ganz uneigennützig geht das Unternehmen dabei nicht vor:

Jüngst wurde bekannt, dass für den Standort in Grünheide nahe Berlin fast ein Milliarde an Fördermitteln fließen sollen bzw. zum Teil schon geflossen sind. Aus Unternehmenssicht absolut logisch, den Standort dort zu bauen, wo es unter dem Strich am wenigsten kostet – für Tesla dürfte der Giga-Factory-Bau in Berlin am Ende sehr überschaubare Kosten produziert haben.

Das heißt jedoch auch: Wenn die Produktion in Deutschland eines Tages nicht mehr sinnvoll erscheint, wird Musk schneller seine Koffer packen, als der Wirtschaftsminister am BER einen Ortstermin vereinbart hat. Dass das nicht nur in Deutschland so ist, darf angenommen werden.

Der gehypte Bitcoin und Co.

Jetzt wurde derweil bekannt, dass Tesla künftig auch den seit vielen Monaten wieder sehr gehypten Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren will und zudem 1,5 Mrd. US-Dollar in die hippe Digitalwährung investiert habe. Dass allein diese Ankündigung schon den Wert der Investition zu einem Riesengeschäft gemacht hat, fällt den meisten Beobachtern nicht auf. Doch selbst bei Bitcoin kann man mit 1,5 Mrd. US-Dollar für (gehörig) Bewegung sorgen.

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Davon abgesehen, dass die Bezahlung in Bitcoin nicht gerade das häufigste Zahlungsmittel sein wird, mit dem Tesla-Kunden ihren Neuwagen finanzieren. Von praktischen Erwägungen wie der Kursabsicherung einmal ganz zu schweigen.

Man wartet in diesem Zusammenhang eigentlich nur noch auf die Ankündigung von Tesla, eine eigene Kryptowährung auf den Weg gebracht zu haben. Tesla Coins oder so etwas. Zuzutrauen wäre es dem einfaltsreichen und PR-genialen Elon Musk auf jeden Fall. Und vermutlich würde es ein Erfolg werden – ganz einfach, weil alle dran glauben.

Fazit

Der US-Konzern Tesla gilt bei vielen “grünen” Anhängern und auch Politikern ja als sauberes Vorzeige-Unternehmen. Dass man es eigentlich nur mit einer Vorzeige-Kapitalismus-Butze zutun hat, die einfach mit einem der aktuell prestigeträchtigsten Themen der Neuzeit Geld verdient, fällt den wenigsten auf.

Als Aktionär sollte man aber auch vielleicht eher die Klappe halten. Elon Musk wird es schon richten, schließlich weiß er was er tut. So mancher heimische DAX-Vorstand könnte sich von dem US-Amerikaner ein wenig Chuzpe und “Kapitalismus-Verstand” abschauen.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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