Delivery Hero: Und die Gewinne?

Bildquelle: Pixabay / puding8318

Gerade denkt die Bundesregierung daran, den Lockdown hierzulande bis März zu verlängern. Auch anderswo sind Homeoffice und Quarantäne angesagt. Dies bedeutet, dass Menschen noch häufiger zu Hause bleiben und sich Essen nach Hause bestellen, statt Bars oder Restaurants besuchen zu dürfen. Wie gut, dass Delivery Hero (WKN: A2E4K4 / ISIN: DE000A2E4K43) bereitsteht, dieses Essen zu liefern.

Corona-Profiteur

Angesichts solcher Aussichten ist nicht davon auszugehen, dass Delivery Hero seinen Wachstumskurs unterbrechen sollte, nachdem der Konzern bereits mit seinem DAX-Aufstieg die Welt in Staunen versetzt hatte. Im Schlussquartal 2020 zeigte sich noch einmal, wie sehr die Corona-Pandemie die Geschäfte bei Delivery Hero zusätzlich anschiebt.

Zwischen Oktober und Dezember 2020 konnte die Zahl der Bestellungen um 96 Prozent auf 423 Millionen gesteigert werden. In Europa verzeichnete Delivery Hero ein Wachstum des für Internet-Handelsplattformen wichtigen Bruttowarenwertes (Gross Merchandise Volumen, GMV) im vierten Quartal um 87 Prozent. In Asien übertraf das GMV im Dezember-Quartal sogar den Wert für das Gesamtjahr 2019.

Bildquelle: Pressefoto Delivery Hero

Wachstumszahlen überzeugen

Die wachsende Zahl der Bestellungen führte dazu, dass Delivery Hero im Dezember-Quartal ein Umsatzplus im Vorjahresvergleich um 93 Prozent auf 933 Mio. Euro verbuchen konnte. Dies war nun schon das achte Quartal in Folge, in dem das Umsatzwachstum bei etwa 100 Prozent gelegen hatte.

Auf Gesamtjahressicht lagen die konzernweiten Erlöse bei 2,8 Mrd. Euro. Ein Anstieg in Höhe von rund 95 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings hatten Investoren in letzter Zeit nicht wirklich Zweifel daran, dass Delivery Hero starke Wachstumszahlen präsentieren könnte.

Die Frage nach den Gewinnen…

Die Frage war vielmehr, wann der Konzern endlich nachhaltig profitabel arbeiten würde. Zumal der Druck in dieser Hinsicht angesichts des DAX-Aufstiegs angestiegen sein dürfte. Von einem Unternehmen aus der ersten deutschen Börsenliga wird nun einmal erwartet, Gewinne zu erzielen.

Profitabilität steht hinten an

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag die bereinigte EBITDA-Marge bei minus 16 Prozent. Immerhin wurde damit die Mitte der anvisierten Spanne von minus 14 bis minus 18 Prozent getroffen, doch dies reist niemanden wirklich vom Hocker.

Das Wachstum verschlingt bei Delivery Hero viel Geld. Dies dürfte noch eine Weile so bleiben. Zumal der Konzern auch abseits der Essensauslieferungen wachsen will. Hier steht die Sparte “Quick commerce” oder “q-commerce” im Fokus.

Beispielsweise sollen neben Essensauslieferungen auch Medikamente oder Bestellungen aus Supermärkten innerhalb von nicht einmal 1h oder häufig sogar innerhalb von 10 bis 15 Minuten zu den Kunden gebracht werden.

FAZIT

Delivery Hero bleibt ein Corona-Profiteur. Allerdings hat der Konzern bereits vor Ausbruch der Pandemie für Aufsehen gesorgt und dürfte dies auch lange nach COVID-19 tun.

Schließlich nahm der Trend, sich Essen nach Hause liefern zu lassen, nicht erst mit Corona Fahrt auf. Dennoch muss Delivery Hero irgendwann auch zeigen, dass das Geschäftsmodell profitabel ist.

Anleger, die von steigenden Kursen der Delivery-Hero-Aktie profitieren möchten, schauen sich entsprechende Produkte wie diesen Mini-Future Long (WKN: MA47BH / ISIN: DE000MA47BH4) an.

Bildquelle: Pixabay / puding8318