Kommt das Apple Car oder nicht?

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Vergangene Woche war es mal wieder die Schlagzeile: Apple soll seine Auto-Pläne konkretisiert und dazu mit der Hyundai-Tochter Kia einen Partner gefunden haben. Zumindest war dies die Gerüchteküche. Inzwischen ist klar, es war lediglich ein Gerücht. Doch wie realistisch ist das eigentlich mit dem Apple Car?

Seit Ende 2014 wird bei Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) aber auch interessierten Kreisen über die Möglichkeit diskutiert, ein Apple Car zu produzieren. Damals erschien der Erfolg der ersten Tesla-Modelle so groß, dass jeder mit etwas Mühe zum Autohersteller avancieren kann.

Einige Jahre später ist Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) immer noch am Markt, verdient aber mit vielen Dingen Geld – nur nicht mit den eigens produzierten Autos. Und Apple? Der Konzern konzentriert sich weiterhin auf das, was er am besten kann.

Erfolgsmodell Apple-Kosmos

Wer sich einmal anschaut, womit Apple alles Geld verdient, wird erstaunt sein, auf wie vielen Beinen der iPhone-Konzern tatsächlich steht. Klar: Das iPhone dominiert noch immer die Umsatz- und Gewinnrechnung. Doch längst spielen auch andere Dinge eine Rolle.

Im Bereich der Hardware ist dies vor allem die Apple Watch. Mit Preisen von klassischen Schweizer Chronometern macht Apple inzwischen nicht nur in diesem Bereich Uhrenherstellern wie Richemont, Swatch und Rolex Konkurrenz. Apple ist inzwischen der weltweit größte Uhrenhersteller.

Warum das funktioniert? Die Apple Watch passt perfekt in den Apple-Kosmos rund um die klassischen Endgeräte MacBook, iPhone oder iPad. Wer einmal die kinderleichte Verknüpfung von verschiedenen Apple-Geräten mit den entsprechenden Software- und System-Diensten kennen- und schätzen gelernt hat, will den Komfort nicht mehr missen.

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Zugegeben, technisch mag Apple nicht immer vorne mit dabei sein. Aber am Ende zählt eben die Benutzung im Verbund und hier macht so schnell niemand Apple etwas vor. Die letzten Neuentwicklungen rund um Streaming oder Gaming verdeutlichen eines: Egal was, Apple bietet für alles eine Lösung.

Eigenes Auto? Ja oder nein?

Auf Basis des Apple Kosmos würde grundsätzlich natürlich auch ein eigenes Apple-Auto Sinn ergeben. Doch der Apfel-Konzern will kein eigenes Auto produzieren – sonst hätte man damit längst begonnen. Stattdessen zielt man auf Kooperationen ab. Hier hat nun Hyundai aus nachvollziehbaren Gründen den Absprung geschafft:

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Man will sich schließlich nicht selbst als Werkbank Apples marginalisieren. Bleibt die Frage, welcher Hersteller möchte das? Am Ende wird Apple, wie auch bei den Hardware-Komponenten, bei den Chinesen landen. Dort hängt man bei Autobauern weniger an der Selbständigkeit als in anderen Ländern. Oder es kommt die große Übernahme eines etablierten Herstellers.

Alternativ bleibt die Möglichkeit, dass Apple sich abseits des eigenen Software-Dienstes Apple Car überhaupt nicht für die individuelle Mobilität interessiert, sondern vielleicht eher auf neue Konzepte rund um vernetzte Mobilität von verschiedenen Verkehrsträgern setzt. Das hört sich nach Zukunftsmusik an, doch irgendwann ist Corona überwunden und die Menschen sind wieder auf unkomplizierte und schnelle Mobilität angewiesen. Ob dies primär in einem Auto stattfindet, muss man abwarten.

FAZIT

Als Apple-Kunde kann man sich genauso wie als Aktionär entspannt zurücklehnen und abwarten, welchen Clou die in Cupertino als nächstes auf den Markt bringen. Gerüchte um ein Auto wird es mit Sicherheit noch viele geben. Doch wäre es Apple so wichtig, wie manche Beobachter einen glauben lassen wollen, hätte Apple schon längst reagiert. Warten wir also ab, in welchen Bereichen der Apple Kosmos weiter ausgebaut wird.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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