Wienerberger: Gute Nachrichten als Basis für Kursgewinne

Bildquelle: Pressebild Wienerberger

Die positiven Nachrichten der letzten Wochen dürften in absehbarer Zeit der Wienerberger-Aktie (WKN 852894) neuen Auftrieb verleihen. Am Anfang stand die Übernahme der Tondach Gleinstätten Gruppe, dem führenden Produzenten von Tondachziegeln in Zentral-Osteuropa. Heute nun wurde bekannt, dass Wienerberger seine Kapazitäten in Großbritannien erhöht. Beides dürfte sich mittelfristig positiv auf die Zahlen des Konzerns und damit auch den Aktienkurs auswirken.

Tondach Gleinstätten ist kein Unbekannter, denn das Unternehmen befand sich bereits zu 50 Prozent im Besitz von Wienerberger und zu 50 Prozent in Besitz von zwei privaten Familienstiftungen. Im Rahmen der Übernahme-Verhandlungen haben die kreditgebenden Banken 26 Mio. Euro der ausstehenden Schulden von Tondach Gleinstätten in eine Beteiligung an Tondach Gleinstätten umgewandelt. Daraus ergibt sich die neue Eigentümerstruktur, wonach Wienerberger nun 82 Prozent und die Banken zusammen 18 Prozent der Anteile an Tondach Gleinstätten halten.

Zusätzlich erhält Wienerberger für die Anteile der Banken Call-Optionen, die 2017 und 2018 ausgeübt werden können. Der Kaufpreis für die von Wienerberger erworbenen Anteile beträgt insgesamt 41 Mio. Euro, wobei der überwiegende Teil, nämlich 23,4 Mio. Euro, in eigenen Aktien bezahlt wird. Alles in allem also durchaus positiv, zumal Tondach Gleinstätten im Gesamtjahr eine Verbesserung des Umsatzes auf rund 160 Mio. Euro (Vorjahr: 154 Mio. Euro) und des EBITDA auf rund 23 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro) erreichen soll.

Doch mit der Akquisition mit Schwerpunkt Osteuropa ist es bei Wienerberger nicht getan. Heute wurde eine Ausweitung der Kapazitäten in Großbritannien gemeldet. Laut dem Konzern haben Förderungsprogramme der britischen Regierung zu einer Belebung des Häusermarkts und einem deutlichen Anstieg der Bautätigkeit geführt. Dies führte am englischen Markt teilweise zu Lieferengpässen bei Baustoffen, weshalb Wienerberger bereits 2013 Maßnahmen zur Ausweitung der Kapazitäten eingeleitet hatte, die nun bis Ende dieses Jahres schrittweise umgesetzt werden. In einem ersten Schritt wurde die Auslastung der laufenden Werke durch zusätzliche Schichten sowie Effizienzsteigerungsmaßnahmen erhöht. Zudem konnten durch Importe von Fassadenziegeln aus Belgien und den Niederlanden zusätzliche Lieferkapazitäten geschaffen werden.

Nun erfolgt in einem weiteren Schritt die Inbetriebnahme von zwei eingemotteten englischen Werken in Hartlebury und Ewhurst. Insgesamt wird Wienerberger mit diesem Maßnahmenbündel ihren Kunden um rund 200 Millionen mehr Ziegel für den Bau von neuen Eigenheimen zur Verfügung stellen – dies entspricht Ziegeln für rund 25.000 neue Häuser pro Jahr. Aufgrund der bereits erwarteten positiven Effekte ergeben sich laut Konzernchef Heimo Scheuch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ergebnisse. Die eingemotteten Werke werden nun über die nächsten Monate schrittweise in Betrieb genommen und sollen demnach erst im nächsten Jahr zu den Ergebnissen beitragen. Scheuch: “Daher kann ich aus heutiger Sicht unser Jahresziel von rund 300 Mio. Euro operativem EBITDA (vor Integration von Tondach) für die Gruppe nur bestätigen. Wienerberger wird in diesem Jahr den eingeschlagenen Wachstumskurs fortsetzen und in die Gewinnzone zurückkehren.”

Quelle: Guidants Aktien-Analysen
Quelle: Guidants Aktien-Analysen

Alles in allem also positive Nachrichten. Sollte der erhoffte Turnaround also gelingen, steht einer Wiederaufnahme des im letzten Jahr laufenden Aufwärtstrends nichts im Wege. Charttechnisch ist die Lage derzeit spannend, da der Kurs zuletzt um den GD200 pendelte. Ein deutlicher Ausbruch darüber würde ein Kaufsignal generieren.

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