Villeroy & Boch: Corona-Krise abgehakt?

(Bildquelle: Villeroy & Boch)

Der europäische Marktführer von Keramikwaren Villeroy & Boch (WKN: 765723 / ISIN: DE0007657231) wurde durch die Corona-Krise im vergangenen Jahr 2020 zurückgeschlagen. Doch die neuesten Geschäftszahlen, die am 17. Februar bekanntgegeben worden sind, stimmen zuversichtlich, dass das Unternehmen die zwischenzeitliche Talsohle bereits durchschritten hat.

Betriebsgewinn sogar knapp über Vorjahr

So verbuchte Villeroy & Boch im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 auf Jahressicht nur einen moderaten Umsatzrückgang um vier Prozent auf 800,9 Mio. Euro. Der operative Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag laut dem Traditionsunternehmen 2020 mit 49,7 Mio. Euro wegen eines umsatzstraken zweiten Halbjahres und eines strikten Kosten-Managements sogar leicht über dem Vorjahresniveau von 49,5 Mio. Euro.

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Unter dem Strich wurde 2020 ein Gewinn von 22,9 Mio. Euro erzielt, nach einem Gewinn von 79,4 Mio. Euro im Vorjahr. Villeroy & Boch zufolge beinhaltet das Konzernergebnis des Vorjahres allerdings den Sonderertrag eines Immobilienverkaufs in Luxemburg. Die Differenz der beiden Ergebnisse ist demnach hauptsächlich auf diesen Sonderertrag zurückzuführen.

Starke Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr

Laut dem Vorstandschef Frank Göring hat sich das Geschäft von Villeroy & Boch nach einem sehr schwierigen ersten Halbjahr 2020 in der zweiten Jahreshälfte deutlich besser entwickelt als erwartet. In Kombination mit dem strikten Kosten-Management sei so auch in der Pandemie ein außerordentlich gutes Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielt worden.

Bildquelle: Pressefoto Villeroy & Boch

Die Chancen stehen deshalb gut, dass Villeroy & Boch im laufenden Jahr wieder auf den Wachstumskurs zurückwechselt. Dafür spricht auch die starke Auftragsentwicklung. So hat sich der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2020 im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt, von 44,8 Mio. Euro auf 100,8 Mio. Euro.

Positiver Ausblick

Der Konzern peilt an, den Umsatz 2021 um drei bis fünf Prozent zu erhöhen. Das operative EBIT dürfte laut der Schätzung im laufenden Jahr um fünf bis zehn Prozent zulegen. Das würde bedeuten, dass 2021 das Niveau von 2019 sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis übertroffen wird.

Kräftige Erholungs-Rallye

An der Börse brach die Aktie von Villeroy & Boch im März 2020 in der Spitze auf 8,44 Euro ein, was den tiefsten Stand seit dem Jahr 2013 bedeutete. Doch von diesem Boden aus startete eine kräftige Erholungs-Rallye, im Zuge der sich die Notierungen bis Mitte Februar 2021 auf zeitweise knapp 16 Euro zurück nach oben gekämpft haben.

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Hier liegen die nächsten Kursziele

Gelingt jetzt der Ausbruch über das bisherige Jahreshoch vom Januar bei 16,40, wäre die Bahn frei bis zum 2017er-Top bei 20,75 Euro. Bis hierhin eröffnet sich ein mittelfristiges Gewinnpotenzial von 33 Prozent.

Dividendenrendite: 3,5 Prozent

Villeroy & Boch kündigte im Rahmen der Geschäftszahlen-Meldung an, dass Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung am 26. März 2021 vorschlagen, eine Dividende von 0,55 Euro für die Vorzugsstückaktie auszuzahlen. Wird der Vorschlag bewilligt, errechnet sich bei den Vorzugsaktien aktuell eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent.

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