Die Aussicht auf eine Konjunkturerholung und das Wetter in den USA trieben zuletzt die Ölpreise an. Auch bei Gold und Kupfer geht es derzeit interessant zu.
Rohöl könnte Jahreshochs in Angriff nehmen
Die Rohölpreise setzten die im April vergangenen Jahres gestarteten Kurs-Rallyes auch im neuen Jahr 2021 fort und notieren damit inzwischen wieder so hoch wie zuletzt im Januar 2020. Einer der Gründe für den Kursaufschwung ist die Erwartung einer schnellen Erholung der Weltwirtschaft und einem entsprechend wieder höheren Ölverbrauch.
Ein anderer Grund ist, dass zuletzt auch der starke Frost in den USA die Ölproduktion beeinträchtigt und die Sorge vor Lieferengpässen geschürt hat. So gibt es Schätzungen, dass 40 Prozent der amerikanischen Ölproduktion wegen der extremen Witterung ausgefallen sind. Befürchtet wird, dass die Raffinerien möglicherweise länger brauchen könnten, um die Produktion wieder aufzunehmen.
OPEC mit preistreibenden Impulsen
Auch von Seiten der OPEC, der Organisation erdölexportierender Länder, gab es jüngst preistreibende Impulse. Das wichtigste Förderland Saudi-Arabien gab bekannt, die Förderung freiwillig im Februar und im März um eine Million Barrel pro Tag zu kürzen. Auch mittel- und langfristig betrachtet, könnte es für die Rohölpreise weiter nach oben gehen, da ein Ende der immer weiter steigenden Nachfrage aus den Emerging Markets wie vor allem China und Indien nicht in Sicht ist.
Gut möglich ist deshalb, dass die Preise für Rohöl der Sorten Brent und WTI schon in Kürze ihre Januar-2020-Jahreshochs bei 74 und 65,80 US-Dollar je Barrel in Angriff nehmen werden.
Turbo Open End Long auf Brent Crude Oil Apr 21 | |
WKN | MA3Y0L |
ISIN | DE000MA3Y0L5 |
Emissionstag | 17. Dezember 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Morgan Stanley |
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Nächstes Gold-Kursziel bei 1.700-US-Dollar
Nachdem der Goldpreis im August 2020 ein neues Allzeithoch bei 2.071 US-Dollar je Feinunze markierte, wechselten die Notierungen in den Konsolidierungs-Modus und brachen bis Mitte Februar dieses Jahres auf zeitweise rund 1.800 US-Dollar ein.
Grund für die derzeitige Kursschwäche des Edelmetalls ist der wieder stärker gewordene Konjunktur-Optimismus im Zuge der angelaufenen Corona-Impfstoff-Kampagnen und die starke Entwicklung der Aktienmärkte, welche die Nachfrage nach Gold als Krisenwährung gedrückt haben.
Außerdem sind in den Vereinigten Staaten die langfristigen Zinsen gestiegen. So liegt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bei inzwischen 1,3 Prozent, was den höchsten Stand seit knapp einem Jahr bedeutet. In diesem Umfeld wird das zinslose Gold für Anleger unattraktiver. Außerdem führen die steigenden Zinsen dazu, dass zusätzliches Kapital in die USA fließt, was den US-Dollar in den kommenden Monaten weiter stärken dürfte.
Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, steigt der Goldpreis relativ gesehen in den anderen Ländern wie beispielsweise auch in den großen Importstaaten China und Indien, was auf die Nachfrage drücken dürfte. Auch wenn der Goldpreis langfristig weiter steigen sollte, zeigen die Trendpfeile hier kurzfristig dementsprechend eher nach unten. Das nächste Korrekturziel stellt sich beim Goldpreis damit auf die runde 1.700-US-Dollar-Marke.
Short Mini Future auf Gold | |
WKN | VP6ZXB |
ISIN | DE000VP6ZXB9 |
Emissionstag | 6. August 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | Vontobel |
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Angebotsknappheit dürfte Kupferpreis befeuern
Im Rohstoffbereich gehörte Kupfer in den vergangenen Monaten zu den Höhenfliegern. Seit den Tiefstständen vom März 2020 hat sich der Kupferpreis inzwischen rund verdoppelt und notierte Mitte Februar des laufenden Jahres mit Kursen von zeitweise über 9.100 US-Dollar je Tonne so hoch wie zuletzt im Jahr 2011.
Das Industriemetall gilt seit jeher als Gradmesser für den Zustand der Weltwirtschaft. Da die Konjunktur-Zuversicht auch wegen der jüngst gestarteten Corona-Impfstoff-Kampagnen wieder deutlich zugenommen hat, setzen immer mehr Anleger auf einen steigenden Kupferpreis.
Doch auch langfristig betrachtet dürfte die Kupfer-Nachfrage weiter ansteigen, denn neben den vielen klassischen Einsatzgebieten spielt Kupfer auch rund um die Elektromobilität eine immer wichtigere Rolle. So steckt in jedem Elektroauto rund drei Mal mehr Kupfer als in klassischen Verbrennern.
Auch die Ladeinfrastruktur kommt nicht ohne Kupfer aus. Die Angebotsseite spricht derzeit ebenfalls dafür, dass sich die Kupfer-Rallye weiter fortsetzen dürfte, da die Lagerbestände an den größten Warenterminbörsen zuletzt stetig abgenommen haben.
Das deutet daraufhin, dass die hohe Kupfer-Nachfrage real und nicht nur durch Spekulation getrieben ist. Außerdem stoßen viele Minen, insbesondere Großprojekte in Südamerika, derzeit an ihre Grenzen. Auch diese Angebotsknappheit dürfte den Kupferpreis weiter befeuern.
Mini-Future Long Open End auf Kupfer | |
WKN | DFX2PL |
ISIN | DE000DFX2PL2 |
Emissionstag | 18. November 2020 |
Produkttyp | Hebelzertifikat |
Emittent | DZ Bank |
Bildquelle: markteinblicke.de