Bayer: Glyphosat und (k)eine Ende (?)

Bildquelle: Pressefoto Bayer AG

Die Kooperation mit CureVac (WKN: A2P71U / ISIN: NL0015436031) hat Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) geholfen, sich auch im Kampf gegen COVID-19 einen Namen zu machen.

Unsicherheiten bleiben

Neben der Kooperation mit CureVac konnte Bayer zuletzt auch mit Fortschritten bei der Lösung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten aufwarten. Entsprechend konnte die im DAX gelistete Bayer-Aktie in den vergangenen Wochen zulegen, so dass sich die charttechnische Ausgangssituation verbesserte.

Die nun vorgelegten Geschäftszahlen für 2020 zeigen jedoch, dass der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern immer noch einen sehr weiten Weg vor sich hat. Und dies hängt nicht nur damit zusammen, dass COVID-19 auch weiterhin für ein von Unsicherheiten geprägtes Marktumfeld sorgen sollte.

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Dividende sinkt

Sonderaufwendungen für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten, insbesondere in Zusammenhang mit Glyphosat, sorgten dafür, dass Bayer 2020 deutliche Verluste einfahren musste.

Das EBIT lag bei minus 16,17 Mrd. Euro, nach plus 4,16 Mrd. Euro im Vorjahr. Unter dem Strich bliebt ein Verlust in Höhe von 10,50 Mrd. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn in Höhe von 4,09 Mrd. Euro erzielt werden konnte.

Der Konzernumsatz lag im Jahr 2020 bei 41,40 Mrd. Euro. Währungs- und portfoliobereinigt entsprach das dem Niveau des Vorjahres (plus 0,6 Prozent). Aufgrund der deutlichen Verluste soll die Dividende von 2,80 Euro je Aktie im Vorjahr auf 2,00 Euro je Aktie gesenkt werden.

Neue Herausforderungen

Angesichts der Rechtsstreitigkeiten dürften Marktteilnehmer nicht gerade schockiert sein über Bayers Verluste in 2020. Schwerer dürfte der schwache Ausblick wiegen. Das Unternehmen hat weiterhin mit Wechselkursbelastungen zu kämpfen.

Der starke Euro ist keine Hilfe. Zudem belastet COVID-19 das Pharmageschäft. Bereinigt um Währungseffekte sollen die Umsätze 2021 zwischen 42 und 43 Mrd. Euro liegen. Dies würde einem Plus um etwa 3 Prozent entsprechen.

Ungereinigt sollen die Erlöse lediglich bei rund 41 Mrd. Euro liegen. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge erwartet der Konzern bei etwa 27 Prozent. Zudem bleibt das Thema Glyphosat Bayer erhalten.

FAZIT

Inzwischen dürften sich Anleger mit den Kosten der Beilegung der Glyphosat-Rechtssteitigkeiten abgefunden haben. 1 Mrd. Euro mehr oder weniger wird nicht über den langfristigen Erfolg des DAX-Konzerns entscheiden. Allerdings hat der jüngste Bericht gezeigt, dass die Leverkusener auch mit anderen Problemen zu kämpfen haben. Daher sollte das Kurspotenzial der Bayer-Aktie vorerst begrenzt bleiben.

Anleger, die jedoch auf eine Kurs-Erholung bei Bayer setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen profitieren möchten, schauen sich entsprechende Hebelprodukte (WKN: MA3DSS / ISIN: DE000MA3DSS5) auf der Long-Seite an. Pessimisten haben dagegen Gelegenheit, mit entsprechenden Short-Hebelprodukten (WKN: MA03LA / ISIN: DE000MA03LA1) auf fallende Kurse der Bayer-Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Bayer AG