Rekordverdächtig – wo auch immer..

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Der heutige Einstieg hat es in sich. Denn wir beginnen, aus mehr oder weniger aktuellem Anlass, mit dem Wetter. Das lässt sich nun bekanntlich kaum jemandem so richtig rechtmachen; dem einen ist es schon wieder zu heiß, der anderen immer noch zu kalt und einige klagen ohnehin bei jeder Gelegenheit über zu viel oder zu wenig Regen.

Der liebe Alltag

Alle dürften sich jedoch darüber einig sein, dass der Februar in diesem Jahr wettermäßig nachgerade rekordverdächtig ausfiel. So wurde im westfälischen Lippstadt am 12. Februar ein Tiefstwert von -22,9°C gemessen, am 22. Februar dagegen kletterte das Thermometer bis auf 20,6°C, macht einen Temperaturunterschied von schlappen 43,5°C binnen zehn Tagen, das ist beinahe historisch!

Zumindest muss der geneigte Hobby-Meteorologe (für mich übrigens eine der zungenbrecherischsten Berufsbezeichnungen, bevor die Epidemiologen vor gut einem Jahr die mediale Bühne betraten) lange in der Historie der Wetteraufzeichnungen suchen, um ähnliche Temperatursprünge zu finden – zuletzt kam es im Frühjahr 1880 zu einem Anstieg von 41°C innerhalb von nur sieben Tagen. Apropos Rekorde:

Rallyeschub oder Korrektur?

An den Börsen purzelten die im Februar dieses Jahres bekanntlich auch, wenngleich die Notierungen in der vergangenen Woche eher mit angezogener Handbremse unterwegs waren. Im DAX bleibt das Top vom 8. Februar bei 14.169 Punkten daher das Maß der Dinge, wobei der Index ohnehin zuletzt hauptsächlich mit der 14.000er-Schwelle beschäftigt war.

Dieses Quergeschiebe an der runden Tausendermarke könnte – das wäre zunächst die positive Lesart – als Luftholen vor dem nächsten Rallyeschub interpretiert werden; nicht selten wird in einer derartigen Seitwärtsbewegung das nötige Kurspotenzial für einen Ausbruch aufgebaut.

Allerdings – und damit kommen wir zum weniger positiven Szenario – ist nicht ganz auszuschließen, dass die rauschende Party fürs Erste vorbei ist und die Märkte in eine Konsolidierungs-, vielleicht sogar in eine Korrekturphase übergehen. Das glauben Sie nicht?

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Eintrag ins Geschichtsbuch

Dann befanden Sie sich bis vor Kurzem in guter Gesellschaft, schließlich war das Gros der Anleger zuletzt noch überaus bullish gestimmt. Doch die ausgelassene Stimmung droht zu kippen. Angesichts der schwindelerregenden Performances der Aktienmärkte in den zurückliegenden zwölf Monaten wäre das auch keine echte Überraschung.

Für den Nasdaq 100, um nur ein Beispiel zu nennen, ging es seit dem Corona-Crash Mitte März vergangenen Jahres in der Spitze rekordverdächtige 105% nach oben.

Die Kurse gingen (zuletzt) massiv nach oben

Im S&P 500 betrug der Kursanstieg immerhin 81%, der Dow Jones legte 76% zu. Für den deutschen Leitindex steht ein Plus von 72% zu Buche, die Nebenwerte im MDAX sattelten in der Spitze stolze 87% auf. Klingt nach mehr? Eben, eher nicht. Die Spekulationsspirale bei DAX, Dow Jones & Co. – immer höher, immer teurer, immer weiter – könnte sich demnächst also erst einmal ausgedreht haben. Macht aber nix, den Eintrag in die Geschichtsbücher hat der Februar 2021 in jedem Fall geschafft – beim Wetter und auf dem Parkett!

Ach, und was die Chartmarken im DAX angeht: die behalten, wie schon in der Vor- und der Vorvorwoche ihre Gültigkeit; auf der Oberseite bremst die 14.000er-Hürde mit dem amtierenden Allzeithoch, nach unten stützen die Haltezonen bei 13.800 (die heute früh, während diese Zeilen geschrieben werden, bereits auf den Prüfstand gestellt wird) sowie 13.500 und 13.200/13.000.

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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