Lufthansa: Licht am Ende des Tunnels?

Bildquelle: Pressefoto Lufthansa

Die Airlines wurden durch die Corona-Krise besonders schwer getroffen, und ein Ende der Krise ist trotz der angelaufenen Impfstoff-Kampagnen noch nicht abzusehen. Das zeigte sich jetzt wieder einmal an den neuesten Geschäftszahlen der Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125), die am Donnerstagmorgen veröffentlicht worden sind.

Wie der MDAX-Konzern berichtete, brachen die Erlöse im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 gegenüber 2019 um 63 Prozent auf 13,6 Mrd. Euro ein. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) belief sich auf knapp 5,5 Mrd. Euro, nach einem Betriebsgewinn von rund zwei Mrd. Euro im Vorjahr.

Rekordverlust

Unter dem Strich wurde ein Verlust von 6,7 Mrd. Euro verbucht. Im Jahr 2019 stand noch ein Gewinn von 1,2 Mrd. Euro zu Buche. Das bedeutete für den vom Staat gestützten Konzern den höchsten Verlust in der bisherigen Firmengeschichte.

Auch was die weiteren Aussichten anbelangt, sieht es vorerst nicht gut aus für die Airline. Denn nach dem schwierigen Start ins neue Jahr wird der Konzernchef Carsten Spohr auch für 2021 wieder etwas pessimistischer. So dürfte das Flugangebot nur 40 bis 50 Prozent des Niveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreichen. Bisher hielt der CEO noch bis zu 60 Prozent für möglich. Eine Dividende für die Aktionäre soll es deshalb erneut nicht geben.

Trendwende in Sicht?

Für das laufende Jahr 2021 rechnet Spohr damit, dass der operative Verlust geringer ausfällt als im Jahr 2020 und dass die Lufthansa trotz der weiterhin schwierigen Lage die gewährten Staatshilfen von insgesamt 9 Mrd. Euro nicht ganz in Anspruch nehmen muss.

Der Konzernchef geht ab dem Sommer wieder von einer stärkeren Nachfrage aus, sobald durch eine weitere Verbreitung von Tests und Impfstoffen die restriktiven Reisebeschränkungen zurückgehen. Laut Carsten Spohr kann die Lufthansa ihr Flugangebot kurzfristig auf bis zu 70 Prozent des Vorkrisenniveaus hochfahren.

Aufhol-Rallye an der Börse

Auch wenn die Rückkehr zur Normalität in der Airline-Industrie noch Jahre dauern könnte, konnte sich die Lufthansa an der Börse in den vergangenen Monaten kräftig erholen. Seit dem 2020er-Jahrestief vom vergangenen September bei 6,84 Euro legten die Notierungen bis Anfang März dieses Jahres um über 80 Prozent auf zeitweise 12,70 Euro zu.

Viele Anleger scheinen offenbar davon auszugehen, dass die Talsohle bei der Lufthansa bereits durchschritten ist. Gut möglich ist deshalb, dass sich die Kurserholung hier vorerst weiter fortsetzt. Die Rückschlagsgefahr bleibt aber hoch.

Anleger, die von der Fortsetzung der Aufhol-Rallye bei der Deutschen Lufthansa überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA5K11 / ISIN: DE000MA5K110) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben Gelegenheit, mit einem entsprechenden Short-Zertifikat (WKN: MC5TUC / ISIN: DE000MC5TUC4) auf fallende Kurse der Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Lufthansa