Deloitte-Global Economic Outlook oder die neue Normalität…

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Die neue Normalität heißt laut Deloitte für alle auf dem Globus: Langsames Wachstum der Industrienationen, Stabilisierung der aufstrebenden Nationen und die allmähliche Abnahme systemischer Risiken – wie der aktuelle Deloitte Global Economic Outlook für das dritte Quartal 2014 zeigt.

Danach entwickelt sich die Euro-Zone trotz einer verhalten positiven Tendenz sehr unterschiedlich. In den USA sorgt demnach eine anziehende Verbrauchernachfrage ebenso für positive Signale wie der beschleunigte Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die BRIC-Länder wiederum sind ganz und gar unterschiedlich:

China versucht den Spagat zwischen Wachstumssicherung und Konsolidierung des Kreditwesens. In Indien sorgt eine neue Regierung für neue Perspektiven. In Brasilien sind die Aussichten durchwachsen. Das Wachstum schwächelt und die sozialen Verwerfungen sind nur schwer in den Griff zu bekommen, während Russland mit seiner Orientierung nach Asienneue Wege einschlägt, aber an gravierenden strukturellen Problemen leidet, so die Studie weiter. Ach ja, da wäre ja noch Japan – hier hängt alles vom “dritten Pfeil” der Abe-Regierung ab. Ein interessanter Kommentar zur Gesamtlage kommt von Dr. Alexander Börsch, Leiter Research Deutschland bei Deloitte:

“Trotz Stabilisierung der Weltwirtschaft sorgen die kriegerischen Konflikte von der Ukraine über den Nahen Osten bis hin zum südchinesischen Meer für neue Unsicherheiten und Risiken. Bislang zeigen die Finanzmärkte jedoch nur wenig Reaktion – ob aus Optimismus oder aus Ermüdung bleibt dahingestellt”. Ein Blick auf „uns“ die Eurozone:

In der Euro-Zone sind die Unterschiede nach wie vor sehr groß, dieWachstumsraten driften nach wie vor auseinander. Dennoch scheint die allgemeine Entwicklung aufwärts zu gehen. Portugal und Griechenland sind an die Kapitalmärkte zurückgekehrt, die EZB hat die Geldpolitik noch einmal gelockert und die allgemeine Unsicherheit bei den Wirtschaftsakteuren nimmt ab. Jedoch blieb das Wachstum mit 0,2 Prozent im ersten Quartal 2014 anämisch, die Inflationsrate ist sehr niedrig – und es stehen vielerorts Strukturreformen aus. Das langfristige Wachstumspotential der Eurozone ist gesunken und kann nur durch produktivitätssteigernde Reformen wieder gesteigert werden, so Deloitte weiter in seinen Ausführungen.

Alle weiteren Detail-Einschätzungen zu den USA, China, Indien, Brasilien, Russland (BRIC-Länder) sowie Japan gibt es hier.

Quelle: boersenblogger.de mit ots/Deloitte / Bildquelle: markteinblicke.de