Smart Healthcare: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens

Bildquelle: Pressefoto Apple

Die voranschreitende Digitalisierung macht sich in immer mehr Teilen unseres Alltags bemerkbar. Auch im Gesundheitswesen hat der technologische Fortschritt enormes Potenzial, zur Bewältigung von wachsenden Herausforderungen wie alternden Gesellschaften oder den ausufernden Gesundheitskosten beizutragen.

Ungeahnte Möglichkeiten

Derzeit führen Mobilfunkunternehmen in vielen Teilen der Welt das mobile Internet der 5. Generation ein. Genauso wie 1G, 2G, 3G oder 4G bietet nun auch 5G der Technologiegemeinde ganz neue Möglichkeiten. Roboter werden in Echtzeit miteinander kommunizieren können. Die von Computern verarbeiteten Datenmengen werden noch größer. In Bereichen wie dem Internet der Dinge (IoT), Big Data und der Künstlichen Intelligenz (KI) tun sich dank eines schnelleren mobilen Internets ganz neue Welten auf.

Diese Möglichkeiten dürften in Zukunft immer mehr dazu eingesetzt werden, Krankheiten schneller zu erkennen oder besser zu behandeln. Smart Healthcare bahnt sich seinen Weg. Neue Technologien können nicht nur Ärzten bei der Behandlung von Patienten helfen, sondern ganze Gesundheitssysteme entlasten. Der Einsatz von Maschinen in Krankenhäusern kann das übermüdete Personal entlasten und auf diese Weise menschliche Fehlerquellen eliminieren. Schon heute werden Chirurgieroboter für minimal-invasive Eingriffe eingesetzt.

Darüber hinaus können Menschen auf dem Land mithilfe der Telemedizin auf eine bessere Gesundheitsversorgung hoffen. Smartwatches und andere Geräte würden den Ärzten wichtige Daten wie Gewicht oder Blutdruck liefern. Eine räumliche und/oder zeitliche Trennung zwischen Patient und Arzt könnte in Zeiten von Pandemien auch in der Stadt angebracht sein. Auch die Versicherungsbranche ist ein großer Fan von Smart Healthcare. Die gesammelten Daten können den Versicherungsunternehmen dabei helfen, Risiken für Patienten noch besser abschätzen zu können.

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Allerdings müssen in diesem Fall viele rechtliche und ethische Fragen geklärt werden, wenn gewinnorientierte Versicherungskonzerne Zugriff auf sehr viele sensible Patientendaten haben. Darüber hinaus treiben die Versicherer den technologischen Wandel in der Branche voran, indem sie beispielsweise neue Konzepte wie völlig papierlose Online-Shops für Versicherungsleistungen entwickeln. So etwas nennt sich dann InsurTech (engl. insurance technology).

Apple Watch wird immer wichtiger

Anfangs war die Apple Watch nur eine technische Spielerei mit wenigen Funktionen. Inzwischen hat sie jedoch Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) zum weltgrößten Uhrenhersteller gemacht. Die Apple Watch verhalf dem Geschäftsbereich Wearables, Home and Accessories, der auch die Verkäufe von AirPods enthält, im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 (Ende Dezember) zu einem Umsatzsprung um 29,6 Prozent auf 12,97 Mrd. US-Dollar. Nach den iPhones und Services war es die drittwichtigste Sparte. Konzernweit schossen die Erlöse auch deshalb um 21 Prozent auf den Rekordwert von 111,4 Mrd. US-Dollar. Die Apple Watch kommt dank hinzukommender Features im mehr in Fahrt.

Smartwatches und Fitness-Tracker mit Funktionen zur Überwachung des Herzrhythmus, des Sauerstoffgehalts im Blut oder zur Überwachung des Schlafs können dabei helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Außerdem sind sie ein wichtiger Helfer bei der Telemedizin. Mit der im Herbst 2020 vorgestellten Apple Watch Series 6 und dem passenden Betriebssystem watchOS 7 hatte Apple eine revolutionäre Funktion zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut und viele weitere Funktionen eingeführt. Der Vorstoß in den Bereich Smart Healthcare und die wachsende Bedeutung der Apple Watch dürften dem Konzern mit dem Apfel im Logo dabei helfen, seine Abhängigkeit von den iPhone-Verkäufen weiter zu verringern.

Thermo Fisher: COVID-19-Tests beflügeln das Geschäft

Thermo Fisher Scientific (WKN: 857209 / ISIN: US8835561023) kam bei der geplanten Übernahme des Branchenkonkurrenten Qiagen nicht zum Zuge. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich dem US-Laborausrüster nun keine Chancen eröffnen würden. COVID-19 kurbelte die Nachfrage bei Thermo Fisher in vielen Bereichen kräftig an. Kein Wunder. Neben dem Händewaschen und dem sogenannten „Contact Tracing“ wird im Kampf gegen das Coronavirus besonders viel über das Testen gesprochen. Und dazu benötigt man nun einmal viel Laborausrüstung. Darüber hinaus forschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen weiterhin an sicheren Impfstoffen und Medikamenten im Kampf gegen das Coronavirus.

Allein im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020 erzielte Thermo Fisher Umsatzerlöse in Zusammenhang mit COVID-19 in Höhe von 3,2 Mrd. US-Dollar. Dies sorgte dafür, dass die Erlöse konzernweit in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 32,2 Mrd. US-Dollar gesteigert werden konnten. Im Schlussquartal lag das Umsatzplus sogar bei 54 Prozent. Auch nach COVID-19 dürfte Thermo Fisher genügend Betätigungsfelder finden. Die neuartigen mRNA-Impfstoffe dürften der Pharma- und Biotechnologiebranche den Glauben verliehen haben, auch für andere Krankheiten Impfstoffe, Medikamente und Therapien zu finden. Die entsprechende Forschung bedarf noch mehr Laborausrüstung.

FAZIT

Smart Healthcare hat das Potenzial, die Gesundheitssysteme massiv zu entlasten und dabei zu helfen, Herausforderungen wie steigende Gesundheitskosten, alternde Gesellschaften und die medizinische Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung zu meistern. Entsprechend interessant ist das Thema auch für Investoren. Apple und Thermo Fisher sind nur zwei von zehn Unternehmen aus dem Vontobel Smart Healthcare Index. Dieser enthält Werte, die von dem Megatrend Smart Healthcare profitieren könnten. Mit dem entsprechenden Partizipationszertifikat (WKN: VP9VJW / ISIN: DE000VP9VJW7) können Anleger mit nur einem Trade an der Entwicklung sämtlicher Indexmitglieder partizipieren.

Partizipationszertifikat auf den Vontobel Smart Healthcare Index 
WKN VP9VJW
ISIN DE000VP9VJW7
Emissionstag 9. November 2021
Produkttyp Partizipationszertifikat
Emittent Vontobel

 

Bildquelle: Pressefoto Apple