Im Fokus RWE: Ein Comeback der Energie-Aktie in Sicht?

RWE zählt zu den führenden Strom- und Gasversorgern in Europa. Der DAX®-Konzern ist in der Stromerzeugung, dem Energiehandel sowie dem Transport und dem Vertrieb von Strom und Gas tätig. Über 70.000 Mitarbeiter versorgen mehr als 16 Millionen Kunden mit Strom und rund 8 Millionen Kunden mit Gas. Und trotz dieser gigantischen Zahlen sorgt sich der Konzern um seine Zukunft und fürchtet wegen der anstehenden Atomwende in Deutschland um seine Rendite.
 
Bei der jüngsten Zahlenveröffentlichung zum ersten Quartal gab man einen kämpferischen Ausblick für das Gesamtjahr 2011 und bestätigte die Prognosen vom Februar: „Für das betriebliche Ergebnis erwartet der Konzern einen Rückgang von circa 20% und für das nachhaltige Nettoergebnis, die Bemessungsgrundlage für die Dividende, von circa 30%. Die anstehenden politischen Entscheidungen über die Zukunft der Kernkraft in Deutschland werden zeigen, ob und in welcher Höhe RWE 2011 mit zusätzlichen Ergebnisbelastungen rechnen muss“, hieß es in einer Mitteilung.
 
Dennoch will RWE nicht nur abwarten, was in Deutschland und mit dem Kernenergie-Moratorium passiert, vor allem, weil dieses für den Konzern sehr kostspielig ist. Denn das dreimonatige Atom-Moratorium belastet RWE nach eigenen Angaben mit bis 150 bis 200 Mio. Euro, weil man sich für seinen im Voraus verkauften Strom der abgeschalteten Alt-Meiler Biblis A und B nun teureren Ersatz beschaffen muss. Fakt ist jedoch, dass ein komplettes Aus der Atomkraft RWE schwer treffen würde, da der Konzern fast 25% seines deutschen Stroms in AKWs produziert – im Vergleich zum Mitbewerber E.ON noch wenig, der fast auf eine Quote von 50% kommt.
 
Man wolle die Investitionen in Sachanlagen in diesem Jahr auf über 7 Mrd. Euro steigern. Damit würde man den Rekordwert von 2010 (6,4 Mrd. Euro) noch einmal deutlich überschreiten. In den Ausbau Erneuerbarer Energien sollen bis Ende 2013 knapp 4 Mrd. Euro fließen. Dazu kommen mehr als 1 Mrd. Euro für den Aufbau zusätzlicher CO2-armer Erzeugungskapazitäten. RWE scheint sich also offenbar für die Zukunft flott machen zu wollen. Glaubt man dies als Anleger, könnte sich bei RWE in den kommenden Monaten eine interessante Perspektive ergeben.
 
Zur Vorsicht mahnt allerdings die Charttechnik. Während des letzten Bullenmarktes kletterte die RWE-Aktie stetig gen Norden. Am 17. Mai 2006 notierte der Kurs bei 63,68 Euro, am 17. Mai 2007 bei 81,86 Euro. Im Januar 2008 erreichte der DAX®-Titel sein Allzeithoch bei 102,54 Euro, bevor die Finanz- und Wirtschaftskrise einen massiven Abschwung einleitete. Am 16. Mai 2008 lag die Notiz bei 77,61 Euro. Ein Jahr später, am 15. Mai 2009 stand die RWE-Aktie bei 58,89 Euro, nachdem sie im März 2009 ihr zwischenzeitliches Tief bei 46,33 Euro erreicht hatte.
 
Mit der Markterholung ging es von hier aus auch bei RWE zunächst bergauf. Bis Januar 2010 erholte sich der Kurs bis auf ein Hoch bei 69,29 Euro, das bis heute nicht mehr erreicht wurde. Am 17. Mai 2010 notierte die Aktie bei 59,37 Euro. In der Folge ging es weiter bergab bis auf ein Tief bei 47,645 Euro im Oktober letzten Jahres. Nach einer kurzen Erholung bis auf 55,88 Euro Ende Januar rutschte die Notierung anschließend wieder drastisch ab. Im Zuge der Japan-Korrektur sackte der Kurs bis auf ein Tief bei 42,25 Euro ab.
 
Zum Wochenauftakt fiel die RWE-Aktie sogar unter diese Marke zurück und erreichte dabei den tiefsten Stand seit Januar 2005. Verharrt der Kurs unter dem März-Tief, könnte sich aus rein charttechnischer Sicht weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Fällt die Notierung unter die runde 40-Euro-Marke, könnte es sogar zu einem weiteren Rutsch in den Bereich zwischen 35 und 36 Euro kommen. Risikobereite Anleger könnten mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN DB8ZDU) auf einen weiteren Rückgang spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt derzeit bei 3,1, das Stop-Loss-Niveau bei aktuell 52,50 Euro.
 
Gelingt der RWE-Aktie hingegen die Rückkehr über das März-Tief bei 42,25 Euro, könnte dies nach den Einbußen der letzten Zeit eine technische Erholung einleiten. In diesem Fall könnte es zu einem Anstieg in die Region zwischen 47 und 49 Euro kommen. Auf steigende Notierungen könnten spekulative Anleger mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN DE5J40) setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 3,2, das Stop-Loss-Niveau liegt derzeit bei 30,70 Euro.
 

Stand: 20.05.2011/ ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Vice President db x-markets

 
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