Starbucks Coffee: 50 Jahre to-go-Genuss

(Bildquelle: Starbucks.com)

Der amerikanische Kaffee-Gigant Starbucks feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Starbucks Coffee schaffte es seit der Gründung der ersten Filiale in Seattle im Jahr 1971 innerhalb von 50 Jahren zu mehr als 32.000 Kaffeebars in der ganzen Welt. Der Kaffee-Becher mit dem grünen Meerjungfrauen-Logo veränderte die Art des Kaffetrinkens weltweit – ein nicht ganz günstiger Kaffee-Genuss für „to go“.

Das berühmte Logo mit der Meerjungfrau von starbucks.com

Konsumieren bei Starbucks ist nichts für Anfänger

Wer nicht so oft bei Starbucks Kaffee bestellt, wird erst einmal überwältigt sein von der Vielfalt der angebotenen Getränke. Hier bestellt man nicht einfach einen normalen Kaffee, sondern muss sich zuerst einmal mit der Getränkekarte auseinandersetzen.

Gedanken machen sollte man sich vorab, ob der Kaffee warm oder kalt mit Eiswürfeln sein soll, in Short, Tall oder Grande bestellt wird, ein Kaffee oder ein Espresso sein soll, mit oder ohne Sahne, mit Vollmilch, fettarmer Milch, Sojamilch oder laktosefreier Milch, mit oder ohne und wenn ja mit welchem Geschmack und welchem Sirup, mit Sahne-, Schokoladen- oder Karamell-Topping.

Die Auswahl bei Starbucks ist groß, Bildquelle: starbucks.com

Was ein Vorteil zur Individualisierung sein kann, kann so manchen Starbucks-Neuling überfordern, der sich einfach nur schnell mal einen Kaffee holen möchte. Hier ist Starbucks wohl nicht die richtige Adresse.

Denn hier tragen die Getränke ausdrucksstarke Namen wie Iced White Mocca, Pike Place Roast, Premium Hazelnut Chocolate, Java Chip Cream oder Refrasha Cool Lime. Mit der Auswahl der Milch, der Anzahl der Espresso Shots und der verschiedenen Sirups sollen dem Gast bis zu 87.000 verschiedene Getränkekombinationen zur Verfügung stehen. Dazu gibt es süße Kalorienbomben wie Chocolate Cheesecake Muffin, New York Cheesecake oder Carrot Cake.

Limitierte Blend zum 50-jährigen Geburtstag

Den 50. Geburtstag feiert Starbucks mit einer speziellen Röstung, der limitierten Starbucks Anniversary Blend. Der Kaffee soll ein „vollmundiger, robuster und unbestreitbar kühner“ Kaffee sein, der aus ethischen Gründen ausschließlich aus Indonesien stammt. Synonym für dieses Anbaugebiet ist eine Mischung mit Kräutern, Gewürznoten und einem weichen Mundgefühl. Die Geburtstagsedition hat Noten von geräuchertem Zeder, Piment, schwarzem Trüffel und frischem Estragon.

50 Jahre Starbucks Anniversary Blend, Bildquelle: starbucks.com

Inspiriert vom schlechten amerikanischen Kaffee

Das Unternehmen Starbucks gibt es schon seit 50 Jahren. Begonnen hat alles mit dem Englischlehrer Jerry Baldwin, dem Geschichtslehrer Zev Siegel und dem Schriftsteller Gordon Bowker, die alle Kaffeeliebhaber waren, aber in den USA einen richtig guten Kaffee vermissten.

Deshalb eröffneten sie 1971 auf dem Pikes Place Market in Seattle ein kleines Geschäft, um ihre Liebe für Kaffee mit Freunden zu teilen. In dem kleinen Laden verkauften sie frisch geröstete Kaffeebohnen, aber auch Tee, Gewürze, Kaffeemaschinen und Kaffeemühlen.

Den Namen bekam das Unternehmen nach dem Steuermann Starbuck aus dem Roman Moby Dick von Herman Melville. Am Anfang wurde noch kein frischer Kaffee in dem Geschäft verkauft und die gerösteten Kaffeebohnen anfangs von dem holländischen Einwanderer Alfred Peet zugekauft, bis später eine eigene Röstmaschine angeschafft wurde. In den folgenden Jahren wurden noch drei weitere Starbucks Filialen rund um Seattle eröffnet.

Die erste Filiale eröffnete Starbucks 1971 in Seattle, Bildquelle: Pixabay / Foundry

Howard Schultz macht Starbucks groß

Zehn Jahre später, im Jahr 1981, stattete Howard Schultz Starbucks einen Besuch ab. Der Geschäftsmann war Vizepräsident für die USA für die Niederlassung von Hammarplast, einem schwedischen Hersteller von Kaffeemaschinen. Durch die hohen Verkaufszahlen von Kaffeemaschinen von Starbucks in Seattle war er auf das Unternehmen aufmerksam geworden.

Bei seinem Besuch war er begeistert von dem frisch gerösteten Kaffee und er sah darin großes Potenzial. Ein Jahr lang dauerte es, bis er die Gründer davon überzeugen konnte, ihn als Manager einzustellen. Ziel war es, in den USA und Kanada eine Kette von Kaffeegeschäften zu etablieren.

Bei seiner Italienreise 1983 entdeckte Howard Schultz die italienischen Espressobars, die seine Liebe zum Kaffeegenuss neu entfachten. Die Idee, in seinem Heimatland Espressobars nach italienischem Vorbild einzurichten, setzte er ein Jahr später in die Tat um. Das neue Konzept, frischen Kaffee an einem Ort zusammen mit anderen Leuten zu genießen, war ein voller Erfolg.

Starbucks Chicago Roastery Affogato, Bildquelle: starbucks.com

1985 gründete Schultz seine eigene Espresso-Company „Il Giornale“. 1987 kaufte der US-Unternehmer aus New York den bisherigen Eigentümern von Starbucks das Unternehmen für 3,8 Millionen Dollar ab und expandierte danach rapide. Schon im Jahr 1991 feierte die Kaffeehauskette ihre 100. Filiale. Seit 1992 ist Starbucks an der Börse noriert und seit 1995 begann das Unternehmen, das bis dahin schon 600 Filialen in Nordamerika besaß, seine Expansion ins Ausland. Die erste deutsche Filiale eröffnete 2002 auf dem Pariser Platz in Berlin. Mittlerweile hat Howard Schultz das Unternehmen verlassen, und zwar im Juni 2018, nach rund 30 Jahren im Unternehmen. Starbucks betreibt heute über 32.000 Filialen in über 80 Ländern.

Erfolg auch an der Börse

Auch an der Börse blickt Starbucks (WKN: 884437 / ISIN: US8552441094) auf eine sensationelle Erfolgsgeschichte zurück, wie die bisherige Kurs-Historie zeigt. Nach dem Börsengang im Juni 1992 (erster Börsenhandels-Kurs: 17 US-Dollar, Split-bereinigt: 0,34 US-Dollar) bewegte sich die Starbucks-Aktie in den folgenden Jahren zunächst unter starken Schwankungen nur seitwärts, bevor die Aktie 1998 in den Steigflug wechselte. Dabei ging es für die Notierungen in den folgenden acht Jahren immer weiter nach oben, wobei 2006 neue Rekordhochs bei rund 20 US-Dollar erklommen wurden.

Starbucks-Chart: Börse Stuttgart

Es folgten bis Ende 2008 eine scharfe Abwärtsbewegung bis auf rund vier US-Dollar, woraufhin die Starbucks-Aktie in einen erneuten Bullenmarkt überging. Dieser hält bis heute an und katapultierte den Kurs bis zum März dieses Jahres auf neue Allzeithochs knapp über der 110er-Marke (aktuell: 109 US-Dollar).

Seit dem Börsenstart im Jahr 1992 legte die Aktie damit im Schnitt um 22 Prozent jährlich zu. Anleger, die hier beim Börsendebüt mit 1.000 US-Dollar eingestiegen wären, verzeichnen heute einen Anteilswert von 320.588 US-Dollar. Die Starbucks-Aktie gehört dementsprechend zu den langfristig erfolgreichsten Titeln des US-Aktienmarktes.

Bildquelle: starbucks.com