Positive Aussichten für Gold

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Der Goldpreisanstieg nahe der 2.000er-Marke bis zum Jahreswechsel war nur vorübergehend. Trotz des Dauer-Lockdowns in Europa, weltweit explodierender Staatsschulden, niedriger Nominalzinsen und steigender Inflationsperspektiven fiel die „Krisenwährung“ auf derzeit nur noch 1.700 USD.

Umschichtungen aus Edelmetallen

Einerseits mögen die weltweit haussierenden Aktienbörsen einige Anleger zu Umschichtungen aus Edelmetallen veranlasst haben – zumal in den letzten Wochen immer wieder charttechnisch wichtige Unterstützungen gebrochen wurden, es sich also ein intakter Abwärtstrend ergeben hat.

Zudem hat der relativ deutliche Zinsanstieg, allen voran in den USA, lange nicht vorhandene Anlageopportunitäten gebracht, die parallel stark gestiegenen Kryptowährungen haben Kapital angezogen und ein festerer USD sorgte für eine sinkende Goldnachfrage aus anderen Währungsräumen.

Und tatsächlich sind es gerade Gold-ETFs, die seit Jahresanfang erhebliche Mittelabflüsse verzeichneten, nachdem Anleger im Vorjahr noch Rekordsummen investiert hatten.

Steigenden Inflation?

Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch die US-Notenbank Fed einem weiteren deutlichen Zinsanstieg nicht tatenlos zusehen wird, um die Refinanzierung der besonders in den USA extrem stark steigenden Staatsschulden nicht zu gefährden. Nach Abzug der aktuell steigenden Inflation blieben die Realzinsen damit tief negativ.

Zudem dürfte sich angesichts derzeit niedrigerer Goldpreise und der in den kommenden Monaten zu erwartenden globalen wirtschaftlichen Erholung auch die im Krisenjahr 2020 um mehr als ein Drittel eingebrochene, wichtigste Nachfragekomponente, die Schmuckindustrie, kräftig erholen und in den kommenden Monaten für eine Stabilisierung und dann wieder steigende Goldnotierungen sorgen.

Ein Kommentar von Carsten Mumm
Er ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.

Der obige Text/Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Donner & Reuschel / Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG