SAP vor dem Befreiungsschlag?

Nemetsche
(Bildquelle: Pressefoto © Norbert Steinhauser/SAP SE)

Die Aktie von SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600) wurde im Oktober vergangenen Jahres heftig zurückgeschlagen. Grund hierfür war, dass der im DAX notierte Software-Konzern durch die Corona-Pandemie operativ stärker beeinträchtigt wurde als erwartet und die Prognose deshalb nach unten anpasste.

Das sorgte bei Aktionären kurzfristig für eine regelrechte Verkaufspanik. Doch in den folgenden Monaten hatten sich die Wogen schnell wieder geglättet und auch die Aktie konnte deutlich Boden gutmachen, wozu in der vergangenen Woche auch positive Neuigkeiten mitbeitrugen.

Neuer Großkunde gewonnen

Wie SAP Anfang vergangener Woche bekanntgab, wurde ein neuer Großkunde gewonnen: Das in Walldorf ansässige Unternehmen beliefert künftig die Alphabet-Tochter Google mit seiner Buchhaltungs-Software. Damit schnappt SAP dem US-Konkurrenten Oracle einen lukrativen Deal mit einem Großkunden weg, der bislang die Finanzsysteme von Google bereitgestellt hatte. Der Wechsel könnte bereits im Mai vollzogen werden.

SAP reiht sich ins IBM-Partner-Programm ein

Die andere positive Nachricht kam zuletzt von IBM. Das US-amerikanische IT-Beratungsunternehmen kündigte an, seine Finanz-Cloud für alle Kunden zu öffnen, die ursprünglich nur exklusiven Partnern zugänglich war. Gleichzeitig meldete IBM bedeutende Zugänge im Partner-Ökosystem.

Mit an Bord ist hier in Zukunft der Konzern SAP, der eine Vielzahl von Anwendungen liefern wird, die über die Plattform bereitgestellt werden sollen. Diese Anwendungen können nun unmittelbar Teil der Workloads innerhalb der Finanz-Cloud werden.

Bildquelle: Pressefoto © SAP AG / Reto Klar

SAP schlug den richtigen Weg ein

Diese Erfolgsnachricht zeigt einmal mehr, dass SAP mit dem immer stärkeren Fokus auf das Cloud-Geschäft den richtigen Weg eingeschlagen hat. Denn diese Sparte gilt unterdessen als der mit Abstand größte Wachstumstreiber der Software-Unternehmen und verschafft diesen durch die zugrunde liegenden Cloud-Abo-Modelle zudem eine bessere Planbarkeit.

SAP will die Cloud-Umsätze von bislang rund 70 Prozent am Gesamtumsatz bis 2025 auf 85 Prozent ausbauen. Damit würde hier in vier Jahren die Marke von 22 Mrd. Euro überschritten werden.

Geschäftszahlen am 22. April

Wie erfolgreich SAP beim weiteren Ausbau der Cloud-Sparte vorankommt, dürften auch die nächsten Quartalszahlen verraten. Das Zahlenwerk zum ersten Quartal 2021 soll am 22. April veröffentlicht werden. Fallen die Geschäftszahlen positiv aus, könnte das auch der Aktie weiteren Aufwind bescheren.

Kräftiges Aktien-Aufholpotenzial

Hier liegt aktuell ein neues Kaufsignal in der Luft. Denn die Aktie nimmt gerade das bisherige 2021-Jahreshoch vom Januar bei 111,94 Euro in Angriff. Gelingt der Ausbruch nach oben, wäre die Bahn frei bis zum September-2020-Allzeithoch bei rund 143 Euro. SAP bleibt damit weiterhin einer der aussichtsreichsten Titel im DAX.

Anleger, die mit einer neuen Kurs-Rallye bei der SAP-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3SHK / ISIN: DE000MA3SHK3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben Gelegenheit, mit einem entsprechenden Short-Zertifikat (WKN: MA2CHA / ISIN: DE000MA2CHA0) auf fallende Kurse der Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto © Norbert Steinhauser/SAP SE