Schafft IBM endlich die Trendwende?

Bildquelle: Pressefoto IBM Deutschland

Nach einer langen Schwächephase gibt es bei IBM (WKN: 851399 / ISIN: US4592001014) inzwischen wieder etwas Hoffnung auf Besserung. Dafür sorgten jetzt die neuesten Zahlen zum ersten Quartal 2021, die „Big Blue“ am Montag nach US-Börsenschluss bekanntgab.

IBM hat die Prognosen der Analysten mit einem überraschenden Umsatzanstieg in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres übertroffen und damit eine Serie von Umsatzeinbrüchen über vier Quartale hinweg beendet. So verbesserte sich der Umsatz im ersten Quartal auf Jahressicht von 17,6 auf 17,7 Mrd. US-Dollar. Branchenexperten rechneten nur mit Erlösen von im Schnitt 17,3 Mrd. US-Dollar.

Der bereinigte Gewinn lag bei 1,77 US-Dollar je Aktie nach 1,84 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Hier lag die durchschnittliche Analysten-Schätzung nur bei 1,63 US-Dollar pro Aktie.

Das Cloud-Geschäft macht Hoffnung

Laut dem IBM-Chairman und Vorstandschef Arvind Krishna resultierte das wieder bessere Geschäftsergebnis vor allem aus einer starken Leistung im Cloud-Bereich, angetrieben durch die zunehmende Kundenakzeptanz von IBMs Hybrid-Cloud-Plattform. IBMs Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet legte um 21 Prozent zu.

Auch der weitere Geschäftsausblick stimmt wieder etwas zuversichtlicher. IBM erwartet auf Basis der Wechselkurse von Mitte April 2021 für das Gesamtjahr 2021 ein Umsatzwachstum. Branchenexperten rechnen im Mittel mit einem Umsatz von 74,07 Mrd. US-Dollar, was ein Plus von 0,6 Prozent gegenüber 2020 entsprechen würde.

Das Cloud-Geschäft von “Big Blue” IBM läuft gut. Bildquelle: Pressefoto IBM

“Big Blue” seit Jahren in der Krise

IBM steckt schon seit Jahren in der Krise, was vor allem am schleppenden Geschäft mit Großrechnen und Servern, dem einstigen Aushängeschild von IBM, liegt. Zwar versuchte der US-Konzern in den zurückliegenden Jahren verstärkt auf wachstumsstarke Bereiche wie Cloud-Computing, Datenanalyse und Künstliche Intelligenz umzuschwenken, das konnte die stagnierende beziehungsweise rückläufige Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren aber bisher nicht stoppen.

Auch das vergangene Jahr 2020 fiel für IBM sehr enttäuschend aus. Wegen der Corona-bedingten Unsicherheiten hielten sich Unternehmen mit Investitionen in der IT zurück. Und bei den Software-Verträgen wurde deshalb auf kürzere Laufzeiten zurückgegriffen, was bei IBM für einen deutlichen Umsatzrückgang (minus fünf Prozent) sorgte.

Der Konzernumbau soll es bringen

Der Gewinn brach 2020 gegenüber dem Vorjahr sogar um 40 Prozent auf 5,6 Mrd. US-Dollar ein, wofür auch hohe Konzern-Umbaukosten verantwortlich waren. Der letzte radikale Schritt sieht vor, das IT-Infrastruktur-Geschäft abzuspalten, während sich IBM in den Bereichen Hybrid Cloud und Künstliche Intelligenz durch Übernahmen verstärken will.

Dass es für IBM noch immer nicht rund läuft, belegt auch die Aktienkursentwicklung der vergangenen Jahre. Während andere Unternehmen aus dem Tech-Bereich immer wieder neue Rekordhochs markierten, zeigte die Kursentwicklung für die IBM-Aktie nach unten.

IBM-Aktie: Ein Turnaround-Kandidat?

Die neusten Geschäftszahlen machen aber Hoffnung, dass es hier vielleicht schon bald eine Trendwende zum Besseren gibt. Für Turnaround-Trader könnte sich deshalb ein Blick auf die Aktie lohnen.

Anleger, die von einem Turnaround bei der IBM-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3BHM / ISIN: DE000MA3BHM5) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben dagegen Gelegenheit, mit einem entsprechenden Short-Zertifikat (WKN: MC634Y / ISIN: DE000MC634Y9) auf fallende Kurse der Aktie zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto IBM Deutschland