Deutsche Bank: Das wird spannend!

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Für die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) ging es seit der Finanzkrise über viele Jahre hinweg immer weiter bergab, wobei im März 2020 der tiefste Kursstand aller Zeiten bei zeitweise rund 4,40 Euro markiert wurde. Doch von diesem Boden aus startete eine neue Aufholbewegung, im Zuge der sich die Notierungen inzwischen wieder mehr als verdoppeln konnten.

Die jüngste Kursentwicklung zeigt, dass viele Anleger offenbar auf eine Trendwende des Konzerns zum Besseren setzen. Und wie die derzeitige Geschäftsentwicklung von Deutschlands größtem privaten Kreditinstitut zeigt, könnten sie mit dieser Einschätzung auch richtig liegen.

Das beste Quartal seit sieben Jahren

Denn mit dem besten Quartal seit sieben Jahren dürfte die Deutsche Bank den Grundstein für den angestrebten Gewinn im Gesamtjahr 2021 gelegt haben. So standen bei dem DAX-Konzern für den Zeitraum Januar bis März vor Steuern rund 1,6 Mrd. Euro Überschuss in den Büchern und damit deutlich merh als von Analysten im Schnitt erwartet wurde.

Vom Nachsteuergewinn von knapp über einer Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 66 Mio. Euro) müssen noch Zinszahlungen für bestimmte Anleihen abgezogen werden, sodass auf die Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 908 Mio. Euro entfiel. Im Vorjahreszeitraum wurde hier noch ein Verlust von 43 Mio. Euro verzeichnet.

Trotzdem war dem Geldhaus im Corona-Jahr die Trendwende mit dem ersten Jahresüberschuss seit dem Jahr 2014 gelungen. Ausgewiesen wurde im vergangenen Jahr 624 Mio. Euro Überschuss, wovon 113 Mio. Euro auf die Aktionäre entfielen.

Diese Maßnahmen trugen Früchte

Zu dem starken Jahresauftakt 2021 trugen der Deutschen Bank zufolge neben einer deutlichen Ertragssteigerung um 14 Prozent (7,2 Mrd. Euro) auch Kostensenkungen und eine deutlich von 506 Mio. Euro auf 69 Mio. Euro verringerte Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle zum guten Abschneiden im ersten Quartal mit bei.

Bei der Deutschen Bank brummte das Kapitalmarktgeschäft, obwohl die Bank im Zuge eines radikalen Konzernumbaus seit dem Sommer 2019 das Investment Banking zurechtgestutzt hatte. So hat sich der Konzern aus dem weltweiten Aktienhandel zurückgezogen.

Die unrühmliche Vergangenheit dieser Sparte mit Skandalen und teuren Rechtsstreitigkeiten will das Institut ein für alle Male hinter sich lassen. Nun verbesserten sich die Erträge hier im Vergleich zum Vorjahresquartal um ein Drittel auf 3,1 Mrd. Euro, der Vorsteuergewinn schoss von 637 Mio. Euro auf 1,49 Mrd. Euro in die Höhe.

Doch nicht nur im Investment Banking gab es erfreuliches zu vermelden. Auch im Geschäft mit Unternehmens- und Privatkunden sowie in der Vermögensverwaltung machte die Bank Fortschritte. In allen diesen Sparten stiegen die Gewinne.

Auch dank des starken Privatkunden-Geschäfts konnte die Deutsche Bank erfreuliche Zahlen zum ersten Quartal präsentieren. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Bank)

Die Deutsche Bank ist auf dem richtigen Weg

Nach Einschätzung der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) ist die Deutsche Bank auf einem guten Weg: „Die Zahlen der Deutschen Bank im ersten Quartal zeigen, dass die Bank auf dem richtigen Weg ist. Die Mitte 2019 von Herrn Sewing und seinen Kollegen eingeleitete Neuausrichtung der Deutschen Bank trägt konstant Früchte. Es bleibt abzuwarten, ob die Risikovorsorge im Hinblick auf die uns erst noch bevorstehenden Folgen der Corona Pandemie ausreichen werden. Auch gilt es weiter die Kostenseite im Blick zu halten. In jedem Fall erweist sich die Strategie von Herrn Sewing als richtig und gewinnbringend für shareholder und stakeholder“, erklärte Klaus Nieding von der DSW gegenüber marktEINBLICKE.

Auch die Stand Alone Strategie, die von der Deutschen Bank nach dem geplatzten Zusammenschluss mit der Commerzbank, wird von Nieding positiv bewertet:
„Es zeigt sich auch, dass die Deutsche Bank genau richtig gehandelt hat, indem sie unmittelbar nach Scheitern der Fusionssondierungen mit der Commerzbank eine überzeugende und damals für viele Betrachter radikale Stand Alone Strategie entwickelt und verfolgt hat.”

Hätte die Commerzbank ebenso schnell und deutlich reagiert, wären den Commerzbank Aktionären und Mitarbeitern zwei Jahre Agonie erspart geblieben, ergänzt Nieding. “Gerade am Vergleich mit der Commerzbank sieht man anschaulich, dass der Staat eben nicht der bessere Unternehmer ist. Denn für eine solche Restrukturierung, wie Sie Herr Sewing bei der Deutschen Bank eingeleitet hat, braucht man Beinfreiheit und keine Hemmnisse aus politischen Gründen.”

Umbau wird konsequent fortgesetzt

Die Deutsche Bank will ihren bisherigen Umbau-Kurs konsequent weitergehen. Dazu sollen die Kosten mit der Schließung von Filialen und dem Abbau von Personal weiter gesenkt werden. Bis Ende 2021 werden 97 von zuletzt 497 Standorten im Heimatmarkt dichtgemacht.

Bei der zum Konzern gehörenden Postbank wird das Netz ebenfalls weiter ausgedünnt. Dort werden in diesem und im kommenden Jahr jeweils 50 der zuletzt 800 Filialen geschlossen.

Positiver Ausblick von Konzernchef

Was den weiteren Ausblick der Deutschen Bank anbelangt, gibt sich Vorstandschef Christian Sewing zuversichtlich. „Wir rechnen fest damit, dass die Folgen der Niedrigzinsen unsere Erträge in der Unternehmensbank und der Privatkundenbank im Vorjahresvergleich allmählich weniger stark belasten werden“, erklärte Sewing.

Zudem gebe es immer mehr Indikatoren“ dafür, dass sich ein erheblicher Teil des Ertragswachstums in der Investmentbank seit 2019 als nachhaltig erweisen werde. „Auch wenn sich die Märkte in den kommenden Monaten wie erwartet normalisieren, rechnen wir für 2021 nun mit ähnlich hohen Erträgen wie im sehr starken Vorjahr.“

Dividenden sollen wieder gezahlt werden

Nach zwei Nullrunden bei der Dividende macht CEO Sewing weiterhin Hoffnung auf bessere Zeiten. Sewing zufolge hat die Bank insgesamt eine sehr gute Basis, um ab dem kommenden Jahr wie geplant wieder Kapital an die Aktionäre ausschütten zu können. Die Bank legte für eine künftige Gewinnausschüttung im ersten Quartal 300 Mio. Euro zur Seite.

Hier liegt das nächste Aktien-Kursziel

Angesichts des erfolgreichen Konzernumbaus und der wieder anziehenden Geschäfte könnte es auch für die Aktie der Deutschen Bank weiter nach oben gehen. Mit dem Anstieg über zehn Euro wurde zuletzt eine wichtige psychologische Marke zurückerobert. Das mittelfristige Kursziel ist hier das 2017er-Jahreshoch bei 17,80 Euro.

Anleger, die von einer Fortsetzung der jüngsten Aufhol-Rallye bei der Deutsche-Bank-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA5EK5 / ISIN: DE000MA5EK56) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

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