Amazon: Warum der E-Commerce-Gigant immer weiter wächst

(Bildquelle: Pressefoto Amazon)

Viele wachstumsstarke Unternehmen haben das gleiche Problem. Während die Umsätze von Jahr zu Jahr in die Höhe schnellen, hinkt die Ergebnisseite oft hinterher. Grund hierfür sind in der Regel hohe Investitionen in den Geschäftsausbau, die auf die Gewinne drücken.

Das war lange Zeit auch bei Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) der Fall, doch in den vergangenen Jahren hat sich dies grundlegend gewandelt. Denn neben dem boomenden Online-Handel wurde mit dem Cloud-Geschäft (AWS) ein weiterer margenstarker Wachstumsmotor etabliert, der die Umsätze zusätzlich befeuert und gleichzeitig vor allem die Gewinne in die Höhe schnellen lässt.

Rekordumsatz

Das spiegelte sich wieder einmal in den neuesten Geschäftszahlen und damit einem der letzten Highlights der US-Berichtssaison wider. Der Umsatz legte im ersten Quartal auf Jahressicht um 44 Prozent auf 108,5 Mrd. US-Dollar zu. Das bedeutet wieder einmal ein neues Rekordergebnis.

Damit knüpfte Amazon nahtlos an das vierte Quartal 2020 an, in dem erstmals in einem Dreimonatszeitraum Erlöse von mehr als 100 Mrd. US-Dollar verbucht worden sind. Auch die Erwartungen der Analysten, die mit einem Umsatz von im Schnitt 104,5 Mrd. US-Dollar rechneten, wurden im ersten Quartal klar getoppt.

Amazon hat neben dem boomenden Online-Handel mit dem Cloud-Geschäft (AWS) einen margenstarken Wachstumsmotor etabliert. (Bildquelle: Pressefoto Amazon)

Gewinn mehr als verdreifacht

Unter dem Strich wurde ein Ergebnissprung verzeichnet. Der Gewinn hat sich im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht (+215 Prozent) auf 15,79 US-Dollar je Aktie (8,1 Mrd. US-Dollar) und erreichte damit ebenfalls einen neuen Rekordwert. Branchenexperten gingen hier nur von einem Gewinn je Aktie von im Mittel 9,54 US-Dollar aus.

Enorme Bedeutung des Cloud-Geschäfts

Einmal mehr hervorragend abgeschnitten hat dabei das Cloud-Geschäft Amazon Web Services (AWS), das in den vergangenen Jahren immer stärker an Bedeutung gewann. Diese Sparte generierte im ersten Quartal einen Betriebsgewinn von 4,2 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 3,1 Mrd. US-Dollar).

Das bedeutete einen Anteil am gesamten Betriebsgewinn von Amazon (8,9 Mrd. US-Dollar) in Höhe von 47 Prozent. Daran zeigt sich, dass der US-Konzern inzwischen weit mehr ist als ein Online-Händler und im Cloud-Bereich zu einem der Weltmarktführer aufgestiegen ist.

Ebenfalls immer wichtiger wird die Online-Werbung für Amazon. Die Werbeeinnahmen machen bei dem Konzern den größten Anteil an der Rubrik „andere Umsätze“ aus, die im ersten Quartal um 73 Prozent auf 6,9 Mrd. US-Dollar zulegte.

Weiteres starkes Wachstum erwartet

Der weitere Ausblick bleibt sehr gut. Im zweiten Quartal sollen die Erlöse in einer Spanne zwischen voraussichtlich 110,0 und 116,0 Mrd. US-Dollar liegen, was auf Jahressicht ein Wachstum von 24 bis 30 Prozent bedeuten würde. Bisher rechneten Analysten für das zweite Quartal mit Erlösen von im Schnitt 108,7 Mrd. US-Dollar.

Er folgt auf Jeff Bezos: Der neue Amazon-Chef Andy Jassy. (Bildquelle: Pressefoto Amazon)

Rückzug von Bezos als Hemmschuh?

An der Börse markierte die Amazon-Aktie zuletzt im September 2020 ein neues Allzeithoch bei 2.993 Euro, woraufhin die Papiere in den Seitwärtslauf wechselten. Mitverantwortlich für die schwache Performance der vergangenen Monate könnte auch der geplante Rückzug von Gründer Jeff Bezos von der Unternehmensspitze sein.

Bezos wird den Vorstandsvorsitz zu Beginn des dritten Quartals 2021 abgeben. Sein Nachfolger wird Andy Jassy werden. Da es sich hierbei um den Leiter des boomenden Cloud-Geschäfts handelt, dürften die Sorgen mancher Anleger aber unbegründet sein, was die weiteren Geschäftsaussichten von Amazon anbelangt.

Nach den starken Zahlen ist die Amazon-Aktie am Freitagmorgen mit einem Plus von zeitweise rund zwei Prozent in den Handel gestartet (aktuell: 2.925 Euro) und notiert damit knapp unter dem jüngsten Allzeithoch. Ein Ausbruch nach oben würde hier das nächste Kaufsignal bedeuten.

Kursgewinn: +37 Prozent pro Jahr

Die langfristige Kurs-Performance kann bei Amazon voll überzeugen. Auf Zehnjahressicht ging es für die Notierungen im Schnitt um 37 Prozent pro Jahr nach oben. Die Aktie ist damit eine Top-Empfehlung aus dem Internet-Bereich.

Anleger, die von einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Amazon-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA0Y17 / ISIN: DE000MA0Y179) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Amazon