Sony wurde vor 75 Jahren, am 7. Mai 1946, in Tokio gegründet. Heute ist die Aktiengesellschaft Sony Group Corporation mit Sitz in Tokio der drittgrößte japanische Elektrokonzern. Sony lieferte viele Innovationen und hat unser Leben mit seinen Erfindungen stark beeinflusst – denken wir nur an unseren ersten Sony Walkman, den Sony Discman, den digitalen Camcorder, die Cyber-shot Digitalkamera, das erste Sony Ericsson Mobiltelefon und natürlich nicht zu vergessen die Sony Playstation-Spielekonsolen. Wir werfen mal einen Blick auf die Meilensteine von Sony.
Die Gründung von Sony
Alles begann während des zweiten Weltkriegs. Der Ingenieur Masaru Ibuka und der zwölf Jahre jüngere Physiker Akio Morita lernten sich während zu dieser Zeit im Rahmen eines Forschungskommitees kennen, verloren vor dem Ende des Krieges jedoch zunächst den Kontakt zueinander.
Nach dem Krieg 1945 kehrte Masaru Ibuka nach Tokio zurück und gründete mit einer Gruppe von Ingenieuren das Unternehmen Tokyo Tsushin Kenkyujo (Tokyo Telecommunications Research Institute) oder kurz Totsuken. Die Idee dahinter war die Reparatur von Radios, die in der Nachkriegszeit besonders beliebt waren. Denn da die Kurzwelleneinheit vom Militär während des Krieges abgeschaltet wurde, konnten viele der Radios danach nicht mehr benutzt werden.
Unternehmen startet als Tokyo Tsushin Kogyo
Totsuken reparierte diese Radios und stellte Kurzwellenadapter her, mit denen Mittelfrequenzeinheiten in Allwellen-Empfänger umgewandelt wurden. Über diese beliebten Kurzwellenadapter berichtete eine große Zeitung Japans, so dass auch der einstige Freund Akio Morita davon erfuhr. Kurz darauf waren die Freunde wieder vereint und Morita zog nach Tokio uns stieg in das Unternehmen des Freundes mit ein.
Am 7. Mai 1946 gründeten die Geschäftspartner ein neues Unternehmen für elektrische Geräte, die Tokyo Tsushin Kogyo K.K. (Tokyo Telecommunications Engineering Corporation), auch bekannt als Totsuko. Totsuko startete mit einer Belegschaft von etwa 20 Leuten und hatte nur wenig wissenschaftliche Ausrüstung zur Verfügung.
Das erste Produkt auf dem Markt
Beide Partner investierten zum Start rund 1.400 Euro. Das Hauptgeschäft von Totsuko bestand im Umbau von Radios sowie der Herstellung von Vakuumröhren-Spannungsmessern, die sie in größerer Stückzahl an Regierungsbehörden lieferten.
1950 brachte Totsuko Japans ersten Kassettenrekorder auf den Markt, den sogenannten „G-Type“. Dabei handelte es sich um ein ganz neuartiges Verbrauchergerät, mit dem zum ersten Mal aufgezeichnet, gespeichert und abgespielt werden konnte. Dies war die erste Innovation im Bereich Kassettenaufnahme- und -wiedergabetechnologie.
Transistortechnologie nach US-Vorbild
Ebenso in den 1950er Jahren begann Totsuko das Potenzial für neue Transistortechnologien zu erkennen und umzusetzen, was 1952 zu einer Patentanmeldung führte.
1954 führte Iwama-san, ein Mitglied von Totsukos Vorstand, eine Forschungsdelegation aus der Transistorentwicklung in die Vereinigten Staaten, um die Fabrik von Western Electric zu besuchen. Iwama-sans Bericht spornt Totsuko an, Transistorradios zu entwickeln – eine Innovation, die den Weg für Siliziumhalbleiter und Fernsehtechnologien bereitete.
Vision erfordert neuen Namen
Die Gründer Ibuka und Morita hatten von Anfang an das Ziel, ihre Produkte nicht nur in Japan zu verkaufen, sondern Produkte für die ganze Welt zu entwickeln und zu produzieren, vor allen in den USA und in Europa. Dazu brauchten sie einen internationalen Namen, der besser verständlich war als Totsuko.
Aus dem lateinischen Wort „sonus“ (Klang, Ton) und dem Begriff „Sonny Boy“, dem japanischen Modewort für einen jungen Menschen mit Pioniergeist, wurde der Name „Sony“. Alle Produkte und Verpackungen sollten den Namen Sony tragen und die Marke bekannt machen.
Das erste Sony-Produkt im Verkauf
Das erste Produkt der Marke Sony ging 1955 in den Verkauf, und zwar das Transistorradio TR-55. Davor musste zuerst ein Lizenzvertrag mit Western Electric unterzeichnet werden, welche die Rechte am Transistor besaßen. Zwei Jahre später, 1975, folgte das weltweit kleinste Radio, das taschengroße TR-63. 1958 schließlich änderte Totsuko den Namen offiziell in Sony Corporation um.
Sony kommt nach Europa
Am 16. Dezember 1960 gründete Sony in Zug in der Schweiz seine erste europäische Niederlassung unter der Leitung von M. Komatsu. Damit war Sony eines der ersten Technologieunternehmen aus Japan, das sich in Europa niedergelassen und sich durch seine Fortschritte in der Technologie- und Unterhaltungsbranche zu einer globalen Marke entwickelt hatte.
1961 wurden seitens Sony erstmals Aktien einer japanischen Stammfirma an der amerikanischen Börse angeboten. Die erste europäische Tochtergesellschaft wurde 1968 errichtet und trug den Namen Sony UK. Am 28. Juli 1970 eroberte Sony die Deutschen: in Köln wurde die Sony GmbH errichtet, die mit 17 deutschen und japanischen Mitarbeitern startete und zur erfolgreichsten europäischen Vertriebsgesellschaft wurde.
Innovation folgt auf Innovation
Die Produkte von Sony im Lauf der Zeit. (Grafik: markteinblicke.de)Was die 1950er für Radio- und Kassetteninnovationen waren, waren die 1960er für Fernseh- und Videotechnologien. 1960 brachte Sony den TV8-301 auf den Markt, den weltweit ersten tragbaren Transistorfernseher.
Der erste Farbfernseher, das erste Farbvideogerät…
1968 folgte der erste Trinitron-Farbfernseher, 1971 das Farbvideogerät und 1975 der Betamax-Videorekorder. 1968, im selben Jahr, in dem Sony den Trinitron auf den Markt brachte, bauten Ingenieure ein Trinitron-Modell mit 100-Zoll-Bildschirmdiagonale und Flachbildschirmtechnologie – das Sony Color Video Panel – das im Sony Gebäude in Tokio ausgestellt wurde. Es handelte sich um den weltweit größten Fernsehempfänger mit der ersten LED-Anzeige – eine visionäre Erfindung. 1979 produzierte Sony den weltweit ersten tragbaren Musikplayer, den Walkman. Ein Produkt, das die Art und Weise des Musikhörens fundamental veränderte.
1980 erschien der erste Sony Farbfernseher mit einer Bilddiagonale von 68 cm und die erste Farbvideokamera für den Heimgebrauch, die HVC-2000P. Nebenbei erfand Sony auch die 3,5-Zoll-Diskette. 1982 brachte Sony den ersten CD-Player (CDP-101) der Welt heraus, ebenso im selben Jahr den Sony Watchman, mit dem man auch unterwegs fernsehen konnte. 1995 folgte der erste digitale Videocamcorder, 2003 der Blu-ray Disc Rekorder der nächsten Generation und 2004 die weltweit erste HD-Digitalvideokamera.
2000er-Jahre: Der erste 4K-Ultra HD-Fernseher
Auch die 2000er Jahre waren geprägt von Innovationen wie den neuen Cyber-shot Digitalkameras, den Playstation Spielekonsolen, den VAIO Computern, den BRAVIA HD Fernsehern und Home Entertainment-Systemen. Diese digitalen Produkte läuteten eine neue Ära der konvergierenden Technologien ein, die nahtlos miteinander kombiniert werden konnten, um das tägliche Leben zu bereichern. 2012 enthüllte Sony einen der ersten 4K Ultra HD-Fernseher, mit der vierfachen Auflösung und Detailtiefe von HD, der die Grenzen herkömmlichen Fernsehens überschritt.
Technologien für die Zukunft
So wie die Geschichte von Sony von vielen einschneidenden Innovationen geprägt ist, soll auch die Zukunft ständig neue Technologien mit sich bringen. Die Unternehmensphilosophie von Sony basiert „auf der Vorstellungskraft und Kreativität und dem ständigen Willen, Neues, bisher Unbekanntes hervorzubringen und den Alltag neu zu definieren“. Und neue Produkte hat es in den letzten 75 Jahren wirklich viele gegeben. Wir erinnern uns gerne an die ersten Sony-Produkte und sind gespannt, was uns in der Zukunft noch alles erwarten wird.
Bildquelle: Sony
