Allianz und Munich Re mit unterschiedlichen Vorzeichen

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Mit den aktuell veröffentlichten Quartalszahlen sorgte der Rückversicherer Munich Re für eine positive Überraschung. Trotz der gestiegenen Summe an Großschäden, welche naturgemäß das Ergebnis belasten, gelang es dem Münchener Rückversicherer, den Gewinn zu steigern. Der Versicherungskonzern Allianz hingegen präsentiert auf seiner Hauptversammlung ein weniger erfreuliches Ergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr. Um künftig wieder in die Erfolgsspur zu gelangen, plant der Versicherer daher einen Konzernumbau.

Munich Re präsentiert Quartalszahlen

Der weltgrößte Rückversicherer, Munich Re (WKN: 843002 / ISIN: DE0008430026), veröffentlichte diese Woche die Zahlen des Auftaktquartals. Auch wenn der Branchenprimus eine deutliche gestiegene Summe an Großschäden hinnehmen musste, welche insbesondere auf den starken Kälteeinbruch in den USA im Februar dieses Jahres zurückzuführen ist, übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten.

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Die Gesamtsumme der durch Naturkatastrophen verursachten Versicherungsschäden verdreifachte sich zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal und schmälte somit das ansonsten positive Ergebnis. Doch insgesamt konnte der Rückversicherer im ersten Quartal ein operatives Ergebnis von EUR 798 Mio. erzielen und übertraf damit die Prognose der Analysten, welche bei EUR 782,2 Mio. lag. Auch der Gewinn, welcher im Vorjahreszeitraum bei EUR 221 Mio. lag, konnte im abgelaufenen Quartal auf EUR 589 Mio. gesteigert werden.

Einer der Gewinntreiber von Munich Re ist der Düsseldorfer Versicherer Ergo. Denn im Gegensatz zu konkurrierenden Rückversicherern operiert der Konzern auch als Erstversicherer. Die Ergo Versicherung verdiente in den ersten drei Monaten des Jahres EUR 178 Mio. und damit EUR 106 Mio. mehr als noch ein Jahr zuvor. Ausschlaggebend für den Zuwachs ist das Geschäft mit den Lebens- und Krankenversicherungen. Während Bereiche wie Schaden- und Unfallversicherung weitestgehend auf Vorjahresniveau stagnierten, stieg der Gewinn im Segment der Lebens- und Krankenversicherungen von EUR 5 Mio. auf EUR 91 Mio. an.

Der innerhalb des Konzerns jahrelang als Sanierungsfall geltende Versicherer Ergo entwickelt sich immer mehr zum Zugpferd. Bereits Ende vergangenen Jahres, bei der Vorstellung der neuen Mehrjahresstrategie Ambition 2025, sagte Konzernchef Joachim Wenning: „Ergo ist vom Problemkind zur Freude im Konzern geworden“. Auch wenn die Corona-Krise beim Rückversicherer erwartungsgemäß deutliche Spuren hinterlassen hat, zeigt sich alles in allem, dass die Geschäfte von Munich Re sehr gut laufen und der Rückversicherer auch in Zeiten der Krise auf die Stabilität des Geschäftsmodells vertrauen kann.

Allianz plant Konzernumbau

Das aktuelle Drei-Jahres-Programm der Allianz (WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005) mit dem Slogan „Einfach gewinnt“, welches der Konzern Anfang 2019 ausgegeben hatte, neigt sich seinem Ende entgegen und soll von einem neuen Drei-Jahres-Plan abgelöst werden. Auf der rein virtuellen Hauptversammlung der Allianz SE am 5. Mai 2021 gab CEO Oliver Bäte erste Einblicke in diesen neuen Strategieplan. Die Vereinfachung der globalen Produktlinien steht hierbei besonders im Fokus.

Zukünftig soll eine überschaubare Zahl sogenannter „Master-Produkte“ den Kern der neuen Produktpalette bilden. Vorbild hierfür soll die Umstellung der Produktpalette der Konzerntochter Allianz Partners sein, bei der man bereits mehrere tausend Produktvarianten durch 16 Master-Produkte ersetzt hatte. Konzernchef Bäte sieht darin enormes Einsparpotenzial, da durch die Einführung der Master-Produkte operative Prozesse über eine zentrale Plattform verwaltet werden können…

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