Mattel und der Erfolg des Kartenspiels Uno

Bildquelle: Matell, Photographer John Fitzpatrick Stylist Jennifer Hoon

Das Kult-Kartenspiel Uno ist das weltweit beliebteste Kartenspiel und erfreut Generationen seit mittlerweile 50 Jahren. Uno wurde 1971 von Merle Robbins in dessen Friseursalon in Cincinnati, Ohio, erfunden, mit dem Ziel, dass Familien wieder mehr Zeit miteinander verbringen.

Und dieser Plan ging auf, denn innerhalb von kürzester Zeit wurde es dermaßen beliebt, dass es in keinem Haushalt fehlen durfte. Die Beliebtheit des einfach zu erlernenden Spiels hat sich bis heute fortgesetzt. Fünf Jahrzehnte nach der Einführung ist das Kartenspiel in über 80 Ländern und in über 25 Sprachen erhältlich. In einer Minute werden 17 Spiele verkauft, die Markenbekanntheit liegt bei 99 Prozent. Zur Basisvariante von Uno wurden zusätzlich viele neue Uno-Varianten entwickelt – in Form von Kartenspielen oder digitalen Varianten.

Uno 50-Jahre Premium-Edition, Bildquelle: Mattel, Photographer Jason Tidwell, Stylist Sheryl Fetrick

50-jähriges Jubiläum mit Varianten

Dieses Jahr wird das 1971 erfundene Kartenspiel 50 Jahre alt. Zu seinem Jubiläum bringt Mattel zusammen mit der Schauspielerin Palina Rojinski eine Special-Edition in Lila, Pink, Orange und Grün heraus, die nur über Palinas Instagram-Kanal verlost wird.

Uno 50-Jahre Jubiläums-Edition mit Palina Rojinski, Bildquelle: Mattel

Zum Jubiläum gibt es ebenfalls neue Varianten des kultigen Kartenspiels (erhältlich bei Amazon*) wie die Iconic Reihe mit Grafikdesigns von Schachteln der verschiedenen Jahrzehnte und ein 50-jähriges Jubiläum Premium Kartenset als Premium-Sonderausgabe des Kartenklassikers: mit Luxusverpackung, Karten mit samtiger Oberfläche und goldener Sammlermünze für einen Zusatz-Spieleffekt.

Bei Uno Remix (erhältlich bei Amazon*) entwickelt sich das Spiel mit jedem Mitspieler durch eine Remix-Karte weiter, die das Spiel verändert und Uno Extreme (erhältlich bei Amazon*) bietet eine neue Version des Kartenwerfers mit mehr Licht, Sound und noch höher fliegenden Karten.

Uno ist das beliebteste Kartenspiel seit 50 Jahren, Bildquelle: Mattel

Für Uno-Spieler, die so viel in der Familie gespielt haben, dass sie sich als Profi einschätzen, können sich in den Uno-Meisterschaften weltweit mit anderen Spielern messen und zum ersten offiziellen Uno World Champion werden.

Mattel startete mit Puppenmöbeln

Der Spielwarenhersteller Mattel wurde 1945 von Harold „Matt“ Matson und Elliot Handler in einer Garagenwerkstatt in Südkalifornien gegründet. Der Name setzt sich aus den ersten Silben von Matts Nach- und Elliots Vornamen zusammen.

Die ersten Produkte, die Mattel verkaufte, waren Bilderrahmen und Puppenmöbel, die aus den Resten der Bilderrahmen hergestellt wurden. Als Matson das Unternehmen verließ, übernahm Elliot die Anteile und führte mit seiner Frau Ruth das Unternehmen weiter. Nachdem der Verkauf der Puppenmöbel gut lief, wurde das Sortiment um Spielzeug ergänzt.

Erstes eigenes Spielzeug

Im Jahr 1968 entwickelte Elliot Handler die ersten Mattel-Produkte selbst – die Hot Wheels und einen Soundmechanismus für Musik- und Sprachzielzeuge. Mattel ist mittlerweile ein global führender Spielwarenkonzern in den Bereichen Spiel, Lernen und Entwicklung.

Zu Mattel gehören die erfolgreichsten Franchise-Unternehmen für Kinder- und Familienunterhaltung weltweit. Das Unternehmen hat Mitarbeiter an 35 verschiedenen Standorten und verkauft Produkte in mehr als 150 Ländern.

Bildquelle: Mattel, Photographer Teri Weber

Dieses Spielzeug kennt jedes Kind

Mattel entwickelte und verkaufte Spielzeug, das bis heute aktuell ist. Es verfolgte uns durch unsere ganze Kindheit. Denken wir nur an Barbie und Ken, an international bekannte Marken wie die Hot Wheels, an Fisher-Price, Thomas & Seine Freunde, das beliebte Wortspiel Scrabble und an das Kartenspiel Uno. Im Markenportfolio von Mattel befinden sich ebenfalls Bob der Baumeister, die Matchbox-Autos und Masters of the Universe.

Bildquelle: Matell, 23rd May 2019, Hot Wheels id Media event, Shoreditch, London, PH: © Tom Horton

Verlieren gehört zum Spiel

Spielen hilft Kinder schon von ganz klein an, ihre körperlichen, kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten zu entwickeln. Sie lernen Formen, Farben, Buchstaben und Zahlen kennen und trainieren ihre Wahrnehmung und ihre Kreativität, bei manchen Spielen auch eine schnelle Reaktion.

Auch muss gelernt werden, wie man damit umgeht, ein Spiel zu verlieren, ohne dass die Enttäuschung zu groß ist. Schummeln ist beim Spielen ebenfalls nicht erlaubt, sondern Fairness und Ehrlichkeit sind angesagt.

Mattel: Geschäftlich geht es wieder aufwärts

Obwohl Spielzeug von Mattel nach wie vor in den Kinderzimmern vor allem in den USA und Westeuropa omnipräsent ist, ließ die Nachfrage danach auch wegen des seit Jahren boomenden Video- und PC-Spielebereichs in den vergangenen Jahren spürbar nach. Mattel hatte jahrelang mit rückläufigen beziehungsweise zuletzt stagnierenden Umsätzen zu kämpfen.

Das war auch 2020 der Fall. Die Erlöse lagen mit 4,6 Mrd. US-Dollar nur leicht über dem Niveau von 2019 (4,5 Mrd. US-Dollar). Doch unter dem Strich wurde 2020 nach drei Verlustjahren in Folge (2019: minus 214 Mio. US-Dollar) endlich wieder ein Gewinn in Höhe von 127 Mio. US-Dollar eingefahren.

Auch das erste Quartal 2021 stimmte zuletzt hoffnungsvoll. So wurde beim Umsatz auf Jahressicht ein Sprung um 47 Prozent auf 874 Mio. US-Dollar verbucht, was vor allem auf eine hohe Nachfrage nach Barbie-Puppen und Hot-Wheels-Spielzeugautos zurückzuführen war. Der Verlust wurde mit 115 Mio. US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum (minus 211 Mio. US-Dollar) fast halbiert.

Mattel-Chart: Börse Stuttgart

Beeindruckendes Börsen-Comeback

Auch an der Börse ist bei Mattel eine Trendwende zum Besseren in vollem Gange. Nachdem die Aktie zwischen Anfang 2014 und Anfang 2020 um 86 Prozent einbrach und im März vergangenen Jahres ein 29-Jahres-Tief bei 6,53 US-Dollar (6,20 Euro) markierte, startete eine kräftige Aufhol-Rallye. Dabei legte der Kurs bis Mitte Mai 2021 auf zeitweise rund 22 US-Dollar (18 Euro) zu. Die Aktie notiert damit wieder deutlich über der 200-Tage-Linie (16 US-Dollar, 13,40 Euro), was den übergeordneten Aufwärtstrend bedeutet.

Setzt sich dieser fort, stellt sich das nächste Kursziel auf das 2016er-Jahreshoch bei 34,80 US-Dollar (30,90 Euro). Längerfristig gesehen, rückt oberhalb dann das 2013er-Hoch bei 48,50 US-Dollar (36,50 Euro) in den Fokus, womit sich hier mehr als ein Verdoppelungspotenzial eröffnen könnte.

Fazit

Mattel ist trotz des Uno-Erfolgs (an der Börse) kein Superstar. Ganz im Gegensatz zu Uno-Erfinder Merle Robbins. Dieser veräußerte das Spiel ein Jahr nach der Erfindung für 50.000 US-Dollar und vereinbarte, künftig 10 Cents je verkauftem Uno-Spiel zu bekommen – bis heute. Seit seinem Tod 1984 freuen sich darüber die Erben… inzwischen wurden weltweit mehr als 150 Millionen Spiele verkauft. Und Mattel? Der Wandel im Kinderzimmer hin zu immer mehr Hightech und Videogames ging nicht spurlos an dem Konzern vorbei. Anleger kaufen sich also vielleicht eher ein Uno-Spiel und als Ergänzung andere Aktien…

Bildquelle: Mattel // *Amazon-Partnerlink