Die Euro-Krise als griechische Tragödie für Anleger

[ad#Google Adsense XL-rechts]Auch mit Beginn des Sommers ist die Lösung der Euro-Krise keinen Schritt weiter gekommen. Wird das Ganze zu einer griechischen Tragödie oder doch zur unendlichen Geschichte? Am Ende einer klassischen griechischen Tragödie steht vor allem der Tod der Akteure im Zentrum des Geschehens. Übertragen auf die Lage in Europa würde dies eine Auflösung der Gemeinschaftswährung bedeuten. Das will derzeit niemand. Dennoch muss man darüber nachdenken. Geht es weiter wie bisher, wird die Euro-Krise zur unendlichen Geschichte mit regelmäßigen, milliardenschweren Zahlungen in Krisenstaaten wie Griechenland.

Erschreckend ist derzeit vor allem der unglaublich schleppende Fortschritt in der Debatte. Schaut man auf den derzeit laufenden Atomausstieg, wird ja deutlich, dass die Politik eigentlich schnell agieren kann, wenn sie denn will. Doch beim Euro-Thema wird auf Zeit gespielt. Obwohl eine Umschuldung Griechenlands bzw. ein Haircut der griechischen Staatsschulden von der Fachwelt nicht mehr bestritten wird, hat die Politik in Form des deutschen Finanzministers erst dieser Tage einen entsprechenden „Vorstoß“ gewagt. In der Folge wurde der Vorschlag Wolfgang Schäubles natürlich sofort abgewiegelt. Neben der EZB gab es auch aus Paris nur abschlägige Kommentare. Offenbar haben die französischen Banken erfolgreich auf ihre hohen Bestände an griechischen Staatsanleihen hingewiesen. Ganz anders übrigens die deutschen Finanzinstitute, von denen heute bekannt wurde, dass sie sich in großem Stil von griechischen Papieren getrennt haben.

Doch was hat das für den Privatanleger konkret für Folgen? Zum einen steigen die deutschen Staatsschulden – direkt oder indirekt über Schattensysteme wie die EZB – durch immer neue Hilfen für kriselnde Staaten weiter an. Das wird in der Folge nicht auf Dauer ohne Steuererhöhungen finanzierbar sein. Und Kapitalanleger sind ja immer ein gerngesehenes Ziel des Fiskus. Zum anderen müssen Anleger sich mit steigenden Inflationsraten auseinandersetzen. Bislang beläuft sich die Teuerungsrate in Deutschland auf 2,4 Prozent. Allerdings zeigt ein Blick in die USA, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange sein muss. Dort werden die Dollar in immer größeren Mengen auf den Markt geworfen, nachdem die US-Wirtschaft noch immer keinen neuen Schwung aufnehmen konnte. Über die Energie- und Nahrungsmittelpreise fließt dies dann auch als importierte Inflation nach Deutschland. Zumal auch die OPEC von den gestiegenen Preisen eher mehr, denn weniger profitieren will.

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Anleger sehen sich also zwei Risiken gegenüber: drohende Steuererhöhungen und höhere Wertvernichtung durch Inflation. Ergo: Entweder die Anleger geben sich mit geringeren Nettorenditen zufrieden oder sie erhöhen das Risiko. Zunehmende Risiken würden allerdings die Gefahr für die weltweite Finanzarchitektur wieder zurückbringen.