Neue Gewinntreiber für Roche und Novartis

Bildquelle: Pressefoto Roche

Die Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis mussten aufgrund der Pandemie starke Einbußen hinnehmen. Jedoch eröffnen sich dadurch neue Geschäftsbereiche, die sich nun während der Krise als Gewinntreiber herausstellen. So konnte der Pharmakonzern Roche die Krise durch das stark florierende Geschäft mit der Produktion von Covid-19-Tests überstehen. Novartis hingegen versucht, mit der Produktion eines Corona-Impfstoffes dem Umsatzrückgang entgegenzuwirken. Während diese Branche mit turbulenten Zeiten zu kämpfen hat, profitiert der Nahrungsmittelhersteller Nestlé. Der Umsatz des Konzerns wuchs im ersten Quartal stärker als erwartet.

Diagnostik-Sparte von Roche entwickelt sich zu einem der Gewinner der Pandemie

Aufgrund der Pandemie und dem daraus resultierenden Rückgang an Arztbesuchen sowie Rezeptverschreibungen mussten einige Pharmaunternehmen starke Einbußen hinnehmen. So auch der schweizer Konzern Roche. Das abgelaufene Geschäftsjahr war für den schweizer Pharmariesen ein eher durchwachsenes, denn pandemiebedingt sanken die Umsätze um rund fünf Prozent. Hoffnungsschimmer von Roche (WKN: 855167 / ISIN: CH0012032048) ist die stark florierende Diagnostik-Sparte, die aufgrund der Produktion von Covid-19-Tests rasant wuchs.

Der Pharmakonzern hat sich zu einem der führenden Hersteller von Covid-19-Tests entwickelt, dessen Nachfrage aktuell nicht größer sein könnte. Neben herkömmlichen Covid-19-Tests versucht Roche nun, mithilfe von Antikörper-Therapien die Pandemie einzudämmen. Hierfür entwickelte das Basler Unternehmen einen „Antikörper-Cocktail“, welcher künftig schwere Corona-Verläufe verhindern und damit die Zahl der belegten Intensivbetten senken soll. Das Medikament besteht aus zwei künstlich hergestellten Antikörpern, die das Virus neutralisieren sollen.

Laut Studien kann das Medikament das Risiko eines tödlichen Verlaufs um 70 Prozent reduzieren. Auch bei der Entwicklung der herkömmlichen Covid-19-Tests macht Roche enorme Fortschritte. So sollen künftig die weiterentwickelten „Cobas-Tests“ von Roche dazu beitragen, auch asymptomatische Corona-Infektionen zu entdecken. Die bisherigen Tests weisen insbesondere in asymptomatischen Phasen Schwächen auf, daher ist die asymptomatische Ausbreitung von Infektionen ein wesentlicher Faktor für die anhaltende Übertragung des Virus. Wie Roche mitteilte, wurden die Tests bereits von der US-Gesundheitsbehörde per Notfallzulassung zugelassen.

Es zeigt sich, dass insbesondere die Diagnostik-Sparte von Roche ein Hoffnungsschimmer in Zeiten der Pandemie ist. Durch die Akquisition von GenMark Diagnostics für CHF 1,8 Mrd. im März 2021 wurde diese weiter gestärkt und somit nimmt Roche eine führende Stellung im weltweiten Diagnostik-Geschäft ein.

Novartis plant erhöhte Impfstoff Produktion

Auch der Pharmakonzern Novartis (WKN: 904278 / ISIN: CH0012005267) litt im ersten Quartal dieses Jahres weiter unter der Corona-Krise, denn ebenso wie der Konkurrent Roche muss auch Novartis wegen der ausbleibenden Arztbesuche Umsatzeinbußen hinnehmen. Vor allem Dermatologen und Augenärzte sind betroffen. Ebenso bekam die Novartis-Tochter Sandoz, die auf die Herstellung von Generika spezialisiert ist, die schwache Nachfrage vor allem in seinem Einzelhandelsgeschäft wie Apotheken zu spüren.

Auch die Grippe- und Erkältungssaison verlief wegen der Abstandsregeln in der Pandemie ungewöhnlich harmlos, was das Geschäft weiter belastete. Novartis-Chef Vasant Narasimhan rechnet daher nach dem schwierigen Quartal, dass Novartis-Tochter Sandoz einen Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in 2021 zu verkraften hat. Jedoch ist CEO Narasimhan mittelfristig zuversichtlich, dass Sandoz die gesteckten Ziele wieder erreichen werde. Den immer wieder aufkommenden Spekulationen über eine Trennung von Sandoz erteilte indes der Novartis-Chef eine Absage.

Hoffnung macht dagegen die anstehende Produktion des CureVac-Corona-Impfstoff, welche der Schweizer Pharmakonzern übernimmt. Novartis könnte die Produktion des COVID-19-Impfstoffs für den deutschen Arzneimittelhersteller CureVac über das bislang vereinbarte Ausmaß hinaus sogar steigern. Wie Narasimhan mitteilte, beherrsche man den Herstellungsprozess immer besser und sei in der Lage, sehr große Mengen zu produzieren. Am österreichischen Werk in Kundl sollen in diesem Jahr bis zu 50 Mio. Impfdosen hergestellt werden und 2022 sollen es dann bis zu 200 Mio. sein.

Nestlés Umsatz wächst stärker als erwartet

Der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller Nestlé wächst im ersten Quartal des laufenden Jahres unerwartet stark. Der Umsatz von Nestlé stieg in den ersten drei Monaten um 7,7 Prozent und damit doppelt so stark wie von Analysten erwartet. Die Gewinne veröffentlicht der Nahrungsmittelkonzern traditionell nur alle sechs Monate…

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Bildquelle: Pressefoto Roche