Immobilienbau: Der Zins zieht an

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Auch wenn die Finanzierung des Eigenheims im Vergleich zu den Vorjahren noch billig ist – die Zinsen für Immobiliendarlehen ziehen laut der Interhyp an. Immobilienkäufer zahlen demnach Anfang Juni rund ein Prozent für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung.

Das monatliche Interhyp-Bauzins-Trendbarometer des Unternehmens prognostiziert kurzfristig ein gleichbleibendes Zinsniveau, langfristig weiteres Aufwärtspotenzial. Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft, sagt dazu: “Mit Blick auf die anhaltend lockere Geldpolitik der Notenbanken werden die Finanzierungskosten für Immobilieninteressenten dennoch sehr überschaubar bleiben. Ein größeres Augenmerk sollte indes den teilweise extrem gestiegenen Materialkosten beim Bau gelten. Diese könnten sowohl die Neubaupreise treiben als auch das Finanzierungsverhalten verändern.”

Auch wenn die Finanzierung des Eigenheims im Vergleich zu den Vorjahren noch billig ist – die Zinsen für Immobiliendarlehen ziehen laut der Interhyp an. (Bildquelle: Pressefoto Vonovia SE)

Holzpreis mit einem Plus von 400 Prozent

Stichwort Materialkosten: Hier sorgt der Holzpreis für gehörig Unruhe und steigende Baukosten. Denn der Holzpreis hat sich binnen eines Jahres um 400 Prozent verteuert, Dämmmaterial wie Styropor verteuerte sich im April um 50 Prozent und Betonstahl auf Jahressicht um rund 30 Prozent.

Mirjam Mohr: “Wir raten daher, Kredite in Bezug auf die Bereitstellungszinsen und bereitstellungszinsfreie Zeiten zu vergleichen. So lassen sich Zinskosten vermeiden oder minimieren, die durch eine spätere Baufertigstellung und einen verzögerten Kreditabruf entstehen.”

Außerdem sollten Kreditnehmer laut der Expertin prüfen, ob sie beim Eigenbau auch einen Kredit stemmen können, der theoretisch 20 Prozent über der ursprünglich geplanten Kreditsumme liegt. So können Kreditnehmer mögliche Nachfinanzierungen von Anbeginn einkalkulieren und besser verkraften.

Letztlich sollten aber Immobilienkäufer dem etwas höheren Zinsniveau mit Besonnenheit begegnen. Interhyp rät Erstkäufern zu de Klassikern bei der Finanzierung: Zu langfristigen Zinsfestschreibungen und möglichst hohen Anfangstilgungen. Eigentümer mit einer nahenden Anschlussfinanzierung sollten prüfen, ob sie die aktuellen Zinsen durch Forward-Kredite oder rechtzeitige Prolongationen jetzt sichern – um sich den noch immer bestehenden Zinsvorteil gegenüber den Erstkonditionen von vor fünf oder zehn Jahren zu sichern.

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