Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte sich kaum jemand an den Aktienmärkten für GameStop (WKN: A0HGDX / ISIN: US36467W1099) interessiert. Höchstens ein paar Hardcore-Shortseller. Doch nun sind Ereignisse wie die Zahlenbekanntgabe der Einzelhandelskette für Videospiele ein Börsen-Großereignis. Am Mittwochabend war es wieder einmal so weit.
Die Nummer eins unter den Meme Stocks
Dabei hat sich GameStop an die Spitze einer Bewegung gesetzt. Begonnen hatte alles damit, dass sich einige Reddit-User aufmachten, der Hedgefonds-Branche und vor allem den Shortsellern unter ihnen eins auszuwischen. Inzwischen ist GameStop der bekannteste Vertreter unter den sogenannten Meme Stocks.
Es handelt es sich dabei um Aktien, deren hohe Bewertungen nicht notwendigerweise Ausdruck eines starken Geschäfts mit hohen Gewinnen und Umsätzen sind, sondern sich eher aus Übertreibungen und einem Social-Media-Hype ergeben.
Diese Meme Stocks sind vor allem bei jungen Privatanlegern beliebt, die ihre Lust am Aktienhandel erst im Zuge der COVID-19-Krise entdeckt hatten, weil sie endlich einmal die Zeit hatten, sich mit dem Thema Aktienanlagen zu beschäftigen.
GameStop stellt sich neu auf
Bei Unternehmen wie GameStop sieht man die Sache natürlich weniger spaßig. Schließlich geht es bei einigen von ihnen um das nackte Überleben. GameStop wurde in den vergangenen Jahren die Geschäftsgrundlage immer mehr entzogen. Wer kauft sich Videospiele noch in den Einzelhandelsgeschäften vor Ort, wenn diese immer häufiger online heruntergeladen werden?
Aus diesem Grund versucht sich GameStop neu aufzustellen und sich mehr digitalen Angeboten und dem E-Commerce-Bereich zu widmen. Die Fortschritte bei diesem Vorhaben sind ein wichtiger Aspekt, den Anleger bei einem Blick auf die Geschäftsergebnisse haben.
Viele Fragezeichen
Im ersten Quartal konnte GameStop dank verstärkter E-Commerce-Anstrengungen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 25,1 Prozent auf 1,28 Mrd. US-Dollar steigern. Und dies, obwohl die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte um 12 Prozent reduziert wurde und die bestehenden Läden insbesondere in Europa Corona-bedingt häufig geschlossen bleiben mussten.
Allerdings sorgte das Management auch für einige Enttäuschungen. So wurde keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr herausgegeben. Außerdem könnten weitere Aktien auf den Markt geworfen werden, um erneut von dem beispiellosen Kursanstieg der GameStop-Aktie zu profitieren.
FAZIT
An der Einschätzung zu GameStop ändert sich erst einmal nichts: Auch wenn die Einzelhandelskette für Videospiele Fortschritte bei ihrer Transformation macht, bleibt die Aktie nichts für auf Sicherheit bedachte Investoren. Spekulanten und Zocker dürften jedoch noch eine Weile ihre Freude an dem Wert haben.
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