Kann Nordex erneut durchstarten?

Bildquelle: Pressefoto Nordex

Nachdem Nordex (WKN: A0D655 / ISIN: DE000A0D6554) das Corona-Jahr 2020 auch dazu genutzt hatte, Effizienzmaßnahmen anzuschieben und sich zu stabilisieren, wollte der Hamburger Windturbinenhersteller nun wieder angreifen. Der Ausblick auf 2021 fiel entsprechend aus. Allerdings konnte die in MDAX und TecDAX gelistete Nordex-Aktie in 2021 bisher nicht an die Vorjahresperformance herankommen. Neue Aufträge sollen für neuen Schwung sorgen.

“Geheimauftrag” aus Finnland

Wie gut, dass Nordex nun meldete, dass ein finnischer Windparkentwickler das Unternehmen mit der Belieferung von 35 Anlagen des Typs N163/5.X für vier Windparks beauftragt habe. Die Aufträge über insgesamt 199,5 MW umfassen jeweils auch einen Premium-Service der Anlagen über den Zeitraum von 30 Jahren, heißt es von Unternehmensseite.

Die Projektnamen und der Kunde werden jedoch auf Kundenwunsch nicht bekannt gegeben. Was man allerdings verraten durfte ist die Tatsache, dass die Windparks im Binnenland im mittleren Westen Finnlands sowie in Westfinnland küstennah in der Nordösterbotten-Region entstehen werden.

Der Liefer- und Errichtungsbeginn der vier Windparks ist im Frühjahr und Sommer 2022. Die Fertigstellung des letzten Projekts ist für den Spätherbst desselben Jahres vorgesehen, heißt es weiter.

COVID-19-Folgen immer noch spürbar

Trotz dieser positiven Meldung, war das bisherige Jahr bisher in Sachen Aufträge eher mau. Dies liegt auch daran, dass die globale Windindustrie insgesamt mit einer verhaltenen Nachfrage in das Geschäftsjahr 2021 startete. Dies hat auch damit zu tun, dass immer noch einige COVID-19-Folgen zu spüren sind.

In diesem Umfeld hat sich Nordex laut eigener Darstellung mit einem soliden Auftragseingang im Bereich Projekte in Höhe von 1.247 MW in den ersten drei Monaten 2021 gut behauptet. Im Vorjahresquartal belief sich der Auftragseingang unterstützt durch ein Großprojekt in Norwegen noch auf 1.644 MW.

Übergeordnete Trends

Die gute Nachricht ist, dass einige Trends und politische Entwicklungen für Nordex, die Windenergiebranche und den Bereich Erneuerbare Energien sprechen. Im November 2020 wurde Joe Biden zum 46. US-Präsidenten gewählt. Zudem sicherten sich die von ihm geführten Demokraten die Mehrheit in beiden Kammern des US-Kongresses.

Hierzulande könnte Annalena Baerbock von den Grünen die nächste Kanzlerin werden. Insgesamt scheinen die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit in der öffentlichen Diskussion einen größeren Raum einzunehmen, so dass die Energiewende weltweit nun an Fahrt gewinnen sollte. In diesem Fall werden auch Windräder von Nordex benötigt.

FAZIT

Die Nordex-Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf enttäuscht. Allerdings ist auch der Aktienmarkt insgesamt angesichts der zwischenzeitlichen Zins- und Inflationssorgen etwas ins Trudeln geraten. Für den MDAX- und TecDAX-Wert sprechen mittel- bis langfristig immer noch Entwicklungen wie der Vormarsch der Erneuerbaren Energien.

Anleger, die von einem Aufwärtstrend bei Nordex überzeugt sind, könnten mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA35D0 / ISIN: DE000MA35D00) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Nordex