Immofinanz & S Immo: Es soll wohl einfach nicht sein…

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Am deutschen Immobilienmarkt kommt es zur Elefantenhochzeit. Marktführer Vonovia (WKN: A1ML7J / ISIN: DE000A1ML7J1) übernimmt die Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C / ISIN: DE000A0HN5C6). In diesem Fall schließen sich sogar zwei DAX-Konzerne zusammen. In Österreich will die Vereinigung zwischen Immofinanz AG (WKN: A2JN9W / ISIN: AT0000A21KS2) und S Immo AG (WKN: 902388 / ISIN: AT0000652250) dagegen einfach nicht klappen.

Immofinanz-Bedingung nicht erfüllt

Was lange währt, wird endlich gut. So heißt es in einem berühmten Sprichwort. Im Fall einer Übernahme der S Immo durch die Immofinanz gilt dies offenbar nicht. Schließlich gibt es Überlegungen für eine Fusion der wechselseitig aneinander beteiligten Immobilienkonzerne schon seit Längerem. Die Pläne scheiterten bisher aber immer an ihrer Umsetzung.Immofinanz-Chart: Börse Stuttgart

Und auch dieses Mal wollte es einfach nicht klappen. Dieses Mal scheiterte die Übernahme an dem sogenannten Höchststimmrecht. Die Immofinanz hatte gefordert, dass mindestens 75 Prozent der S Immo-Anteilseigner die Aufhebung des Höchststimmrechts absegnen. Am Ende waren es auf der Hauptversammlung jedoch nur 61 Prozent, die zustimmten.

Die entsprechende Satzung besagt, dass kein Aktionär mehr als 15 Prozent der Stimmrechte ausüben darf. Laut Immofinanz seien vor allem die anderen S Immo-Großaktionäre Aggregate Holdings, EVAX Holding des Peter Korbacka und Erste Asset Management mit zusammen rund 28 Prozent Stimmgewicht in der Hauptversammlung, dagegen gewesen.

Was nun?

Dabei hätte die geplante Übernahme durchaus Sinn gemacht. Ein Großteil des Portfolios von S Immo besteht aus Gewerbeimmobilien, womit das Unternehmen gut in den ebenfalls auf gewerbliche Immobilien (Segmente Einzelhandel und Büros) fokussierten Immofinanz-Konzern passen würde. Immofinanz hätte also die Marktpositionierung in diesem Bereich stärken können.

Es kam jedoch anders. „Die Abstimmung bot die Möglichkeit, den Weg für die Zusammenführung der beiden Unternehmen zu ebnen und aus S Immo und Immofinanz einen großen österreichischen Player zu formen, der in Europas Top-Liga mitspielt. Aktionäre der S Immo haben leider dagegen entschieden. Damit ist unser Angebot nicht mehr gültig“, sagt Stefan Schönauer, CFO der Immofinanz.

Stattdessen will die Immofinanz nun ihren laut eigener Darstellung erfolgreichen Wachstumskurs fortsetzen und die bisherige Strategie umsetzen. Der Konzern sieht sich mit einer moderaten Verschuldung und rund einer Milliarde Euro an liquiden Mitteln dafür bestens aufgestellt.

FAZIT

Kurzfristig reagierte vor allem der Kurs der S Immo-Aktie negativ auf die geplatzte Übernahme. Im Fall der Immofinanz-Aktie hielten sich die Kursverluste zunächst in Grenzen. Warum auch nicht? Schließlich bleiben am europäischen Immobilienmarkt, mit oder ohne Übernahme, angesichts niedriger Zinsen weiterhin viele Möglichkeiten.

Anleger, die von steigenden Aktienkursen bei Immofinanz überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC7RD0 / ISIN: DE000MC7RD05) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

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