NIO: Bremst DiDi das nächste Tesla aus?

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Im Ausland gelistete chinesische Unternehmen müssen im Zuge des Handelsstreits nicht nur Gegenwind vonseiten der Regulierungsbehörden in den USA fürchten. Auch chinesische Behörden erhöhen den Druck. Es stellt sich die Frage, ob sich Unternehmen wie NIO (WKN: A2N4PB / ISIN: US62914V1061) auf diese Weise weiterhin auf die Eroberung des Elektroautomarktes konzentrieren können.

Das nächste Tesla?

Der Börsengang des UBER-Rivalen DiDi Chuxing (WKN: A3CTLG / ISIN: US23292E1082) und das kurz darauf erfolgte Vorgehen der chinesischen Behörden in Bezug auf das Thema Datensicherheit hat die Diskussionen um die an Auslandsbörsen notierten chinesischen Unternehmen angeheizt. Zumal diese nun schärferen Kontrollen unterworfen sein sollen.

Diese Diskussionen betreffen auch die aufstrebenden Elektroautobauer wie NIO. Das Unternehmen ging im August 2018 an die New York Stock Exchange und gehört neben Li Auto (WKN: A2P93Z / ISIN: US50202M1027) und Xpeng (WKN: A2QBX7 / ISIN: US98422D1054) zu den Anwärtern, zum “nächsten” Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) aufzusteigen.

Neue Produktionswerke und Forschungseinrichtungen

Wenn NIO das nächste Tesla sein möchte, muss das Unternehmen nicht nur viele Elektroautos verkaufen, sondern sich auch im Bereich autonomes Fahren profilieren. Dafür soll nun unter anderem eine neue Tochtergesellschaft in Hefei sorgen. Dort baut NIO derzeit auch sein zweites Produktionswerk für Elektrofahrzeuge. Im dritten Quartal 2022 soll die Produktion starten.

Die Stadt Hefei in der Provinz Anhui hat eine besondere Bedeutung für NIO. Die Lokalregierung war für die Rettung des Unternehmens Anfang 2020 mitverantwortlich. Dafür befindet sich dort nun der Sitz von NIO China. Außerdem werden weitere Produktionswerke und Forschungseinrichtungen rund um E-Autos und das autonome Fahren entstehen.

NIO bleibt auf Rekordjagd

Neue Werke benötigt NIO, wenn das Unternehmen seine Rekordjagd bei den Auslieferungen fortsetzen möchte. NIO lieferte im Monat Juni 8.083 Fahrzeuge aus, ein neuer Monatsrekord. Außerdem bedeutete dies einen Zuwachs von 116,1 Prozent im Vorjahresvergleich.

Im zweiten Quartal lieferte NIO 21.896 Autos aus. Und wieder einmal wurde ein neuer Rekord verzeichnet. Dieses Mal für ein Quartal. Im Vorjahresvergleich lag das Plus bei 111,9 Prozent. Einen ganz besonders Schub erhofft sich das Unternehmen vor allem für das kommende Jahr. Dann ist der Verkaufsstart des NIO ET7 geplant.

Bahnbrechende Technik

Beim ADAC zeigt man sich bereits überzeugt von der Elektrolimousine. Diese soll einen Elektroantrieb mit 648 PS und 850 Nm Drehmoment haben. Dank neuartiger Feststoffbatterie soll die Reichweite bei bis zu 1.000 Kilometer liegen, während das Fahrzeug auch fortgeschrittene Assistenzsysteme zum autonomen Fahren aufbieten wird.

Die Analysten bei der Investmentbank China International Capital Corporation (CICC) schätzen, dass NIO im kommenden Jahr rund 70.000 Einheiten des ET7 verkaufen sollte. Dies würde für den Gesamtkonzern einer Auslieferungszahl von etwa 170.000 Autos entsprechen. Für dieses Jahr rechnen die Marktexperten mit rund 98.000 Auslieferungen.

Anleger, die auf eine Kurs-Rallye der NIO-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Kursen profitieren möchten, schauen sich entsprechende Hebelprodukte (WKN: MA7EC8 / ISIN: DE000MA7EC88) auf der Long-Seite an.

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