Netflix: Sind “Stay-at-Home”-Trades noch in?

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Am Dienstag, den 20. Juli wird Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) seine Zahlen zum zweiten Quartal 2021 präsentieren. Dabei handelt es sich um eines der ersten großen Highlights der laufenden US-Berichtssaison.

Ein erlesener Kreis von Aktien

Die Netflix-Zahlenvorlage gehört jedes Mal zu den Highlights einer jeden Berichtssaison unter anderem, weil das Unternehmen Teil der sogenannten FANG-Stocks ist und sich damit also in einer Gruppe mit Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027), Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) und Google (Alphabet) (WKN: A14Y6H / ISIN: US02079K1079) befindet.

Außerdem hat Netflix in den vergangenen Jahren den Online-Streaming-Trend angeführt. Mit Amazon, Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) oder Walt Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) sind inzwischen viele andere Größen auf diesen Trend aufgesprungen.

Zumal das Thema Video-on-Demand im Zuge der Corona-Krise zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Immerhin mussten die Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Entsprechend gehört auch Netflix zu den sogenannten “Stay-at-Home”-Trades. Diese waren im vergangenen Jahr bei Anlegern besonders beliebt. Die Netflix-Aktie hatte das Jahr 2020 mit einem Kursplus von 67 Prozent abgeschlossen.

as Thema Video-on-Demand hat im Zuge der Corona-Krise zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Bildquelle: Pixabay / jgryntysz

(Zu) hohe Erwartungen?

Für das laufende Jahr tendiert die Netflix-Aktie in etwa unverändert. Keine allzu besonders beeindruckende Performance für einen Titel, der noch zu den Wachstumswerten gezählt wird. Dies liegt unter anderem daran, dass mit den Corona-Impfprogrammen Investoren ein wenig das Interesse an den “Stay-at-Home”-Trades verloren haben.

Zudem hatte Netflix zuletzt nicht mit dem Wachstum bei den Kundenzahlen überzeugen können. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise hatte dies noch ganz anders ausgesehen, als in einem Quartal auch Mal mehr 10 Millionen neue User hinzugekommen waren.

Zwischen Januar und März 2021 kamen lediglich 3,98 Millionen neue Netflix-Abonnenten hinzu. Am Markt wurde jedoch zuvor mit 6,2 Millionen neuen Usern gerechnet. Noch enttäuschender fiel der Blick auf die Unternehmensprognose für das nun beendete Juni-Quartal aus. Netflix hatte gerade einmal mit 1 Million neuen Usern gerechnet.

Marktteilnehmer dürften gespannt darauf schauen, wie Netflix letztlich abgeschnitten hat. Außerdem hatte das Management für die zweite Jahreshälfte eine stärkere Dynamik in Aussicht gestellt. Daher dürfte die Prognose ebenfalls genau beäugt werden.

Abseits der Nutzerzahlen

Interessant wird nicht nur der Blick auf die Nutzerzahlen, sondern auch auf die anderen Kennzahlen wie Umsatz und Gewinn. Für das zweite Quartal 2021 gingen Analysten zuletzt von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,15 US-Dollar aus, nach 1,59 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Auf der Umsatzseite wird mit einem Zuwachs von 20,3 Prozent auf 7,32 Mrd. US-Dollar gerechnet.

Allerdings halfen Netflix im ersten Quartal nicht einmal deutlich über den Markterwartungen liegende Umsätze und Gewinne. Während Analysten einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,97 US-Dollar erwartet hatten, lag dieser im März-Quartal bei 3,75 US-Dollar. Die Umsätze kletterten um 24 Prozent auf 7,16 Mrd. US-Dollar (Refinitiv-Konsens: 7,13 Mrd. US-Dollar). Zudem sieht sich Netflix mit einer intensiven Konkurrenzsituation konfrontiert.

FAZIT

Trotz der verschärften Konkurrenzsituation hat Netflix seinen Wettbewerbern einiges voraus. Schließlich hat der führende Video-on-Demand-Anbieter frühzeitig auf eigene Inhalte gesetzt und sich damit einen großen Vorsprung erarbeitet.

Anleger, die von einer neuen Kurs-Rallye bei der Netflix-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA7PNT / ISIN: DE000MA7PNT9) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

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