ENI, Repsol, TotalEnergies und der Erdgas-Boom

Bildquelle: markteinblicke.de

Die Gaspreise haben in der letzten Zeit einen regelrechten Boom erlebt und bewegen sich in der Folge weltweit auf Mehrjahreshochs. Die Erdgas-Bestände sind vielerorts so niedrig wie schon lange nicht mehr. Der lange Winter und der daraus resultierende hohe Erdgas-Verbrauch sowie Stürme, die die Förderung erschwert haben und damit das Angebot reduzieren, sind nur zwei Gründe, welche die Preise in diesem Jahr in die Höhe haben ansteigen lassen. Auch die teilweise sehr hohen Sommer-Temperaturen in den USA sowie Händler, die ihre Wintervorräte aufstocken, haben die Preise zuletzt in die Höhe getrieben.

Europa

Auch in Europa lässt sich diese Entwicklung nachverfolgen. Dabei spielen noch weitere Faktoren mit, die den Preis in der näheren Zukunft noch antreiben könnten.

In Europa führte ein kalter Winter zu Beginn des Jahres zu einem großen Abbau der Gasbestände. Länger anhaltende tiefe Temperaturen haben zu einer längeren Heizperiode für Haushalte geführt. Normalerweise werden die Lager in den Sommermonaten wieder aufgefüllt, wenn die Nachfrage tendenziell schwächer ist. Dieses Szenario ist jedoch nicht eingetreten.

Bildquelle: Pressefoto Uniper

Stattdessen haben eine Serie von Versorgungsunterbrechungen kombiniert mit der wirtschaftlichen Erholung von der Covid-19 Pandemie die Nachfrage in die Höhe getrieben. Die internationale Energieagentur (IEA) veröffentlichte Daten, die diese Entwicklung bestätigen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der europäische Gasverbrauch im zweiten Quartal dieses Jahres um 25% gestiegen. Dies stellt den größten quartalsmäßigen Anstieg seit 1985 dar.

Auch von der Angebotsperspektive gibt es wichtige Gründe. Aufgrund von Wartungsarbeiten in Norwegen sinken die Fördermengen der Gasfelder. Die russische Gazprom verzichtet angesichts der hohen Nachfrage auf eine Erhöhung der Liefermenge, ein Anzeichen, dass das Unternehmen auf die Inbetriebnahme der Nord Stream 2 Pipeline wartet.

Die aktuelle Preisentwicklung kann anhand des Niederländischen TTF Hub, einem wichtigen europäischen Maßstab für Gaspreise, betrachtet werden. Erst kürzlich hat der Preis ein neues Allzeithoch markiert.

Asien

Auch in Asien steigt die Nachfrage. Bevor der Winter eintritt, möchten viele Käufer ihre Lagerbestände wieder aufstocken und greifen daher zu. Obschon die europäischen Preise hoch sind, haben noch keine Tanker den Weg von Asien nach Europa gefunden um von den Preisunterschieden zu profitieren. Nach Bjarne Schieldrop, Chief Commodities Analyst bei der nordischen SEB Bank, sind die europäischen Preise noch immer zu niedrig, um Gaslieferungen aus Asien nach Europa auszulösen.

USA

In den USA hat ein stärkerer Wintersturm die Vorräte stärker als sonst sinken lassen. In Texas stieg die Nachfrage nach Erdgas stark an, nachdem der Sturm den Bundesstaat besonders hart getroffen hat. Hohe Temperaturen erhöhen aktuell den Strombedarf, und längere Trockenperioden reduzieren die Stromerzeugungskapazität von Wasserkraftwerken. Kombiniert mit den niedrigen Gasbeständen stützen diese Entwicklungen die Erdgaspreise in den USA…

Weiter geht es auf dem Vontobel-Blog.

Der obige Text/Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquelle: markteinblicke.de