LVMH und Richemont: Luxus rockt wieder!

Bildquelle: Pixabay / webandi

Mit steigendem Wohlstand nimmt auch die Nachfrage nach Luxusgütern wie beispielsweise Schmuck und hochwertigen Uhren oder Handtaschen immer weiter zu. Da sich der Lebensstandard vor allem in aufstrebenden Schwellenländern und -regionen wie beispielsweise Indien, Lateinamerika und etlichen asiatischen Ländern in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert hat, konnte zum Beispiel LVMH (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014) die Geschäfte über viele Jahre hinweg immer weiter ausbauen.

Rückschlag durch die Corona-Krise

Die Corona-Krise sorgte hier allerdings für einen Rückschlag im vergangenen Jahr. Wegen der Lockdown-bedingten Filialschließungen in vielen Innenstädten rund um den Globus verbuchte der französische Luxusgüter-Konzern, der für Marken wie Moët Hennessy und Louis Vuitton weltbekannt ist, 2020 einen Umsatzeinbruch gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent (Umsatz 2020: 44,7 Mrd. Euro).

Der französische Luxusgüter-Konzern LVMH wurde 2020 durch die Corona-Krise zurückgeworfen. Doch mittlerweile brummen wieder die Geschäfte. Dabei wurde inzwischen sogar das Vorkrisen-Umsatzniveau übertroffen. (Bildquelle: Pixabay / StockSnap)

Das Vorkrisenniveau wurde wieder übertroffen

Doch inzwischen scheint LVMH schon wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. So verbesserte sich der bereinigte Umsatz im ersten Halbjahr 2021 auf Jahressicht um 53 Prozent auf 28,7 Mrd. Euro. Mit diesem Ergebnis wurde sogar das Vorkrisenniveau übertroffen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 bedeutete das nämlich einen Anstieg um elf Prozent.

Beeindruckender Gewinnsprung

Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft legte von 1,7 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2020 auf nun 7,6 Mrd. Euro zu. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen, die mit einem Gewinn von 6,6 Mrd. Euro gerechnet hatten. Der Nettogewinn verzehnfachte sich im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 5,3 Mrd. Euro.

Einen besonders starken Beitrag zur positiven Entwicklung leistete die Kernsparte Mode und Lederwaren. Dieser Bereich, zu dem die Marken Dior und Louis Vuitton gehören, verbesserte sich im Jahresvergleich am stärksten um 74 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro.

Auch alle anderen Geschäftsbereiche verbuchten im Jahresvergleich hohe Zuwächse, allerdings lagen die Zahlen der Sparten Parfüm und Kosmetik und der selektive Einzelhandel gemessen am Umsatz noch unter dem Vorkrisenniveau.

Neues Aktien-Rekordhoch im Juni

Die wieder brummenden Geschäfte spiegeln sich auch in der Aktienkursentwicklung bei LVMH wider. Nachdem im März 2020 ein Tief bei rund 280 Euro markiert wurde, startete die Aktie eine kräftige Aufhol-Rallye. Dabei legten die Notierungen in den folgenden 15 Monaten um knapp 150 Prozent zu und erreichten im Juni dieses Jahres ein neues Rekordhoch bei 697 Euro.

Nach einem kurzfristigen Rücksetzer auf 633 Euro konnte der Kurs bis Ende Juli wieder auf zeitweise 676 Euro zulegen. Dementsprechend dürften in Kürze weitere Allzeithochs markiert werden. Dafür spricht auch die hervorragende langfristige Kursentwicklung, denn die LVMH-Aktie verzeichnet beispielsweise auf Zehnjahressicht einen Kursgewinn von im Schnitt 18 Prozent pro Jahr.

Richemont überzeugt ebenfalls

Ein ebenfalls sehr aussichtsreicher Titel der Luxusgüter-Branche ist Richemont (WKN: A1W5CV / ISIN: CH0210483332). Das Schweizer Unternehmen, das unter anderem Schmuck sowie hochwertige Uhren, Schreibgeräte und Textilien vertreibt, gehört ebenfalls zu den größten Playern in diesem Bereich.

Zum Richemont-Konzern gehören unter anderem auch die edlen Schreibgeräte von Montblanc. (Bildquelle: Montblanc)

Auch hier sorgte die Corona-Krise im vergangenen Jahr für einen deutlichen Geschäftseinbruch. Die Erlöse verringerten sich im Geschäftsjahr 2020/2021 (per Ende März 2021) auf Jahressicht um zehn Prozent auf 13,1 Mrd. Euro. Doch die Lockerungen der zur Bekämpfung der Corona-Pandemie eingeleiteten Maßnahmen in vielen Teilen der Welt haben den Konzern, der für Marken wie unter anderem Baume & Mercier, Cartier, Montblanc und Jaeger-LeCoultre bekannt ist, zu einem kräftigen Aufschwung verholfen.

Umsatz mehr als verdoppelt

Die Erlöse legten im Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal 2021/2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 121 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro zu. Als wichtigster Wachstumstreiber erwies sich dabei wieder einmal das Schmuckgeschäft, in dem sich die Erlöse um 132 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro verbesserten. Bei den Uhren wurde ein Anstieg um 136 Prozent auf 849 Mio. Euro verbucht.

Über den Online-Vertrieb wurde mit 637 Mio. Euro rund vier Fünftel mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. Dabei übertraf Richemont mit Ausnahme der Region Europa sogar die Umsatzniveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019.

Die nächsten Kursziele und Anlagemöglichkeiten

An der Börse konnte der Aktienkurs von Richemont seit den Tiefs vom März 2020 bei rund 50 Schweizer Franken bis Ende Juli dieses Jahres auf zwischenzeitlich über 115 Franken zulegen. Das bedeutete neue Rekordhochs. Die nächsten Kursziele stellen sich damit auf die runden Marken bei 120 und 130 Franken.

Anleger, die mit einer Fortsetzung der Kurs-Rallye bei der Richemont-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC3HRK / ISIN: DE000MC3HRK3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Wer dagegen das größere Gewinnpotenzial bei LVMH sieht, kann hier ebenfalls zu passenden Long-Zertifikaten greifen (WKN: MA6A5Q / ISIN: DE000MA6A5Q8).

Anlegern, die ihre Investments breiter streuen möchten, können sich außerdem verschiedene Branchen-Zertifikate auf den Luxusgütersektor näher anschauen. Darunter ist auch das Open End Index-Zertifikat auf den Vontobel Luxury Performance-Index (WKN: VTA3LU / ISIN DE000VTA3LU9) zu finden. In diesem sind neben LVMH und Richemont weitere Branchenvertreter wie Kering, Swatch oder Burberry zu finden.

Bildquelle: Pixabay / webandi