Warum Morphosys ein Short-Kandidat ist

Bildquelle: Pressefoto MorphoSys AG

Die Aktie von MorphoSys (WKN: 663200 / ISIN: DE0006632003) strapazierte in den vergangenen Monaten die Nerven der Anleger. Dabei hatte zunächst alles noch ganz hoffnungsvoll ausgesehen, denn nach dem Corona-Rückschlag im März 2020 auf 65 Euro legten die Notierungen bis zum vergangenen Juli um über 90 Prozent auf rund 125 Euro zu.

Aktie im Sinkflug

Doch die Freude währte nicht lange, denn im Anschluss ging die im MDAX und im TecDAX notierte Aktie in den Sinkflug über und brach bis Mitte Juli dieses Jahres auf zeitweise 54 Euro ein.

Nachdem sich die Aktie auf diesem Kursniveau zunächst stabilisiert hatte, folgten am Montag und Dienstag dieser Woche weitere Rückschläge, welche den Kurs nochmals haben um 15 Prozent einbrechen lassen, womit die Aktie zeitweise nur noch bei rund 46 Euro notiert. Das bedeutet das niedrigste Kursniveau seit Ende 2016.

Eine deutlich nach unten angepasste Umsatzprognose sorgte bei der MorphoSys-Aktie für weitere Kursrückschläge. Auch die höheren erwarteten Aufwendungen sorgen bei Anlegern für Besorgnis. (Bildquelle: Pressefoto MorphoSys AG)

Prognose nach unten angepasst

Der jüngste Rückschlag folgte auf eine aktualisierte Finanzprognose für das laufende Gesamtjahr, die das Biopharma-Unternehmen am Montag dieser Woche bekanntgab.

Auf Grundlage der vorläufigen ungeprüften Ergebnisse für das erste Halbjahr rechnet MorphoSys nun mit einem 2021er-Umsatz in der Spanne zwischen 155 bis 180 Mio. Euro. Die bisherige Prognose von Mitte März, die Anfang Mai bestätigt wurde, sah noch Erlöse zwischen 150 und 200 Mio. Euro vor.

Dass die Umsatzprognose jetzt deutlich verhaltener ausfällt, resultiert laut dem Unternehmen in erster Linie aus den aktualisierten Erwartungen für die Produktumsätze von Monjuvi. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das bei der Behandlung von Erwachsenen mit großem B-Zell-Lymphom zum Einsatz kommt, also bei der Behandlung von chronischen Lymphknotenvergrößerungen beziehungsweise Lymphknotenschwellungen und Tumoren des Lymphgewebes.

Belastungen fallen höher aus als gedacht

Auf der Ergebnisseite erwartet MorphoSys höhere Belastungen als bisher gedacht. Im laufenden Jahr sollen die betrieblichen Aufwendungen, die sich aus Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, Vertrieb sowie Allgemeines und Verwaltung zusammensetzen, im Bereich zwischen 435 und 465 Mio. Euro liegen. Bisher wurde hier mit einer Spanne zwischen 355 und 385 Mio. Euro gerechnet.

Laut MorphoSys spiegelt die aktualisierte Prognose für die betrieblichen Aufwendungen vor allem die Übernahme von Constellation Pharmaceuticals wider, die am 15. Juli 2021 abgeschlossen wurde. Die nach unten angepasste Umsatzprognose und die höheren erwarteten Aufwendungen sorgten bei den MorphoSys-Aktionären für Enttäuschung. Auch deshalb, da der Kauf von Constellation kritisch beäugt wurde.

Aktie ist ein Short-Kandidat

Die Aktie von MorphoSys (aktuell: 45,30 Euro) notiert in Folge der Kurseinbrüche der vergangenen Monate klar im Abwärtstrend, wie sich auch am hohen negativen Abstand zur 200-Tage-Linie (81 Euro) zeigt. Solange sich hier kein tragfähiger Kursboden ausbildet, bleibt die Aktie von MorphoSys aus charttechnischer Sicht ein Short-Kandidat.

Anleger, die mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends bei der MorphoSys-Aktie rechnen, können mit einem Short-Zertifikat (WKN: MA88M9 / ISIN: DE000MA88M96) gehebelt von Kursverlusten profitieren. Optimisten haben dagegen Gelegenheit, mit einem entsprechenden Long-Zertifikat (WKN: MA88QK / ISIN: DE000MA88QK0) auf steigende Kurse der Aktie und damit eine Trendwende zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto MorphoSys AG