Während einige große DAX-Konzerne wie beispielsweise Deutsche Bank, SAP oder Bayer immer wieder im medialen Fokus stehen, führen andere eher ein Schattendasein. Doch das oft zu Unrecht, denn operativ und an der Börse läuft es für einige dieser Titel oft schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich.
Ein Beispiel hierfür ist die Allianz (WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005), die nach einer vergleichsweise sehr starken Entwicklung im Corona-jahr 2020 wieder voll auf dem Wachstumskurs ist, wie die jüngsten Geschäftszahlen gezeigt haben.
So legten die Erlöse im zweiten Quartal auf Jahressicht um elf Prozent auf 34,3 Mrd. Euro zu. Die Allianz erklärte den kräftigen Umsatzanstieg mit einer starken Entwicklung des Lebens- und Krankenversicherungs-Bereichs sowie des Fonds-Geschäfts, das von den gestiegenen Handelsaktivitäten in der Corona-Krise besonders profitiert hatte.
Gewinnsprung im zweiten Quartal
Auch die Ergebnisseite konnte an die sehr erfolgreiche Entwicklung im ersten Quartal anknüpfen. Trotz höherer Schäden durch Naturkatastrophen wurde der operative Gewinn im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro gesteigert.
Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn verbesserte sich um 46 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro, womit ebenfalls die Erwartungen der Analysten übertroffen worden sind.
Da die Geschäfte auf Hochtouren laufen, wird die Allianz auch für das Gesamtjahr noch optimistischer. Der DAX-Konzern schätzt, dass der operative Gewinn in der oberen Hälfte der Zielspanne zwischen elf und 13 Mrd. Euro liegen wird, und das trotz der Schäden der Juli-Hochwasserkatastrophe.
Die Analysten sind zuversichtlich
Die jüngsten Geschäftszahlen wurden von den Analysten überwiegend positiv aufgenommen. Laut der Schweizer Bank UBS ist das operative Ergebnis stark ausgefallen. Die UBS bestätigte ihre Kaufempfehlung für die Allianz-Aktie mit einem unveränderten Kursziel von 226 Euro (aktueller Kurs: 200 Euro).
Die Privatbank Berenberg beispielsweise bekräftigte ihre Kaufempfehlung für die Allianz-Aktie und hob das Kursziel von 250 auf 254 Euro an. Laut der entsprechenden Studie, die am Montag veröffentlicht wurde, sind mögliche Kosten infolge des Rechtsstreits in den Vereinigten Staaten zwar ein Risiko für die Aktien des Konzerns. Berenberg zufolge sind die Papiere aber aktuell attraktiv bewertet. Außerdem wurde hervorgehoben, dass die Allianz gleichwohl wieder Geld in den Rückkauf eigener Aktien steckt.
Neues Aktien-Rückkaufprogramm aufgelegt
Die Allianz gab in der vergangenen Woche ein neues Aktien-Rückkaufprogramm bekannt, im Rahmen dessen eigene Papiere für bis zu 750 Mio. Euro erworben werden sollen. Das Programm soll im August starten und bis spätestens Ende des laufenden Jahres abgeschlossen werden. Die gekauften Aktien sollen laut der Allianz eingezogen werden.
Aktie wieder auf Erholungskurs
An der Börse geriet die Allianz-Aktie infolge der drohenden milliardenschweren Belastungen aufgrund von Klagen in den USA Anfang vergangener Woche unter kräftigen Verkaufsdruck. Die Papiere brachen bis zum zurückliegenden Mittwoch auf 189 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Februar ein. Doch im Anschluss konnte der Kurs wieder auf zeitweise 200 Euro zulegen.
Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, würde es hier ein neues Kaufsignal geben, wenn der Sprung über die 200-Tage-Linie (204 Euro) gelingt. Die nächsten Kursziele wären dann die Tops vom Juni 2021 (223 Euro) und vom Februar 2020 (232 Euro).
Kursgewinn: plus acht Prozent pro Jahr
Langfristig konnte die Allianz-Aktie überzeugen. Auf Zehnjahressicht legte der Kurs im Schnitt um acht Prozent pro Jahr zu. Inklusive einer geschätzten Dividendenrendite von aktuell fünf Prozent errechnet sich damit eine Jahres-Gewinnperspektive von 13 Prozent.
Anleger, die mit einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Allianz-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3GTP / ISIN: DE000MA3GTP2) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.
Bildquelle: Pressefoto Allianz
