Varta: Kein Grund zur Panik!

Bildquelle: Pressefoto Varta

Die Geschäfte von Varta (WKN: A0TGJ5 / ISIN: DE000A0TGJ55) laufen schon seit Jahren auf Hochtouren, wie die Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre zeigt. Im Corona-Jahr 2020 beispielsweise konnte der traditionsreiche deutsche Batteriehersteller den Umsatz auf Jahressicht mehr als verdoppeln.

Auch die weiteren Zukunftsaussichten sehen gut aus, denn wegen des Booms rund um die Elektromobilität dürfte die Nachfrage nach modernen Akkumulatoren und den entsprechenden Batteriespeichern in den kommenden Jahren weiter kräftig anziehen. Varta will genau in diesen Wachstumsmarkt mit Hochleistungsgrundzellen der Serie V4Drive vorstoßen und konnte mit Porsche zuletzt eine wichtige neue Partnerschaft gewinnen.

Wegen der starken Nachrichtenlage konnte auch die Varta-Aktie in den vergangenen Monaten kräftig zulegen. Zwischen Mitte Mai und Mitte August legten die Notierungen um zeitweise um über 50 Prozent auf in der Spitze 166 Euro zu. Doch im Anschluss wendete sich überraschend das Blatt, denn die Aktie brach am Freitag zwischenzeitlich kräftig ein.

Schwaches Umsatzwachstum sorgt für Kurseinbruch

Für den plötzlichen Abverkauf sorgten die neuesten Geschäftszahlen, die offenbar für Enttäuschung bei vielen Anlegern sorgten. Denn zur Überraschung vieler ließ die Umsatzdynamik in den zurückliegenden Monaten deutlich nach. So verbesserte sich der Umsatz im ersten Halbjahr auf Jahressicht nur um 1,8 Prozent auf 397,6 Mio. Euro, wie der im MDAX und im TecDAX notierte Konzern am Freitag bekanntgab.

Ein schwaches Umsatzwachstum im ersten Halbjahr sorgte am Freitag zeitweise für einen kräftigen Kursrutsch bei der Varta-Aktie. Auf der Ergebnisseite kann der Batteriehersteller aber weiterhin Erfolge erzielen. Auch die weiteren Geschäftsaussichten bleiben hervorragend. (Bildquelle: Pixabay / Alexei_other)

Varta wird immer profitabler

Dank gestiegener Profitabilität sah die Ergebnisentwicklung im Vergleich dazu aber deutlich besser aus. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte in den ersten sechs Monaten 2021 im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 112,3 Mio. Euro zu. Das bedeutete bei der EBITDA-Marge einen Anstieg um 2,1 Prozentpunkte auf 28,2 Prozent. Der Nettogewinn verbesserte sich dabei um 14 Prozent auf 45,6 Mio. Euro.

Beim Umsatz und beim operativen Ergebnis wurden die Erwartungen der Analysten aber verfehlt. Nach dem extremen Wachstum in den Vorjahren hatte Varta bereits vor Bekanntgabe der Zahlen die Aktionäre vorgewarnt, dass das Wachstumstempo im laufenden Jahr nachlassen dürfte. Neuen Schwung erwartet Varta demnach erst in der zweiten Jahreshälfte.

Weiterhin im Plan

Laut Vorstandschef Herbert Schein gehen die Planungen trotzdem voll auf, weshalb der CEO die Jahresprognose bestätigte. Schein will die Profitabilität weiter erhöhen und das sehr gute operative Ergebnis von 2020 im Gesamtjahr 2021 noch einmal steigern. Dabei soll eine EBITDA-Marge von rund 30 Prozent erreicht werden.

Der Expansionskurs wird fortgesetzt

Den Wachstumskurs will Varta fortsetzen. Laut der Ad-hoc-Meldung stehen mit der Ende Juni offiziell eröffneten neuen Lithium-Ionen-Zellenfabrik am Standort Nördlingen für die Produktion der kleinen Lithium-Ionen-Rundzellen nun 60.000 Quadratmeter Produktionsfläche zur Verfügung. Varta verfüge damit über die Infrastruktur, um bis zu 400 Millionen Zellen jährlich produzieren zu können. Die für das zweite Halbjahr geplanten neuen Kundenaufträge laufen Varta zufolge derzeit an.

Außerdem erklärte Varta, dass Ende des Jahres die Pilotproduktion der neuen ultra-hochleistungsfähigen Lithium-Ionen-Rundzelle V4Drive im Format 21700 am Standort Ellwangen startet. Dabei handelt es sich um eine Powerzelle, die laut Varta in kürzester Zeit geladen und entladen werden kann und die sich für eine Vielzahl von neuen Anwendungsgebieten eignet, wozu auch Elektroautos gehören.

Das schwache Umsatzwachstum im ersten Halbjahr ließ die Varta-Aktie am Freitagvormittag um zeitweise über acht Prozent auf knapp 140 Euro einbrechen. Trotzdem notieren die Papiere nach wie vor über der 200-Tage-Linie (127 Euro) und damit im übergeordneten Aufwärtstrend.

Kursgewinn: +55 Prozent jährlich

Gut möglich ist, dass sich hier eine neue günstige Einstiegsgelegenheit eröffnet, denn langfristig konnte die Aktie überzeugen. Seit dem Börsengang im Oktober 2017 legte der Kurs im Schnitt um 55 Prozent jährlich zu. Auch der Angriff auf den Bereich der Elektromobilität macht die Aktie weiter aussichtsreich.

Anleger, die mit einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends bei der Varta-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA27F6 / ISIN: DE000MA27F65) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

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